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Neuvorstellung: VW E-Golf
Der i3-Jäger
Volkswagen E-Golf

Mit dem elektrischen i3 hat BMW neue Maßstäbe gesetzt. Das will Volkswagen mit dem E-Golf kontern. Keine leichte Aufgabe für die ansonsten eher erfolgsverwöhnten Niedersachsen.

Erst einmal fällt der VW E-Golf niemandem ernsthaft auf. Vorne und hinten gibt es serienmäßig LED-Leuchten und einen blauen Schriftzug. Nicht viel, um Eindruck zu schinden. Im Innern sieht es kaum anders aus. Nicht einmal das Armaturenbrett mutet anders an als in einem beliebigen TSI- oder TDI-Golf. Einzig der Drehzahlmesser ist verschwunden und wird von einer Art Potentiometer ersetzt, das zeigt, wie viel Leistung vom Motor aktuell abgerufen wird. Hier lassen sich auch Restreichweite und Segelfunktion ablesen.

Volkswagen E-Golf - Foto: Hersteller

Serienmäßig ist der elektrisierte Golf nicht nur mit rollwiderstandsoptimierten 205er-Reifen und LED-Scheinwerfern ausgestattet, sondern auch mit dem großen Navigationsbildschirm. Der informiert nebenbei über Fahrzustand, Kraftfluss und die Vorkonditionierung des Fahrzeugs, die per Smartphone eingeleitet werden kann. Die verschiedenen wählbaren Fahrmodi haben Einfluss auf die Reichweite, denn sie steuern nicht nur Gaspedalkennlinie, sondern auch Klimatisierung und zeigen die durstigsten Verbraucher an - meist Sitzheizung, heizbare Heckscheibe oder Klimaautomatik.

"Wir produzieren den E-Golf auf der ganz normalen Linie mit den anderen Golf-Modellen", erklärt Projektleiter Tim Martin Scholz, "so sind wir vollkommen frei und können uns der Kundennachfrage anpassen." Ein großer Vorteil gegenüber Konkurrenzmodellen wie beispielsweise dem BMW i3. Der hat in Leipzig eine eigene Produktionslinie und kann dort als einziges Modell nicht variiert werden.

Für den Antrieb des VW E-Golf sorgt ein Elektromotor, der im Vorderwagen dort untergebracht ist, wo sonst die Verbrenner werkeln. Das nahezu lautlose Triebwerk leistet 85 kW/115 PS und ein maximales Drehmoment von 270 Nm. Dies macht sich beim ersten Antritt gleich kraftvoll bemerkbar, denn die nasse Fahrbahn und der leichte Anstieg machen es dem Wolfsburger Zukunftsbürger schwer, seine Kraft überhaupt auf den Boden zu bekommen. "Die Höchstgeschwindigkeit des E-Golf beträgt abgeregelt 140 km/h", sagt Tom Martin Scholz, "die Reichweite liegt zwischen 130 und 190 Kilometern - ganz nach Fahrweise."

Wie flott oder ökologisch man mit dem VW E-Golf unterwegs ist, das entscheidet niemand anders als der Fahrer selbst. Dabei geht es nicht darum, das Gaspedal nur zaghaft zu streicheln. Über den Getriebewahlhebel lassen sich wie schon im e-Up! drei Rekuperationsstufen einstellen. Ohne diese drei Stufen ist der E-Golf nahezu freilaufend im Segelmodus unterwegs.

VW E-Golf, Neuvorstellung
Ab Herbst kommenden Jahres soll es auch noch einen Plug-In-Hybriden geben
VW E-Golf, Neuvorstellung

Wer mehr Energie rückgewinnen will, der schaltet eine der drei Bremsstufen zu oder gleich in den erweiterten B-Modus. Dann lässt sich der Elektro-Proband faktisch nur noch mit dem Gaspedal fahren. Die Bremse wird nur bei einer kraftvollen Verzögerung gebraucht. In Sachen Pedalgefühl muss jeder Fahrer selbst wissen, wie es ihm am besten gefällt.

Hat man sich an das Pedalgefühl erst einmal gewöhnt, schwimmt der mächtige 1,5 Tonnen schwere Golf locker im Stadtverkehr mit und auch auf der Landstraße fährt er prima. Das über 300 Kilogramm schwere Akkupaket sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt - zumindest ein Vorteil. Die Einsatzmöglichkeiten des Elektromodells auf längeren Strecken und da insbesondere auf der Autobahn sind durch die Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ebenso beschränkt wie durch die bei flotter Gangart schnell sinkende Reichweite. Ab Herbst kommenden Jahres soll es auch noch einen Plug-In-Hybriden geben, der nicht nur 150 kW/204 PS Systemleistung bietet, sondern auch eine Gesamtreichweite von über 900 Kilometern.

An der heimischen 220-Volt-Steckdose braucht der E-Golf 13 Stunden bis er - erst einmal leer gefahren - wieder völlig zu Kräften gekommen ist. Mit einer Wallbox in der Garage geht das Ganze mit acht Stunden deutlich schneller, aber immer noch viel zu langsam. Einzig die DC-Hochleistungssäule ist akzeptabel, denn sie lädt den E-Golf in 30 Minuten zu 80 Prozent wieder auf. "Diese DC-Ladefunktion wird rund 590 Euro kosten", erklärt Tim Martin Scholz, "die Wallbox kostet inklusiv Montage vor Ort in etwa 1.000 Euro."

Bleibt abzuwarten, wie viele Golf-Kunden, sich für eine Elektrovariante erwärmen können. Denn auch wenn Volkswagen sich mit einer Einpreisung für den E-Golf noch zurückhält, dürfte unter 32.000 Euro wenig gehen. Damit liegt der Hoffnungsträger ungefähr in der Mitte zwischen dem 26.900 Euro teuren VW E-Up und dem mindestens 34.950 Euro teuren Hauptkonkurrenten BMW i3. Marktstart ist im Frühjahr 2014.

 
Volkswagen E-Golf - Foto: Hersteller
Volkswagen E-Golf - Foto: Hersteller
Volkswagen E-Golf - Foto: Hersteller
Volkswagen E-Golf - Foto: Hersteller

Text: | Fotos: Hersteller


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