Keine Frage: Das neue Golf Cabriolet wird ein Bestseller. Das liegt zum einen an der legendären Historie in den 80er Jahren, aber auch an dem ausgezeichneten Grundkonstrukt. Denn das Golf Cabriolet ist vor allem einmal auch eines: ein VW Golf. Der sieht so herrlich unspektakulär aus und hat so wenige Schwächen.
Außerdem hat sich viel getan: Kein störender Überrollbügel beleidigt mehr das Auge des Cabriofans. Selbstredend ist die stramm sitzende Mütze längst vollelektrisch und genauso selbstverständlich lassen sich alle Scheiben vollends versenken. Das war früher anders.
Die Sitze sind bequem, das Platzangebot mehr als ordentlich und 250 Liter Laderaum mit einer Durchreihe langen ebenfalls. Armaturenbrett und Interieur wurden komplett vom normalen Golf übernommen. Nett anzuschauen, denn mittlerweile müssen eigens für das Cabriolet keine Schalterbatterien mehr erfunden werden, um die elektrischen Bedieneinheiten für Dach, Fenster oder Spiegel unter zu bringen. Die Bastellösungen des Ahnen in der Mittelkonsole und oberhalb des linken Fahrerknies sind vergessen – fast.
War das anfangs nur manuelle und später teilelektrische Dach des alten Golf Cabriolets im geöffneten Zustand ein mächtiger Rucksack, der nahezu jegliche Sicht nach hinten nahm, so gibt es nun nahezu freie Aussicht. Wem das nicht reicht: Einparkhilfe und Rückfahrkamera erledigen den Rest. Die Dachbetätigung ist mit knapp zehn Sekunden beeindruckend schnell. Bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h öffnet und schließt die stramme Stoffkappe auch während der Fahrt.
Wem es zu windig wird, der kann aus dem 250 Liter fassenden Laderaum ein klappbares Windschott hinter den Vordersitzen einbauen. Dann weht im offenen Wolfsburger vorne gar kein Windchen mehr. Ansonsten können auf den beiden Einzelsitzen im Fond durchaus zwei erwachsene Personen Platz nehmen. Kopfstützen und einen bei Gefahr ausfahrbaren Überrollschutz gibt es zusammen mit der normalen Golf-Sicherheitsausstattung serienmäßig.
Wer mit wenig zufrieden ist, der dürfte sich für die beiden Einstiegsmotorisierungen mit 1,2 und 1,4 Litern Hubraum und 105 bzw. 122 PS erwärmen können. Eine sehr gute Wahl ist jedoch das Golf Cabriolet 1.4 TSI mit 118 KW/160 PS. Dank 240 Nm hängt das Turbotriebwerk lässig am Gas und hat nie Probleme, den immerhin 1,5 Tonnen schweren Fronttriebler anzutreiben.
Bestseller garantiert
Den Spurt von 0 auf Tempo 100 schafft das 4,26 Meter lange Cabrio in 8,4 Sekunden. Und auch die Höchstgeschwindigkeit von 216 km/h sollte alle Kunden in diesem Segment zufrieden stellen können. Dabei verbraucht das Golf Cabriolet 1.4 TSI auf 100 Kilometern 6,4 Liter Super. Noch lässiger präsentiert sich der Cruiser in Verbindung mit dem ausgewogenen Doppelkupplungs-Getriebe DSG Wer will: Es gibt auch Diesel mit 105 und 140 PS sowie ein 210 PS starkes Topmodell.
Noch mehr als an Fahrleistungen und Verbrauch können sich die Insassen an dem Komfort des Wolfsburgers erfreuen. Seine Fahr- und Abrollgeräusche sind zurückhaltend. So leise ist kaum jemand sonst in dem Segment. Alles zuverlässige Anzeichen dafür, dass das Golf Cabriolet ein Bestseller wird. Nicht so charakterstark wie damals in den 80ern, aber derzeit ohne echte Konkurrenz. Denn Opel (Astra) und Ford (Focus) haben aktuell keine Antwort parat. Die kommt allenfalls von Audi mit dem A3 Cabriolet und von BMW mit dem 1er.
Leider war es noch nie billig, ein Golf Cabriolet zu fahren. Aktuell geht es mit dem 105 PS starken 1.2 TSI für 23.625 Euro los. Kauftipp ist das VW Golf Cabriolet 1.4 TSI mit 160 PS und Doppelkupplungsgetriebe. Der kostet mit magerer Ausstattung mindestens 27.825 Euro.
Technische Daten | ||
Volkswagen Golf 1.4 TSI Cabriolet | ||
Motor | Reihe | |
Zylinder | 4 | |
Hubraum (cm³) | 1390 | |
Leistung (kW/PS) | 118/160 | |
Zuladung(kg) | 511 | |
Gesamtgewicht (kg) | 1920 | |
0-100 km/h (s) | 8,3 | |
Vmax (km/h) | 216 | |
Verbrauch (L/100 km) | 6,4 | |
Kraftstoff | Super | |
Grundpreis (€) | 26.075 | |
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