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Praxistest: Saab 9-5 Kombi 2.3 T
Schwere Zeiten
Saab 9-5 2.3T Linear Kombi

Die Konkurrenz macht mächtig Dampf. So haben es Marken wie Saab und Co. doppelt schwer. Die Marketingwelle, anders zu sein und sich so von der breiten Masse abzuheben, reicht schon lange nicht mehr. Wie konkurrenzfähig sind die Modelle aus Skandinavien? Allen voran das Flaggschiff Saab 9-5 Sportkombi mit dem standesgemäßen 2,3 Liter Turboaggregat hat im Markt bisher einen schweren Stand. Wir machten den Praxistest.

[+] Sehr gutes Fahrwerk, gute Verarbeitung, kräftiger und durchzugsstarker Motor, hohe Sicherheit, bequeme Sitze
[-] Karosserie etwas unübersichtlich, hinten etwas zu niedrige Sitze

Wichtiges Merkmal: Ein Saab muss aussehen wie ein Saab. Da macht der 9-5 keine Ausnahme. Kein verschrobenes Design, keine wilden Styling-Experimente. Der 9-5 sieht gut aus. Hier erkennt jeder, dass er vor einem echten Saab steht. Die typische flache Scheinwerferlinie ist seit Jahren ein markantes Designmerkmal. Bereits 99er, 900er und 9000er-Modelle zeigten so ihr Gesicht. Klar, die Aerodynamik hat mittlerweile ein Wörtchen mitzureden – doch die Schweden bleiben ihrer Linie treu. Weniger elegant und dynamisch zeigen sich Front und Heck des Saab 9-5 Kombi. Besonders ab der C-Säule macht der Kombi einen üppigen Eindruck. Durchaus dynamisch, doch etwas mehr Chic würde nicht schaden.

Saab 9-5 2.3T Linear Kombi - Foto: Hersteller

Unter der Motorhaube, die sich obligatorisch bis über die Kotflügel zieht, werkeln Vierzylinderbenziner mit Turboaufladung. Der noch im vergangenen Jahr erhältliche 3,0 t V6 fiel aus dem Programm. Das Testmodell ist mit einem 2,3 Liter großen Vierzylindermotor unterwegs. Dank Turboaufladung leistet der willige 162 KW / 220 PS. In dieser Klasse tritt die Konkurrenz mindestens mit drei Litern Hubraum und sechs Zylindern an. Meistens mit Automatikgetriebe. Incl. Manueller Schaltebene und Bedienpaddel am Lenkrad kostet das im Saab 1.900 Euro extra.

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Ungezügelter Tatendrang
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Die Leistungsdaten des Schweden können sich sehen lassen. Das maximale Drehmoment von 310 Nm steht zwischen 1.800 und 4.000 U/min zur Verfügung; für Zwangsbeatmung sorgt ein Abgasturbolader aus dem Hause Mitsubishi. Den Spurt 0 – 100 km/h schaffte der 9-5 in schlappen 9,4 Sekunden. Angesichts der 220 PS kein berauschender Wert. Besonders die Automatik schluckt eine Menge der Energie. Zudem zerrt die Motorleistung bei starkem Beschleunigen immer wieder nervig an der Vorderachse. Besonders bei glattem Untergrund oder schlechten Fahrbahnbelägen bekommt der knapp 1,8 Tonnen schwere Saab seine Kraft kaum auf den Boden. Immerhin hält die serienmäßige Anti-Schlupf-Regelung den ungezügelten Tatendrang etwas im Zaum. Audi hat es gezeigt: In dieser PS-Klasse ist der Frontantrieb nur die drittbeste Variante. Mit einem Heck- oder Allradantrieb würde sich der 9-5 Kombi deutlich leichter tun.

Ist man im fließenden Verkehr unterwegs, stören die Antriebskräfte nicht. Egal ob auf der Landstraße oder der Autobahn, der Turbolader macht dem edlen Schweden mächtig Beine. Von dem Gedanken an ein sonores Motorgeräusch muss man sich jedoch bereits nach dem Start verabschieden. Der Turbo sorgt für Drehmoment und Drehzahl, klingt jedoch allzu oft angestrengt und harmoniert nicht gerade vorbildlich mit der „Sentronic“. Überraschend: Das Fünfgang-Schaltgetriebe ist die bessere Lösung. Die Höchstgeschwindigkeit von gemessenen 228 km/h reicht ebenfalls nicht für die erste Reihe, ist jedoch durchaus zufrieden stellend. Der Durchschnittsverbrauch des Saab 9-5 2,3 T betrug im Praxistest durchschnittlich 11,8 Liter Super auf 100 km. Angesichts von Automatikgetriebe, Winterreifen und der hohen Motorleistung ein durchaus standesgemäßer Durst.

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Schieben im Grenzbereich
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Das Fahrwerk ist betont komfortabel ausgelegt. Kurze Wellen schluckt es ohne jegliche Probleme; bei längeren Wellen schaukelt sich die 4,82 m lange Karosserie jedoch auf. Beim Bremsen, Gas geben und in schnellen Kurven machen sich nicht selten störende Nick- und Wankbewegungen bemerkbar. Ein bisschen harmonischer und eine Spur dynamischer hätte man den ansonsten sportlichen Schweden durchaus abstimmen können. Im Grenzbereich schiebt er deutlich, aber jederzeit kalkulierbar über die Vorderachse. Serienmäßig greift dem Fahrer notfalls das elektronische Stabilitätsprogramm unter die Arme. Die Lenkung arbeitet trotz störender Antriebskräfte durchaus präzise, könnte jedoch mehr Kontakt zur Fahrbahn vermitteln.

Im Innenraum zeigt sich der Saab 9-5 Kombi gut verarbeitet und sehr geräumig. Die Sitze sind bequem und haben Langstreckenkomfort. Selbst groß gewachsene Fahrer haben keine Probleme, die richtige Sitzposition zu finden. Das Cockpit des Saab 9-5 ist dagegen Geschmackssache. Klare Bedienelemente und Anzeigen auf der einen Seite – wenig Design und Charme auf der anderen. Doch der Pilot findet sich bereits nach wenigen Sekunden zurecht. Nicht unwichtig: Das Lederlenkrad liegt gut in der Hand. Einzig die Bedieneinheit der Fensterheber in der Mittelkonsole ist ungünstig platziert. Zudem sind die Schalter für ESP und Nebelscheinwerfer so groß, dass sie links der Lenksäule selbst mit der Faust zu bedienen wären. Gelungenes Design sieht anders aus. Das kann der kleinere 9-3 besser. Der 2,70 m lange Radstand lässt auch den Passagieren in der zweiten Reihe genügend Platz. Das Kofferraumvolumen liegt im Normalfall bei nicht gerade üppigen 416 Litern. Wer die Rückbank umklappt, hat immerhin fast 1.500 Liter Stauraum. Erfreulich die niedrige Ladekante und die ebene Ladefläche.

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Extra, Extra
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Der Preis für einen Saab 9-5 2,3 T Sportkombi in der edlen Ausstattungsvariante Arc liegt bei 38.050 Euro. Serienmäßig an Bord ist dafür eine komplette Ausstattung mit ASR, ESP, Front-, Seiten- und Kopfairbags, Aktivkopfstützen sowie ABS. Für Komfort und Optik sorgen Alufelgen, Ledersitze, Bordcomputer und CD-Soundsystem. Eine gute Wahl ist das Prestige-Paket (1.850 Euro) mit elektrischen Sitzen, Sitzheizung vorn und hinten, Bi-Xenon-Scheinwerfern und Alarmanlage. Zudem bietet das Business-Paket mit abblendbaren Spiegeln, Parking Assistance, Freisprecheinrichtung und Tempomat den nötigen Reisekomfort. Mit Navigationssystem kostet das Paket jedoch üppige 3.800 Euro. So knackt ein gut ausgestatteter Saab 9-5 2,3 T Sportkombi die 45.000-Euro-Marke problemlos.

 Technische Daten
Saab 9-5 Kombi 2.3T Linear 
 Motor Reihe 
 Zylinder
 Hubraum (cm³) 2290 
 Leistung (kW/PS) 162/220 
 Zuladung(kg) 475 
 Gesamtgewicht (kg) 2140 
 0-100 km/h (s) 8,3 
 Vmax (km/h) 230 
 Verbrauch (L/100 km) 9,6 
 Kraftstoff Super 
 Grundpreis (€) 36.000 
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Herstellerangaben 
 
Saab 9-5 2.3T Linear Kombi- Foto: Hersteller
Saab 9-5 2.3T Linear Kombi- Foto: Hersteller
Saab 9-5 2.3T Linear Kombi- Foto: Hersteller
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 Alternativen
Mercedes-Benz E 320 T Classic Mercedes-Benz EVolvo V70 2.5 T KineticVolvo V70
BMW 5er 525i touringBMW 5er
Audi A6 Avant 2.7 T quattroAudi A6

Text: | Fotos: Hersteller


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