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Weltspiegel: Mobility Vehicle 1
Der Rolli-Cruiser
 Mobility Vehicle 1

Das Armeefahrzeug Hummer war das Kultauto der Firma AM General. Heute braucht das Schlachtross keiner mehr – heute läuft bei AM der erste Kreuzer für Rollstuhlfahrer vom Band.

Der Hummer H1 ist das Sinnbild amerikanischen Autowahns. Promis wie Arnold Schwarzenegger schmückten sich gern mit der Zivilversion des legendären Militärfahrzeugs, auch wenn der monströse Spritschlucker für normale Straßen so gut geeignet war wie ein Fisch zum Radfahren. Gebaut wurde der H1 von der Firma AM General. Der Hummer ist längst Geschichte, heute baut das Unternehmen Nutzfahrzeuge. Dazu zählt bald auch der MV-1, Amerikas erstes allein zur Beförderung von Rollstuhlfahrern und Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit konstruierte Auto.

 Mobility Vehicle 1 - Foto: Hersteller

MV steht für "Mobility Vehicle". Die Firma The Vehicle Production Group (VPG) aus Florida hat das kantige Fahrzeug entworfen. Der MV-1 ist 5,2 Meter lang, mehr als zwei Meter breit und 1,9 Meter hoch. Der Wagen hat Platz für sechs Passagiere und fest im Boden verankerte Verzurrösen für mehrere Rollstühle. Eine integrierte Rampe fährt an der rechten Seite aus, so dass die Rolli-Fahrer durch die 90 Zentimeter breite und 1,4 Meter hohe Seitentür das Auto bequem entern können. Vom Rollstuhl können sich die Passagiere direkt auf die hintere Sitzbank schwingen, neben dem Fahrersitz kann man mit seinem Gefährt sogar direkt parken. Die Rampe ist rutschsicher und wird durch Lampen in der Passagierkabine ausgeleuchtet.

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Bedarf für den knapp 42.000 US-Dollar teuren MV-1 dürfte es reichlich geben, nicht nur im Rentner-Paradies Florida. In den USA leben 54 Millionen Menschen mit Behinderungen, 14 Millionen davon sind in ihrer Bewegung eingeschränkt und etwa vier Millionen auf einen Rollstuhl angewiesen. Autos zur Beförderung von Rolli-Fahrern bieten meistens nur einer Person Platz und sind umgebaute Transporter. "Die Passagiere werden mit ihren Rollstühlen hinten eingeladen, dabei fühlen sie sich wie Frachtgut", sagt Ryan Zemmer von VPG. "So ist die Idee entstanden, ein komfortables Spezialfahrzeug mit bequemen Einstieg an der Seite zu bauen."

Unter der Haube des mehr als zwei Tonnen schweren Wagens arbeitet ein V8-Motor von Ford mit 4,6 Litern Hubraum. Das 248 PS starke Aggregat wurde allerdings nicht wegen seiner strammen Leistung ausgewählt, sondern weil es in den USA in Flottenfahrzeugen weit verbreitet ist. Der robuste V8 treibt unter anderen den Ford Crown Victoria an, der bis heute zu Tausenden als Taxi und Streifenwagen im ganzen Land unterwegs ist. Optional lässt sich der MV-1 mit Erdgasantrieb ausrüsten. Die drei großen Tanks sind dann hinter der Rückbank untergebracht und schmälern das Kofferraumvolumen. Das liegt ohne Gastanks bei mehr als 1000 Litern.

VPG hofft nun auf viele Flottenkunden und hat nach eigenen Angaben schon mehrere Interessenten sowie einen Auftrag aus dem US-Bundesstaat Connecticut für 140 Fahrzeuge. Auch die Stadt New York hat ihr Interesse signalisiert, da im eigenen Taxi-Fuhrpark eine Lücke für Rollstuhlfahrer-geeignete Fahrzeuge klafft. "Wir wissen noch nicht, ob der MV-1 die Strapazen als Taxi aushält, aber wir sind vorsichtig optimistisch, dass das der Fall sein wird", heißt es auf der Webseite der New York City Taxi & Limousine Commission.

Ryan Zemmer von VPG hat jedenfalls schon große Pläne: Er möchte seinen Rolli-Cruiser irgendwann auch nach Europa exportieren. Dort aber dürfte es der Wagen ohne Dieselmotor an Bord ziemlich schwer haben.

 
 Mobility Vehicle 1 - Foto: Hersteller
 Mobility Vehicle 1 - Foto: Hersteller
 Mobility Vehicle 1 - Foto: Hersteller
 Mobility Vehicle 1 - Foto: Hersteller

Text: | Fotos: Hersteller


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