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Reportage: Mercedes auf dem Autosalon
Vive la révolution
 Pariser Salon 2010

Das Automobil wird 125 Jahre - und sein Erfinder Daimler(-Benz) feiert auf dem Pariser Autosalon schon einmal kräftig mit - mit heren Bildern, Worten und realen neuen Modellen und Konzepten.

Auf der Leinwand des altehrwürdigen Cinéma UGC Normandie am Champs Elysées erstrahlt überlebensgroß das berühmte Revolutionsgemälde "Die Freiheit führt das Volk an" von Delacroix. Vor der barbusigen Barikadenstürmerin mit der Jakobinermütze steht Daimler-Chef Dieter Zetsche ganz real im Scheinwerferlicht und erklärt, was alles das Auto der Menschheit gebracht habe: "Liberté, Égalité, E-Mobilité". Am Schluss seiner Präsentation breitet Zetsche die Arme aus und verkündet vor dem internationalen Publikum: "Vive la révolution" - es lebe die Revolution.

 Pariser Salon 2010 - Foto: Hersteller

Was auf den ersten Blick wie ein surreales Theaterstück anmutet, ist durchaus ernst gemeint: Im kommenden Jahr feiert Daimler das Jubiläum "125 Jahre Automobil". Das Auto hat Geburtstag - und Daimler festet als sein Erfinder mit. Doppelt. Denn "wir erleben gerade die zweite Erfindung des Automobils", sagt Zetsche: "Wir machen derzeit Sprünge in der Effizienz wie nie zuvor in seiner Geschichte." Neue Beispiele dafür hat der Daimler-Boss gleich im halben Dutzend mit an die Seine gebracht.

Beispiel Smart. Mit dem über lange Jahre im Konzern als Verlustbringer eher ungeliebten Winzling will Daimler gleich mehrere neue Mobilitätskonzepte etablieren. Der Smart wird künftig nicht mehr nur als Einzelstück verkauft, sondern möglichst gleich als Gesamtkonzept. Durch car2go in Ulm ermutigt, will Daimler groß ins Carsharing-Geschäft einsteigen.

In Ulm ist car2go zu einem großen Erfolg geworden. Rund 20.000 Kunden haben sich bislang in der Münsterstadt dafür registriert. Der Anteil an der Bevölkerung der Stadt liegt inzwischen bei über zehn Prozent. Bei den Führerscheininhabern zwischen 18 und 35 Jahren hat laut Daimler bereits jeder Dritte das car2go-Siegel auf seinem Führerschein kleben. Gut die Hälfte der Kunden nutzt einen der über das ganze Stadtgebiet verteilten weiß-blauen Smarties. Jeden Tag werden sie bis zu 1000 mal gemietet, meist zwischen 30 und 60 Minuten lang.

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Die A-Klasse fährt elektrisch
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Daimler plant nun, das System weltweit auch in anderen großen Städten anzubieten, mit einer eigens dafür produzierten "smart car2go edition" - Solardach inklusive. Mit dem smart fortwo electric drive hat sich Daimler auch für das Carsharing-Projekt "Autolib" in und um Paris beworben. 3000 Elektroautos sollen dann ab September 2011 an rund 1000 Aufladestationen bereitgestellt werden.

Nach der B-Klasse mit Elektroantrieb zeigt Mercedes-Benz in Paris nun auch die A-Klasse als "unter Serienbedingungen gefertigtes" Elektroauto. Hinter der Redewendung verbirgt sich eine immer noch limitierte Auflage von 500 Stück, die ab Herbst in Rastatt gebaut und unter anderem in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden "an ausgewählte Kunden vermietet werden" soll. Eine Testflotte also.

Die Elektro-A-Klasse basiert auf der fünftürigen Version der aktuellen A-Klasse mit Verbrennungsmotor. Der kleine Mercedes war schon bei seiner Markteinführung 1997 mit seinem Sandwichboden dafür ausgelegt, später einmal Batterien oder Brennstoffzellen aufzunehmen, ohne dadurch die Platzverhältnisse im Innen- und im Kofferraum zu beeinträchtigen. Ein weiterer Vorteil: Der niedrige Schwerpunkt sorgt für eine ausgewogene Straßenlage.

Die beiden Lithium-Ionen-Batterien in der A-Klasse E-Cell ermöglichen laut Mercedes eine Reichweite von 200 Kilometern. Der Elektromotor leistet in der Spitze 70 kW/95 PS und ab Start ein Drehmoment von 290 Nm. Im Dauerbetrieb sind es 50 kW/68 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei abgeregelten 150 km/h.

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Sparen in der Luxusklasse
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Aber auch den herkömmlichen Verbrennungsmotoren bringt Mercedes-Benz zunehmend das Sparen bei. Der neue S 250 CDI BlueEFFICIENCY wird auf dem Pariser Autosalon als "die verbrauchsgünstigste Luxuslimousine der Welt" angepriesen - das erste 5-Liter-Auto in der S-Klasse der Schwaben. Im genormten europäischen Fahrzyklus sollen 5,7 Liter für 100 Kilometer Fahrstrecke reichen. Das entspräche einem CO2-Ausstoß von 149 g/km. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 240 km/h, der Spurt von 0 auf 100 soll in 8,2 Sekunden absolviert sein.

In der neuen Generation des CL hat Mercedes-Benz ebenfalls beim Verbrauch den Sparstift angespitzt: Neue Motoren und neue Getriebe senken den Durst, sorgen aber gleichzeitig für höhere Leistungen. Beim CL 500 etwa schafften die Ingenieure nach eigenen Angaben eine Verbrauchssenkung um 22 Prozent.

Der eigentliche Star auf dem Mercedes-Messestand ist ebenfalls deutlich genügsamer geworden. Die Neuauflage des CLS, die in Paris ihre Weltpremiere feiert, soll bis zu einem Viertel weniger Treibstoff brauchen.

Ansonsten haben die Ingenieure in den CLS alles hineingesteckt, was aus ihren Labors frisch in die Serienreife entlassen wurde: eine elektromechanische Direktlenkung zum Beispiel oder als Option ein Scheinwerfersystem, das vollständig mit LED arbeitet. Zum Verkaufsstart im Januar 2011 wird es ihn zunächst mit zwei Sechszylindermotoren zur Auswahl geben.

Mit dem Auto "bist Du nicht länger der Passagier in Deinem Leben - du bist der Pilot", sagt Dieter Zetsche.

 
 Pariser Salon 2010 - Foto: Hersteller
 Pariser Salon 2010 - Foto: Wolff
 Pariser Salon 2010 - Foto: Wolff
 Pariser Salon 2010 - Foto: Wolff

Text: | Fotos: Wolff


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