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Schnelle 7:38 Minuten auf der Nordschleife. Nein, die Rede ist nicht vom neuen 911er oder Cayman. Es geht um den neuen  Porsche Panamera. Der 5,05 Meter lange Zuffenhäuser schaut in seiner neuesten Generation von hinten nicht nur aus wie ein Elfer - er fährt sich sogar fast so. Dabei bleibt der Panamera ein luxuriöser Viersitzer. Gernot Döllner, Leiter der Baureihe: "Der Panamera ist auf der einen Seite eine komfortable Luxuslimousine und auf der anderen Seite ein reinrassiger Sportwagen."
Der von Anfang an mit drei verschiedenen Motorisierungen erhältliche Porsche Panamera lässt in seinem Topmodell satte 550 PS per Allradantrieb auf die Straße. Allein der Tempo 100-Sprint per Launch Control schnitzt den Insassen binnen 3,4 Sekunden einen Ausdruck ins Gesicht, der entweder pure Ekstase oder eine herannahende Ohnmacht beschreibt. Das ist allerdings völlig egal: Die Gesichtsmuskeln haben bereits in der ersten scharf gefahrenen Kurve dank der hohen Querbeschleunigung Mühe und Not, die Mimik zu bewahren.
Die optionale Hinterachslenkung sorgt im Zusammenspiel mit der auf Sport Plus eingestellten Traktionskontrolle für eine ungeahnte Kurvenstabilität während es den Gasfuß schon wieder nach dem nächsten Einsatzbefehl dürstet. Die neue elektromechanische Lenkung erleichtert deutlich durch ihre erhöhte Präzision, die verbesserte Rückmeldung sowie dem aktiven Lenkungsrücklauf die Kurvenhatz.
Wann Tempo 90 beziehungsweise 205 erreicht sind, das lässt sich von den Beifahrern nicht nur auf dem digitalen Tacho ablesen, sondern viel leichter auf dem 12,5 Zoll großen berührungsempfindlichen Bildschirm in der Mittelkonsole. Denn dann hebt sich der filigran und zugleich aber auch martialisch wirkende Heckspoiler aus seinem Versteck - was wiederum auf dem Display angezeigt wird.
Das soll den Spritverbrauch durch eine ökonomischere Aerodynamik senken, aber auch das Hinterteil und die beiden 315er-Walzen auf den Asphalt pressen. 20 Kilogramm Abtrieb werden unterm Strich so erreicht. "Der Unterschied zwischen der Eco- und der Sport-Stellung des Heckspoilers ist signifikant erfahrbar", verspricht der Porsche-Abstimmungsfahrer am Lenkrad und steigt kurz vor der nächsten Haarnadelkurve voll in die Eisen.
Die Höchstgeschwindigkeit wird bereits im sechsten Gang erzielt. Der siebte und achte Gang sind als drehzahlsenkende Overdrive-Stufen ausgelegt
Sowohl die Serienbremse als auch die optionale Keramik-Zehnkolben-Bremsanlage verzichten zum ersten Mal auf die Verwendung von Kupfer innerhalb der Bremsbeläge. Gleichzeitig sind das Bremsgefühl verbessert und der Pedalweg verkürzt worden. Wem der Sound der vierflutigen Abgasanlage nicht reicht, der kann, wie schon zuvor per Fingerbefehl ein wenig nachhelfen.
Dafür sollte der Panamera-Fahrer allerdings erst einmal wissen, wo genau er seinen Finger parken muss, damit es außer von der eindrucksvoll klingenden Burmester-Soundanlage auch vom Motor etwas auf die Ohren gibt. Denn nahezu alle Schalter sind aus dem Cockpit verschwunden. Dort heißt es: Touch me, if you can! Das neue Infotainmentsystem, das sich aktuell nur mit einem Apple-Smartphone verbinden läßt, beherbergt neben Google Maps und zahlreichen weiteren Applikationen jetzt auch eben jene, für viele Porschefahrer existentielle Sportabgasanlagen-Aktivierung. Immerhin läßt sich diese "Taste" als Shortcut im 12,5 Zoll-Touchscreen konfigurieren.
Neben den neuen Motoren, die aus Spritspargründen entweder vier von acht Zylindern ab und an in den Ruhestand versetzen, oder bei drei von sechs Zylindern einfach mal die Ventile geschlossen lassen, sorgen noch weitere Neuheiten für Interesse. Da wäre etwa das erste Porsche-Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe im Panamera, das sowohl in der aktuellen Motorenpalette als auch bei künftigen Hybridversionen zum Einsatz kommen wird. Die Höchstgeschwindigkeit wird bereits im sechsten Gang erzielt. Der siebte und achte Gang sind als drehzahlsenkende Overdrive-Stufen ausgelegt.
Zum anderen zeigt der neue Panamera mit seiner InnoDrive-Technik schon jetzt, wie sich Porsche als Sportwagenschmiede dem Thema autonomes Fahren nähert. Ob ein Sportwagenfahrer tatsächlich seinem Fahrzeug das Abbremsen und Beschleunigen sowie die korrekte Gangwahl nicht nur auf der Autobahn, sondern auch auf der Landstraße überlassen möchte, sei einmal dahingestellt. Die Theorie klingt zumindest spannend.
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