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Reportage: Rubicon Trail 2013
Hart, härter, Rubicon
 Rubicon Trail 2013

Der Rubicon Trail ist die ultimative Belastungsprobe für Mensch und Maschine. Jeder Fehler kann zum Scheitern führen. Grund genug die Herausforderung in Angriff zu nehmen.

Auf dem Cadillac Hill trennt sich die Spreu vom Weizen. Hüfthohe Felsbrocken liegen im Weg herum, während andere, noch deutlich größere Trümmer, die Fahrbahn - wenn man die unwirkliche Anordnung von Felsen und Baumstämmen überhaupt so nennen kann, auf wenig mehr als eine Fahrzeugbreite begrenzen. Hier geraten Mensch und Maschine an die Belastungsgrenze.

 Rubicon Trail 2013 - Foto: Hersteller

Jeeps werden von den monströsen Hindernissen hin und her geworfen wie Spielzeugautos. Metall ächzt unter der Beanspruchung. Wenn der zwei Tonnen schwere Geländewagen aufsetzt, hat man das Gefühl, dass jeden Moment die Spitze des Steines in den Innenraum dringt. Manche Schläge sind so hart, dass sich die Wirbelsäule schlagartig zusammenstaucht. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie der Unterbodenschutz aussieht.

Ein Blick auf die Geländewagen lässt einen an den festgefügten Gegebenheiten des Autobaus zweifeln. Räder verwinden sich gegeneinander und Achsen hängen quer, nur um den Reifen Kontakt zu geben. Grip ist nötig, egal woher der kommt - ob Stein oder Baumstamm.

Diese Kunst der Verschränkung ist jedem Jeep in die Wiege gelegt. Doch der gewagte Tanz zwischen den Felsen hat etwas von einem Schachspiel. Einfach darauf losfahren resultiert unweigerlich in technischen Defekten des Fahrwerks oder schlimmstenfalls in einem Unfall, der auch tödlich enden kann. Wie der der Frau, die sich vergangenes Jahr in ihrem Fahrzeug überschlug und das dann Feuer fing. Kreuze am Fuße des Cadillac-Hills gedenken der unglücklichen Seelen, die der Berg abgeworfen hat.

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Rubicon Trail 2013, Reportage
Das erste Auto, das Rubicon Spring erreichte, wurde von einer Frau gefahren
Rubicon Trail 2013, Reportage

Selbst mit dem umfangreichen Technikarsenal eines modernen Jeep Wrangler geht es nur Zentimeter um Zentimeter vorwärts. Statt dem Gasfuß entscheidet ein filigraner Umgang mit dem Bremspedal über den Erfolg, den Rubicon Trail zu bezwingen.

Der rund 40 Kilometer lange Weg, der den malerischen Lake Tahoe im Nordosten Kaliforniens mit Georgetown verbindet, wurde ursprünglich von den Indianern genutzt und Mitte des 19. Jahrhundert von Trappern und Postboten wiederentdeckt. Ende des 19. Jahrhunderts war der beschwerliche Pfad die einzige Möglichkeit, die warmen und wohltuenden Rubicon-Quellen sowie das dazugehörige Hotel zu erreichen. Sengende Hitze im Sommer und Schnee im Winter erschwerten das Vorankommen mit Pferd, Maultier und Fuhrwerk.

Mit dem Aufkommen der Automobile wurde die Reise einfacher, aber nicht ungefährlicher: Wer genau hinschaut, entdeckt abseits des steinigen Pfades den Namensgeber für die anspruchsvolle Off-Road-Passage: Wrackteile eines rostenden Autos. Der Legende nach ist es ein Cadillac, der in den 30er Jahren des vergangenen Jahres am Rubicon Trail scheiterte. Gerüchtweise könnte es aber auch Buick oder ein Pontiac sein. Nur klingt der Name Cadillac-Hill besser. Das erste Auto, das Rubicon Spring erreichte, wurde 1908 von einer Frau gefahren. Die Publicity war dementsprechend.

In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es auch Pläne, die Straße auszubauen. Doch mit dem Schließen des Rubicon-Springs-Hotels endete auch dieses Vorhaben. Sehr zur Freude der Off-Road-Fans, die dem Rubicon Trail seit Anfang der 50er Jahren nutzten und ihm schnell den Titel des Kronjuwels der Off-Road-Strecken gaben. Ein nicht ganz ungefährlicher, aber immer wieder faszinierender automobiler Edelstein.

 
 Rubicon Trail 2013 - Foto: Hersteller
 Rubicon Trail 2013 - Foto: Hersteller
 Rubicon Trail 2013 - Foto: press-inform
 Rubicon Trail 2013 - Foto: Hersteller

Text: | Fotos: Hersteller


 

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