Auf der Audi China in Shanghai kommenden April feiert die überarbeitete S-Klasse von Mercedes-Benz ihre offizielle Weltpremiere. Optisch hat sich - abgesehen von neuer Hightech-LED-Scheinwerfern und ein paar Designdetails außen - nicht viel getan. Im Innenraum gibt es die großen zusammenhängenden 12,3-Zoll-Bildschirme, die man seit vergangenem Jahr bereits aus der E-Klasse kennt.
Auch bei Bedienung und Fahrerassistenzsystemen legt die S-Klasse nach und soll den erfolgreichen BMW 7er ebenso übertrumpfen, wie den im Herbst folgenden neuen Audi A8.
Neben einer neuen Sechszylinder-Reihenmotorgeneration und den seit langem überfälligen Powerdieseln mit mehr als 300 PS will die Mercedes S-Klasse nach der Modellpflege ab Sommer mit einem ungewöhnlichen Ausstattungsdetail punkten. Es soll einen Gesundheits- und Wohlfühlassistenten mit Namen "Energizing Comfort" geben, der jeden Kilometer zu einem reinen Vergnügen werden lässt.
"Das Auto hat ein enormes Potential, unsere Gesundheit zu unterstützen", sagt Ola Källenius als neuer Mercedes-Entwicklungsvorstand: "In Zukunft werden die Fahrzeuge in der Lage sein, unseren Zustand von Körper und Geist zu lesen und entsprechend darauf zu reagieren, damit wir relaxt und sicher sind."
Damit nicht jeder Passagier die wenig ansehnlichen Plastik-Wearables am Handgelenk tragen muss, die Informationen über Herzfrequenz oder körperliche Belastung aufzeichnen, wird die S-Klasse der nahen Zukunft am Lenkrad mit Daumensensoren ausgestattet sein, wie man die vom Ergometer kennt.
Entsprechend über die Bordelektronik vernetzt, werden diese Informationen an das System "Motion Seating" weitergegeben. Einmal initialisiert, bewegt sich die Sitze von Fahrer und Beifahrer bei der Fahrt immer wieder leicht. "So bleibt der Körper immer leicht in Bewegung", sagt Källenius, "der durchschnittliche Deutsche sitzt pro Tag mehr als siebeneinhalb Stunden. Einige Ärzte sprechen schon vom Sitzen als dem neuen Rauchen."
Zusammen mit den bekannten Massagefunktionen der Komfortsitze soll der Körper so auch auf längeren Fahrten Entspannung finden und der Chauffeur gesünder aussteigen, als er eingestiegen ist. Unterstützt werden kann der positive Aufenthaltswert in der neuen Mercedes S-Klasse auf Wunsch noch durch Musik, Beduftung, Klimatisierung oder besondere Illuminationen.
Noch weiter gehen die Entwicklungen im Bereich der Nutzfahrzeuge. Dort experimentieren die Schwaben seit längerem mit einem Hemd, das den Herzschlag des Fahrers misst. Ein vorausschauendes System bemerkt Unregelmäßigkeiten bevor der Pilot selbst es tut. Kommt es beispielsweise zu einem Herzanfall, können der Wagen automatisch zum Stillstand gebracht und Rettungskräfte alarmiert werden.
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