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Technik: Partikelfilter
99% sauber
 Partikelfilter

Der Pionier heißt Peugeot und wurde vor Jahren fast verlacht. Auf der Suche nach sauberer Dieseltechnologie waren die Franzosen Ende der 90er Jahre auf den Partikelfilter gekommen.

Ab 2000 gab es ihn zunächst in Peugeot 607, später in fast allen Modellen des innovationsfreudigen Herstellers. Zunächst funktionierte die saubere Dieseltechnologie nur den Einsatz von Zusatzstoffen (Additiven). Was wie ein Durchbruch schien, wurde von der Automobilkonkurrenz weitgehend belächelt. Fraglos reinigte der Partikelfilter die schädlichen Dieselabgase und nahm dem Russ mit einer Reinigungswirkung von über 99 Prozent seinen Schrecken. Doch die sonst so innovationsgewöhnten Automobilhersteller aus Deutschland gaben dem Partikelfilter keine große Zukunft.

 

Das ist ein paar Jahre her. Heute sieht alles anders aus. Der Druck auf die Hersteller wurde immer größer. So waren auch BMW, Mercedes und Co. Schließlich gezwungen nachzulegen. Auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt zeigten zahlreiche Hersteller ihre Diesel-Filtersysteme.

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Die Deutschen ziehen nach
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Mercedes stellte auf der IAA erstmals das eigene Partikel-Filtersystem vor. Das System kommt ohne Zusatzstoffe (Additive) aus und soll auch bei Laufleistungen von deutlich über 100.000 Kilometern die schädlichen Dieselabgase wirksam reinigen. Zu bekommen war der Filter bereits kurz nach der IAA ab Oktober. Zunächst konnten jedoch nur die kleinen Vierzylinder-Dieselmotoren 200 CDI und 220 CDI mit dem Filter ausgerüstet werden. Die Aggregate schaffen dann auch die Schadstoffklasse Euro 4. Frech: Mercedes verlangt für das System einen satten Aufpreis von 580 Euro.

Die hubraumstärkeren Sechszylinderdiesel der E- und S-Klasse folgten Anfang 2004. "Damit bieten wir als erster Hersteller die Technik an, die sowohl die Euro-4-Grenzwerte erfüllt als auch die Partikel-Emissionen fast vollständig eliminiert", sagt Professor Jürgen Hubbert, Vorstandsmitglied von DaimlerChrysler. Bereits in den 80er Jahren gab es im Hause Mercedes-Benz Dieselmotoren mit Partikelfilter. Die für einige US-Märkte bestimmten Dieselmodelle der damaligen E- und S-Klasse wurden bereits mit Filtersystemen ausgestattet.

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Dritte Generation
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Zur IAA präsentierte auch Opel seine ersten Dieselmotoren mit Partikelfilter. Ähnlich wie die Technologie beim Mercedes, Toyota und der dritten Generation des PSA-Konzerns wird auch hier auf den Einsatz von Additiven verzichtet. Dank eines besonderen Verbrennungsverfahrens sollen sich Kraftstoffverbrauch, CO-2-Ausstoss und Motorleistung auf dem gleichen Niveau wie beim Betrieb ohne Filter einpendeln. Die neuen CDTi-Motoren von Opel schaffen ebenfalls die Euro-4-Abgasnorm. Zunächst ist das neue 1.9 CDTi-Aggregat mit 110 kW/150 PS in Opel Vectra und Signum seit Anfang 2004 zu bekommen.

Beim Partikelpionier kamen die additivfreien Dieselaggregate mit Partikelfilter (FAP) ebenfalls im März 2004 auf den Markt. Die Franzosen werden ihre gesamte Fahrzeugflotte von 206 bis 807 - im Gegensatz zu vielen anderen - serienmäßig mit Partikelfilter anbieten.

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Waben aus Keramik
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Die Partikelfilter von Peugeot kommen ebenfalls innerhalb des Konzerns bei Citroen und der Motorkooperation mit der Ford Motor Company zum Einsatz. So sind zum Beispiel auch die Dieselmodelle des Ford Focus C-Max oder des neuen Mazda 3 mit Partikelfilter zu bekommen. Etwas länger werden die Käufer von BMW- der VW-Modellen warten müssen. Erst ab Frühjahr nächsten Jahres sind die Fahrzeuge der beiden deutschen Autofirmen mit einem Diesel-Partikelfilter ausgestattet. Zum neuen Jahr rüstet auch der französische Hersteller Renault seine Dieselfahrzeuge mit einem eigens entwickelten Filtersystem aus.

Die Partikelfilter der verschiedenen Hersteller filtern bis zu 99 Prozent der krebserregenden Russpartikel aus den Abgasen. Der Partikelfilter besteht aus einem wabenförmigen System, das von mikroskopisch kleinen Kanälen durchzogen ist. Während die Abgase durch den Filter gedrückt werden, sammeln sich die Russpartikel an den Keramikwänden. Eine Verstopfung des Filters wird dadurch verhindert, dass die abgelagerten Partikel verbrannt werden. Durch eine Mehrfacheinspritzung wird die Abgastemperatur des Dieselmotors im Filter auf über 600 Gras Celsius angehoben. Die zusätzliche Verbrennung erfolgt jedoch nur dann, wenn durch einen verstopften Filter ein Gegendruck entsteht.

 
    

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