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Seat ist stolz auf seinen Leon Cupra. Doch der hat mit dem Cupra R einen starken Konkurrenten bekommen. 265 statt 240 PS, 350 Nm Drehmoment und 250 km/h abgeregelte Spitze - das reicht auch locker aus, um dem Konzernbruder Golf GTI tüchtig davon zu fahren. Viele hatten erwartet, dass der mit dicken Backen und bulligen Schürzen wenig zurückhaltend gestaltete Cupra R technische Annehmlichkeiten wie Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb bekommt. Doch mit Blick auf Kosten, Kunden und Konzernstrategie wagt Seat nicht den kompletten Sprung in die supersportliche Kompaktklasse und setzt auf Hausmannskost.

Für 29.990 Euro gibt es ab sofort nicht nur die aufbrausende Optik und prächtige Fahrleistungen, sondern auch jede Mende "Dynamik Emocion" und sportlichen Tatendrang. Damit die 195 KW/265 PS des mit bis zu 2,2 bar aufgeladenen Zweiliter-Turbos auch in Vortrieb umgemünzt werden können, haben die Spanier ihrem stärksten Boliden zumindest eine elektronische Differenzialsperre mit auf den Weg gegeben.

Nicht, dass XDS durch das gezielte Abbremsen des entlasteten Antriebsrades einen Allradantrieb vergessen machen würde. Doch kann sich selbst ein ambitionierter Fahrer kaum über den Tatendrang des Seat Leon Cupra R in schnellen Kurven beklagen. Begleitet von bissigen Pfeifen des Turbo-Direkteinspritzers pflügt der 1,4 Tonnen schwere Leon leichtfüßig durch schnelle Kurvenkombinationen. Bergab, bergab und wieder hinauf – immer am Grenzbereich und selten darüber hinaus.

Helle Freude

Zum guten Fahrgefühl tragen nicht nur die serienmäßigen 19-Zöller, sondern auch die direkte Lenkung und die lässig bedienbare Handschaltung bei. Durch präzise Schaltwege mit entsprechender Verkürzung kommt auch kaum noch ein Verlangen nach dem Doppelkupplungsgetriebe auf. Beim Seat Leon Cupra R muss es allein der Fahrer richten, der damit auf entsprechenden Pisten aber seine helle Freude haben kann.

Gut zu Gesicht stehen würde dem Cupra R auch eine elektronische Dämpferregelung, mit der die Gangart von Fahrwerk, Lenkung und Gasannahme noch nachgeschärft werden kann. Doch auch diese elektronische Finesse bleibt beim Sportstudenten aus Martorell außen vor.

Obschon die Bremsenscheiben mit 345 Millimetern vorn und 286 Millimetern Durchmesser hinten an sich standesgemäß dimensioniert sind, würde man sich von der Verzögerung des 4,31 Meter langen Fronttrieblers etwas mehr erwarten. Anfangs beißen die Bremsen kraftvoll, bleiben bei wiederholter Betätigung jedoch zu schlapp. Merken werden dies trotz 250 km/h Spitze und einem Spurt von 0 auf Tempo 100 in 6,2 Sekunden nur wenige. Ganz anders dürfte dies beim Verbrauch aussehen: Hier nennt Seat einen Durst von 8,1 Litern Super auf 100 Kilometern.

Bequeme Sitze

Die sportliche Note des Außendesign setzt sich im Cupra-R-Innenraum fort. Bequeme Sportsitze, die jedoch noch mehr Beinauflage vertragen könnten, bereiten Passagieren jeder Größe einen angenehmen Aufenthalt. Auf Wunsch kann die Stoff-Alcantara-Kombination gegen Leder ausgetauscht werden.

Hinten gibt es bequemen Platz für zwei weitere Insassen. Der Laderaum fasst 341 Liter und lässt sich durch Umklappen der Rücksitzlehnen noch erweitern.

Die Serienausstattung des Leon Cupra R ist mit Klimaautomatik, 19-Zöllern, Sportsitzen, ESP, sechs Airbags und Licht-Regen-Sensor ordentlich. In jedem Falle sollte man sich jedoch für das 1.800 Euro teure Technologie-Plus-Paket entscheiden. Das beinhaltet unter anderem Xenonlicht, Navigationssystem, Bluetooth-Schnittstelle und Einparkhilfe.