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In den USA ist alles größer. Die Getränke-Becher, die Burger, die Straßen und die Autos. Zum Glück haben sich im Laufe der Jahre auch die Parkplätze den gewaltigen Ausmaßen manch amerikanischen Pick-Ups mit Zwillingsbereifung und Doppelachse angepasst. Autos, die in europäischen Gefilden schon als viel zu groß geachtet und geächtet werden, passen jenseits des großen Teichs fast schon auf die Ladefläche eines typischen Ami-Trucks, mit dem auch Großeltern mal eben zum Einkaufen fahren.
Audi Q7, BMW X5 oder Mercedes ML sind rein gewichts- und größentechnisch gesehen klar unterlegen. Dass die Amerikaner es nicht so sehr mit der Verarbeitung haben und die Deutschen in diesem Punkt gnadenlos zurückschlagen, zeigt sich wiederum im Preis. Amerikanische Großraum-Fahrzeuge sind einfach günstiger als die auf Spaltmaße getrimmten Deutschen.
Ein Zwitter dieser beiden Welten und Geheimtipp für USA-Urlauber, die auf einen geräumigen Mietwagen angewiesen sind, ist der Ford Explorer - in Europa ist er seit 2001 leider nicht mehr erhältlich. Der SUV feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag und startet in sein Jubiläumsjahr mit einem optischen und technischen Feintuning.
Doch auch vor dem Facelift hatte der Luxus-Offroader schon viel zu bieten - wurden beim aktualisierten Modell von außen betrachtet doch nur ein neues Spiegelgehäuse, neue Farben, neue 20 Zoll-Felgen und ein neuer, verchromter Kühlergrill hinzugefügt.
Was aber macht ihn zum Geheimtipp? Ganz einfach: Der Ford Explorer bietet enorm viel Platz, ohne dabei sperrig, unübersichtlich oder problematisch zu wirken. Wer mit einem nicht gerade übersichtlichen Ford Mondeo Turnier zurechtkommt, wird mit dem Großraum-Ford keine Probleme haben.
Einen großen Verdienst daran haben unter anderem die elektrische Servolenkung und die gewaltigen Spiegel, die den 5,01 Meter langen Wagen um zusätzliche 19 Zentimeter auf eine Gesamtbreite von 2,29 Meter vergrößern.
Ein paar Vorkenntnisse im Tetris - und der perfekt gepackte Mietwagen-Traum sorgt für offene Münder
Der Vorteil der großen Spiegelflächen kommt den bis zu sieben Insassen dann erst recht zugute, wenn ein bis zu 2,3 Tonnen schwerer Anhänger an den Haken genommen wird. Zusatzspiegel? Brauchet man nicht! Allerdings dürfte das ohnehin nur vorkommen, wenn ein Boot oder ein ausgewachsenes Pferd transportiert werden muss. Dank des bis zu 2.285 Liter fassenden Ladevolumens hätte ein Pony neben dem Fahrer und dem Beifahrer locker auch im Innenraum Platz. Und auch hinter der aufgestellten zweiten Sitzreihe, die entweder mit zwei oder drei Sitzen gestellt werden kann, passt mit 1.240 Litern Volumen das Gepäck einer fünfköpfigen Familie inklusive Kleinkind-Buggy locker rein.
Ein paar Vorkenntnisse im Tetris - und der perfekt gepackte Mietwagen-Traum sorgt für offene Münder. Und selbst, wenn die beiden Sitze in der dritten Reihe genauso spielend aus dem Boden aufgerichtet werden, wie sie sich auch wieder versenken lassen, stehen mit 595 Liter genau 100 Liter mehr zur Verfügung, als beim aktuellen BMW 3er Touring hinter der zweiten Reihe. Raum genug für gläserne Sixpacks und jede Menge Chickenwings - inklusive Grill.
Dafür, dass die fragile Fracht auch tatsächlich typisch amerikanisch mitten auf dem Strand ankommt, sorgt neben einer ebenfalls typisch amerikanisch komfortablen Federung der Allradantrieb. In Kombination mit dem Sechsgang-Automatikgetriebe werden, je nach Einstellungen (die per Drehknopf im Cockpit vorgenommen werden) 294 PS und 346 Newtonmeter Drehmoment aus dem 3,5 Liter großen V6-Benzinmotor an alle vier Räder verteilt. Dass er im schwierigen Gelände den ohnehin geschönten Zwölf-Liter-Schnitt deutlich verpasst, muss klar sein.
Wer den - ohne Steuer - bei 30.700 Dollar startenden Ami kauft oder mietet, dürfte darüber aber locker hinwegsehen. Denn dank des niedrigen Spritpreises, der aktuell bei rund 60 Cent pro Liter liegt, kostet die 70 Liter-Tankfüllung lediglich 42 Euro. Das Geld kann also getrost in den gewaltigen Shopping-Malls gelassen werden.
