Die prestigeträchtige Dieselkonkurrenz von Audi, VW, BMW oder Mercedes hatte bei der Vorstellung des ersten Filtersystems im Oberklasse-Franzosen Peugeot 607 HDI im Mai 2000 noch geunkt, dass es sich allenfalls um eine kurze Übergangslösung handeln könnte. Moderne Technik würden einen solchen Partikelfilter schnell überflüssig machen. Zudem sei Partikelfilter nicht wartungsfrei und müsse regelmäßig (ca. alle 80.000 km) ausgetauscht werden.
Fakt ist, dass außer Toyota, die im Herbst den Avensis mit CAT-Partikelfilter auf den Markt bringen, kein anderer Hersteller einen Partikelfilter anbietet. Mercedes, Audi, VW und BMW arbeiten mit Hochdruck an eigenen Systemen - bisher ohne Erfolg. Eine kräftige Schmach für das High-Tech-Autoland Deutschland. "Wir haben unser patentiertes FAP-Filtersystem allen anderen Herstellern auf dem Markt angeboten", erzählt Robert Peugeot, Vorstand für Innovation und Qualität bei PSA, "gekauft hat es bisher keiner." Der Grund liegt nach Peugeot-Angaben daran, dass die Ingenieure der jeweiligen Hersteller technische Innovationen selbst entwickeln wollen.
Der FAP-Partikelfilter säubert die ansonsten mit Russpartikeln belasteten Dieselabgase um 99,99 Prozent. Das kann bisher kein anderes System. Mussten die ersten Partikelfilter noch alle 80.000 km ausgewechselt werden, so gibt es seit November vergangenen Jahres die zweite Generation des FAP-Systems. Durch ein neues Additiv läuft es bis einer Laufleistung von 120.000 km wartungsfrei.
"Im Frühjahr 2004 stellen wir die dritte Generation des Partikelfilters vor", so Robert Peugeot, "der wird dann aufgrund einer neuen Filterstruktur komplett wartungsfrei sein." Bereits ab Herbst 2003 schaffen die HDI-Motoren über 1,6-Liter Hubraum dank Partikelfilter endlich auch die strenge Schadstoffnorm Euro 4. Die ersten Motoren mit FAP und Euro 4 werden der 2.0-HDI mit 100 KW / 136 PS und der 1,6-HDI mit 81 KW / 110 PS sein, die in verschiedenen Peugeot und Citroen-Modellen zum Einsatz kommen. Zudem wurde ein gemeinsam mit der Ford Motor Company entwickelter V-6-Commonrail-Diesel vorgestellt. Der wird neben den gängigen Peugeot- und Citroen-Modellen unter anderem Ford- und Jaguar-Modelle antreiben. Eine weitere Verwendung im Ford-Konzern ist nicht ausgeschlossen. Die saubere Dieseltechnologie wird bis auf weiteres jedoch nicht bei den kleinen Dieseln mit 1,4-Litern Hubraum Einzug halten, so Norbert Lartigue, Leiter der Peugeot-Antriebsentwicklung.
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