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Reportage: BMW M2 Safety Car Moto GP
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 Safety Car Moto GP

Arabische Nächte gelten als geheimnisvoll und bisweilen wild. Stimmt! Mit Vollgas geht über den Losail Rennkurs von Qatar im Safety Car der Moto GP - einem heiß gemachten BMW M2.

Die paar Zuschauer ist längst verschwunden. Anscheinend interessiert sich niemand in Qatar ernsthaft für die Moto GP. Die spektakulären Positionskämpfe zwischen Jorge Lorenzo, Valentino Rossi, Marc Marques und Dani Pedrosa fanden wieder einmal vor dünn gefüllten Zuschauerrängen statt. So spektakulär sich die Motorrad-Piloten als personifizierte Symbiosen aus Seiltänzern, Artisten und Lebensmüden auf dem 2004 erbauten Rennkurs 20 Kilometer nördlich von Doha über dem Asphalt auch attackierten, so blass blieb der Zuspruch. Nicht einmal die Hälfte der 8.000 Zuschauer fassenden Haupttribüne sah den ungefährdeten Sieg von Jorge Lorenzo vor Andrea Divozioso und Marc Marquez.

 Safety Car Moto GP - Foto: Hersteller

Das Areal ist längst leer, als blau-rote LED-Blitze die Start-und-Zielgerade in ein zuckendes Licht tauchen. Die Rennstrecke selbst scheint noch zu glühen, während sich die Luft auf gerade einmal 18 Grad abgekühlt hat. Ein paar Reinigungskräfte blicken kurz von der Haupttribüne auf, als sich das brüllende Etwas in Bewegung setzt. Die Flasher der Lichtbrücke auf dem Dach und in der Front blitzen heller als die Xenonaugen. Der Losail Race Track selbst lässt sich zu abendlicher Stunde seit 2007 in einen gleißend hellen Teppich verwandeln, der nicht nur aus dem Flieger wie ein Schneeparcours anmutet. Dabei präsentiert sich der Fahrbahnbelag nach drei Tagen Trainingsläufen und den Rennen griffig wie Baumharz.

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Gummiabrieb der verschiedenen Moto-GP-Klassen und die Cupreifen, die auf dem Zur Markenseite BMWBMW M2 Safety Car montiert sind, lassen einen nach kurzer Aufwärmphase sportliche Höchstleistungen vollbringen. Der erste Teil des Losail-Kurses ist mit Kurven und Kehren eng und anspruchsvoll, während es ab Kurve zehn mit langer Leine flotter vorangeht. Dank einer geänderten Auspuffanlage brüllt der 370 PS starke Renn-M2 durch die Wüste, ehe die Schallwellen Richtung Küste auslaufen.

Der pausbäckige Bayer ist nicht mehr der ungestüme Heranwachsende wie seinerzeit das BMW 1er M Coupé. Gerade mit seinem einstellbaren Fahrwerk und dem Zierrat aus Spoilern und Flügel zeigt er sich fein austariert und ist auf dem knapp 5,4 Kilometer lange Kurs durch nichts aus der Ruhe zu bringen. In den engen Kurven 4 und 5, wo sich nicht nur Andrea Dovizioso und Marc Marquez auf einer gefühlten Bierdeckelgröße im GP-Rennen bis aufs Messer bekämpften, zeigt der Kraftprotz, wie präzise er sich Dank feinfühliger Lenkung positionieren lässt, um Dank 500 Nm maximalem Drehmoment weiter in den schnelleren Streckenteil zu spurten. Die Cup-Reifen verzahnen sich nicht zuletzt Dank aktivem Hinterachsdifferenzial mit der von den Motorradgummis schwarz getünchten Fahrbahndeckschicht.

BMW M2 Safety Car Moto GP, Reportage
Der 1,5 Tonnen schwere Renner überspielt das Gewicht mit seiner feinen Abstimmung gekonnt
BMW M2 Safety Car Moto GP, Reportage

Optisch trägt der BMW M2 als Safety Car so dick auf, wie er nur kann - und ist dabei alles andere als ein Blender. Das Ingenieurteam der M GmbH hat seit Oktober vergangenen Jahres am Stammsitz Garching über 1.000 Stunden in die Fertigstellung des weißblau-roten Einzelstücks gesteckt. Der Innenraum wurde komplett entkernt, ehe Rennsitze, Käfig und Alcantara-Interieur - ebenso wie Felgen und Mittelspeiche des Lenkrades farblich abgestimmt - verbaut wurden. Zudem gibt es Spoiler, Heckflügel sowie das einstellbare Gewindefahrwerk, um den 260 PS starken Hochleistungsrädern der Moto GP als Safety Car nicht hoffnungslos hinterherfahren zu müssen.

Der drei Liter große Sechszylinder-Turbo mit seinen 272 kW/370 PS tönt wild und rotzig. Das fehlende Innenleben in der Auspuffanlage lässt den Boliden nicht nur auf der 1.068 Meter langen Zielgerade freier als gewöhnlich atmen. Der 1,5 Tonnen schwere Renner überspielt das Gewicht mit seiner feinen Abstimmung aus Reifen, Fahrwerk, Motor und Doppelkupplungs-Getriebe gekonnt und nimmt nach den ersten drei Kurven wieder Fahrt auf. Mit Zug durch die Kurven 4 und 5 ehe er in Kehre 6 erstmals leicht ins Untersteuern kommt. Auch wenn die Rennversion kaum leichter als sein Serienbruder über den Asphalt donnert, so ist das Fahrgefühl doch ein völlig anderes.


Promo-Video: BMW M2 MotoGP Safety Car | Video: BMW

Die kühnen Moto GP Turner umrunden den Wüstenkurs in weniger als zwei Minuten und am Ende von Start und Ziel zeigen die Radarpistolen bis zu 350 km/h. Da kann der BMW M2 selbst im Renntrimm nicht mithalten. Bei Tempo 270 wird auf der Straße ohnehin elektronisch eingegriffen und auf dem Losail Race Track schafft der weiß-blau-rote Kurvenmonster allenfalls 230 km/h.

Vor dem spektakulären BMW M2 liegt eine harte Saison. Pro Rennwochenende legt er mit Safety-Car-Fahrer Mike Lafuente bis zu 300 Kilometer zurück - dabei immer unter Volllast im Grenzbereich. Ins heimische Garching kommt er erst nach dem fünften Rennen in Le Mans zur großen Durchsicht. Das Team freut sich schon. Bis dahin ist das Lieblingsstück nur im Fernsehen zu bewundern.

 
 Safety Car Moto GP - Foto: Hersteller
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