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Vergleich: Grand Cherokee vs. Pajero
Eine Frage der Mischung
 Grand Cherokee vs. Pajero

Nicht jeder sucht einen weichgespülten SUV, der Geländetauglichkeit nur vortäuscht. Jeep und Mitsubishi sind sich ihrer 4x4-Tradition bewusst und bieten mit Grand Cherokee und Pajero wahre Alleskönner an. Wer bietet das bessere Paket?

[+] Jeep: Kräftiger Motor, aufwändiger 4x4-Antrieb, gutes Fahrwerk, hoher Fahrkomfort, viel Platz innen
Mitsubishi: Günstiger Anschaffungspreis, aufwändige Offroad-Technik, guter Fahrkomfort, viel Platz, kräftiger Motor
[-] Jeep: Wenig Extras, billige Innenraumanmutung, téuer im Unterhalt
Mitsubishi: Magere Serienausstattung, billige Innenraumanmutung, indirekte Lenkung, kein Euro-4

Der 4,81 Meter lange Mitsubishi Pajero ist ein renommiertes 4x4-Urgestein. Seit Jahren nicht nur bei den Kunden, sondern auch im Motorsport erfolgreich. Wüstenrallyes, Expeditionstouren und Renneinsätze - die Liste ist beeindruckend. Nicht wenige Offroad-Kunden denken daher beim Begriff 4x4 nicht an Land Cruiser oder Defender, sondern an den Pajero. Und man muss nicht erst ins undurchdringliche Gehölz abbiegen, ehe man sich seinen Qualitäten überzeugen kann.

Beim Design hat sich in den vergangenen Jahren nicht viel getan. Bauchige, ja geradezu barocke Formen sind charakteristisch für den Mitsubishi Pajero. Es gibt grandiose Platzverhältnisse für fünf Personen und einen Kofferraum, in dem der nächste Kindergeburtstag stattfinden könnte. Praktisch ist der Pajero an allen Ecken und Enden - doch gerade das Innendesign ist trotz guter Sitze nichts für Schöngeister. Preiswertes Plastik wohin das Auge auch blickt.

 Grand Cherokee vs. Pajero - Foto: press-inform

Der jüngste Jeep Grand Cherokee geht einen anderen Weg. Muss er auch, denn er kann nicht mit derartigen Motorsporterfolgen glänzen und ist auf weit weniger Rallyes zu finden. Trotzdem zählt der Amerikaner abseits befestigter Straßen zu den besten. Aber er soll auch auf den Flaniermeilen gegen BMW X5, Mercedes M-Klasse und VW Touareg bestehen.

Das Außendesign ist markant und typisch Jeep. Kantige Formen heben ihn von den weicheren Linien des Vorgängers ab. Im Innenraum gibt es bei weitem nicht die Dimensionen des Pajero, doch das Platzangebot treibt die Passagiere auch nicht in die Enge. Dabei sehen Armaturenbrett, Sitze und Bezugsstoffe deutlich wertiger aus als bei dem rustikalen Arbeitsplatz im Pajero-Geländewagen. Doch die Wertigkeit und Bedienfreundlichkeit anderer Luxus-SUVs sucht man auch im Cherokee vergebens.

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Vier gegen sechs (Zylinder)
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Bei den Motorisierungen treten beide mit kraftvollen Dieselmotoren an, die vom Konzept jedoch völlig unterschiedlich sind. Der Japaner wird von einem 3,2 Liter großen Vierzylinder mit 16 Ventilen und 118 kW/160 PS angetrieben. Das maximale Drehmoment von 373 Nm (bei 2.000 U/min) ist ordentlich und wird per manuellem Fünfganggetriebe an die Achsen gebracht. Beim teureren "Instyle" gibt es auch eine Automatik. 0 auf 100 km/h in 12 Sekunden und eine gemessene Höchstgeschwindigkeit von knapp 180 km/h sind standesgemäße Werte. Im Drittelmix pendelte sich der Durchschnittsverbrauch bei knapp unter zwölf Litern Diesel auf 100 km ein.

Wer nun denkt, dass 160 PS kaum ausreichen können, einen 2,2 Tonnen schweren Geländewagen kraftvoll zu bewegen, täuscht sich. Der betagte Direkteinspritzer-Diesel geht vom Start weg engagiert zur Sache und bereitet durchaus Fahrspaß. Bei längeren Autobahnpassagen nervt jedoch nicht nur der Durchschnittsverbrauch von nun 14 Litern auf 100 km, sondern auch das überaus präsente Geräuschniveau. Nicht vergessen: hier arbeiten vier Zylinder.

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Andere Liga
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Der Jeep Grand Cherokee freut sich über Schützenhilfe aus Stuttgart. Bereits der Vorgänger wurde von dem erfolgreichen 270er-CDI-Motor angetrieben. Doch jetzt können die Amerikaner in die Vollen gehen. Aus dem Konzernregal bekam der neue Grand Cherokee den Dreiliter-Commonrail-Diesel neuester Bauart verpasst. Der - zumeist leise säuselnde - Selbstzünder mit sechs Zylindern leistet bullige 510 Nm (bei 1.600 U/min) und 160 kW/218 PS. Idealerweise nur mit der bekannten Fünfgang-Automatik zu ordern, spielt er seine Stärke gegen den Mitsubishi besonders auf befestigtem Terrain aus.

Ein Kickt aufs Gaspedal - und nach kurzem Zögern wird der ebenfalls rund 2,2 Tonnen schwere Grand Cherokee vehement nach vorne katapultiert. 0 auf 100 km/h in neun Sekunden und eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h - das spielt schon in einer anderen Liga. Der Durchschnittsverbrauch lag bei 11,2 Litern Diesel auf 100 km. Ebenso wie der Mitsubishi Pajero ist auch der Jeep trotz neuester Motortechnik kein Saubermann. Er bietet zwar Euro-4 - aber keinen Partikelfilter. Durch die alte Dieseltechnik schafft der Pajero allerdings nicht einmal das.

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Quadra-Drive-II vs. Super-Select-4WD
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Im Gelände sind die Unterschiede zwischen beiden Konkurrenten nicht derart offensichtlich wie im Alltagsgebrauch. Der Jeep bietet ein Komplettpaket und mit dem Antriebskonzept Quadra-Drive-II eines der derzeit besten 4x4-Systeme.

Ganz nach Bedarf wird die Kraft (normal 48:52 Prozent) variabel auf alle vier Räder verteilt. Auch ohne entkoppelbare Achsen ist die Verschränkung eindrucksvoll. Fehlt zum perfekten Eindruck allein eine Luftfederung. Im Gelände gilt für den Grand Cherokee allein das Gesetz der Bodenfreiheit. Selbstverständlich sind beide mit leistungsstarken Geländeuntersetzungen ausgestattet.

Die gesamte Technik des Pajero ist deutlich einfacher als beim Jeep. Hier heißt das Konzept Super-Select-4-WD und steht dem variablen US-System im Ergebnis allerdings kaum nach. Wer will, kann auf der Straße den Frontantrieb deaktivieren, um den Spritverbrauch zu senken. Ansonsten sorgen die elektronischen Fahrhilfen wie ABS, Anti-Schlupf-Regelung und ESP für Sicherheit und Vortrieb – bis zu einer Steigfähigkeit von grandiosen 70 Prozent. Wie viel offroad wirklich geht, hängt allein vom Untergrund und der richtigen Wahl der Geländereifen ab.

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Zugpferde
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Liegen Grand Cherokee und Pajero im Gelände Nase an Nase, unterstreicht der Jeep seine Vormachtsstellung auf der Straße - besonders auch durch seine harmonische Fahrwerksabstimmung. Schnelle Kurven oder eine Rüttelpiste werden angenehm lässig weggesteckt. Die direkte Lenkung erfreut ebenso wie die kräftigen Bremsen. Einzig kurze Wellen werden ungebührlich an den Innenraum weitergegeben.

Etwas anders sieht es beim robusten Japaner aus. Bodenwellen bringen das hoch bauende Vehikel schnell ins Schaukeln. Zudem bekommen Insassen zahlreiche Unebenheiten zu spüren, besonders im Fond. Ist der bis zu 1.700 Liter große Kofferraum gefüllt, läuft er eine Spur ruhiger.

Bei Geländewagen ist die Anhängelast nicht ganz unwichtig. Schließlich entscheiden sich zahlreiche Boot- und Pferdefans für Zugtiere wie Pajero oder Grand Cherokee. Der Mitsubishi kann Lasten bis zu 3,3 Tonnen ziehen und der Jeep legt nochmals 200 kg drauf.

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Cherokee - nicht zu schlagen
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Wer einen Alleskönner braucht, kommt am Jeep Grand Cherokee 3.0 CRD nicht vorbei. Er schlägt den Mitsubishi besonders auf der Straße - und die sollte bei allem Geländeeinsatz im Normalfall das bevorzugte Einsatzziel sein. Im Gelände liegen beide nahezu gleichauf. Komfortabler geht es im Jeep, eine Spur eindrucksvoller im Pajero. Allein beim Platzangebot und dem Anschaffungspreis kann der Mitsubishi Pajero 3.2 Di-D den Amerikaner hinter sich lassen.

Der Einstiegspreis für die günstigste Version, den Pajero Classic, liegt bei 34.990 Euro. Doch wer nicht nur geräumig, sondern auch adäquat ausgestattet unterwegs sind möchte, kommt um den edlen "Instyle" nicht herum. Der kostet mit beheizbaren Ledersitzen, zwei Klimaanlegen, Tempomat und elektrischem Schiebedach 46.530 Euro – satte 11.500 Euro mehr als das Einsteigerangebot.

Das Basismodell Jeep Grand Cherokee Laredo beginnt bei 42.900 Euro. Der deutlich besser ausgestattete Limited bietet für 47.100 Euro unter anderem elektrische Ledersitze, Einparkhilfe, Tempomat, Soundsystem und Klimaautomatik.

 
 Grand Cherokee vs. Pajero - Foto: press-inform
 Grand Cherokee vs. Pajero - Foto: Hersteller
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