Unter Fahrdynamikern hat der Porsche Cayman dank seines Mittelmotor-Konzepts einen guten Namen. Auch wenn die 911er-Puristen den Zweisitzer gerne als "Hausfrauen-Porsche" verspotten, gehen diesen Skeptikern spätestens jetzt die Argumente aus. Angesichts des Porsche Cayman GT4 fragt man sich, wozu man noch einen 911er braucht.
Denn die Zuffenhausener haben jede Kannibalisierungsangst beiseitegeschoben und das Triebwerk des Porsche 911 Carrera S einfach in den kleineren Bruder implantiert. Der 3,8 Liter große Sechszylinder-Boxer leistet wie in der ausgelaufenen 911er-Generation immerhin 385 PS. Damit spurtet der GT4 aus dem Stand in 4,4 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 295 km/h. Der Normverbrauch: 10,3 Liter. Geschaltet wird per Hand, was Puristen wiederum erfreuen wird.
Bei Mercedes-Benz gehört es seit mehreren SL-Baureihen zur Tradition, mit Sondermodellen an die Triumphe bei der berühmten italienischen Langstreckenfahrt Mille Miglia zu erinnern. Vor 60 Jahren holten sich der amerikanische Privatfahrer John Fitch und sein Beifahrer Kurt Gessl in einem Mercedes SL mit der Startnummer 417 den Sieg in der Klasse der Serien-Sportwagen.
Um diesen Erfolg zu feiern, legen die Schwaben mit dem SL Mille Miglia 417 eine Sonderedition auf Kiel, die besonders gut ausgestattet ist. Große Räder, auf Wunsch matte Lacke, Carbonelemente, rote Details und Zierleisten unterscheiden diese Variante vom Serienmodell. Diese Sonderausstattung ist nur für den SL 400 und den SL 500 erhältlich. Der Aufpreis beträgt 14.800 Euro (SL 400) beziehungsweise 12.800 Euro (SL 500).
Honda schickt mit dem Civic Type R einen optisch nach wie vor auffälligen Kanonenschlag ins Rennen. Der Honda-Böller rennt dank 310-PS-Zweiliter-Turbo-Power 270 km/h schnell. Wie es sich für einen Civic R gehört, ist auch diese aufgefrischte Auflage eine echte Drehorgel, denn der rote Bereich beginnt erst oberhalb von 7.000 U/min. Wer also den Sprint von null auf 100 km/h in den angegeben 5,7 Sekunden schaffen will, muss den Motor bei Laune halten und schnell mit der Sechsgang-Handschaltung umgehen können.
Für die Querbeschleunigungs-Fanatiker gibt es im neuen Dampfhammer-Focus einen Drift-Modus
Im Sommer wird sich dann der flotte Japaner mit den deutschen Flitzern messen. Einer davon kommt aus Ingolstadt. Der Audi RS3 stellt mit immerhin 376 PS die PS-Sperrspitze der sportlichen Modelle in der Kompakt-Klasse dar. Eine Spitzengeschwindigkeit von 280 km/h, 2,5 Liter Hubraum und ein maximales Drehmoment von 465 Newtonmeter, das an alle vier Räder per Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe verteilt wird, sind eine Kampfansage an Mercedes A 45 AMG & Co. Die Tempo 100-Markierung soll von der Tachonadel nach 4,3 Sekunden überflogen werden.
Ein direkter Konkurrent steht mit dem Ford Focus RS auch in Genf bereit. 320 PS und zum ersten Mal mit Allradantrieb ausgestattet kommt der Kölner mit 2,3 Litern Hubraum aus. Vor allem die radselektive Verteilung der Kraft an der Hinterachse ist ein Vorteil, der für die Ford-Ingenieure beim Umstieg auf das neue Antriebskonzept wichtig ist. Damit die Querbeschleunigungs-Fanatiker auf ihre Kosten kommen, gibt es im neuen Dampfhammer-Focus einen Drift-Modus, der rasante Heckschwenks zulässt. Ford-Haus-und-Hof-Drifter Ken Block hat dieses Feature schon intensiv getestet und nach eigenem Bekunden einen riesen Spaß daran gehabt.
Die OPC-Varianten des Opel Corsa haben seit Jahren eine treue Fangemeinde. Die neueste Auflage der Rennsemmel tritt mit der Kraft von 207 PS gegen die Konkurrenz an. Der bis zu 230 km/h schnelle Blitz holt seine Kraft aus einem 1,6 Liter großen Turbovierzylinder. Sechs Gänge, die per Hand gewechselt werden müssen und eine 6,9-Sekunden-Sprintzeit sorgen für sportliche Gefühle auf dem Fahrersitz.
Dem Peugeot 208 wurden im Zuge der Modellpflege neue Farben, zwei neue Topausstattungen und weitere Individualisierungsmöglichkeiten verpasst. Gleichzeitig ist der Name 208 Programm in puncto Leistung. Denn der 208 GTI by Peugeot Sport folgt dem Sondermodell 30th nun in die Serie. Mit einem PS mehr als der Opel Corsa OPC kann jetzt auch mit dem kleinen Franzosen richtig Spaß aufkommen.
Das Facelift des Hyundai Veloster Turbo fällt eher dezent aus. Der Korea-Sportler hat nun ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und ein Klang-Modul für besseren Motorsound. Dass Technik benutzt wird, um den Motorenklang zu verbessern, ist nichts Neues. Doch bei der Hyundai-Variante kann der Fahrer zwischen den drei Standard-Modi "Dynamic", "Sporty" und "Extreme" wählen, oder bis zu sechs individuelle Klangeinstellungen im System speichern.
Wer bei Seat die Bezeichnung Cupra liest, der geht von Längsdynamik aus
Todgesagte leben länger. Dieses Motto schreibt sich offenbar Lotus auf die Fahnen. Die ehemals stolze britische Automarke ist mittlerweile in malayischen Händen und überrascht die Besucher des Genfer Salons mit einer Auffrischung des Evora 400, dem - nach eigenem Bekunden - Flaggschiff. Beim Motor hat sich zwar die Leistung, nicht aber das Prinzip geändert. Der Kompressor-Toyota-3.5-Liter-V6 leistet nun 406 PS und hat ein maximales Drehmoment von 410 Newtonmetern. Das reicht für einen Null-auf-100-km/h-Sprint in 4,2 Sekunden und dank einer 22-Kilogramm-Diät einen Topspeed von angeblich 300 km/h. Im August 2015 steht die aufgefrischte Flunder parat.
Aus ganz anderem Holz ist der Mercedes CLA 45 AMG Shooting Brake geschnitzt. Der Power-Kombi aus dem Schwabenland knallt mit 360 PS, die aus dem famosen 2.0-Liter-Turbo generiert werden, durch die Landschaft. Damit das maximale Drehmoment von 450 Newtonmetern auf die Straße kommt, hat der schnelle Stern einen Allradantrieb verbaut. Zusammen mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe führt das zu durchaus ansehnlichen Fahrleistungen von 4,7 Sekunden von null auf 100 km/h und einer abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.
Wer bei Seat die Bezeichnung Cupra liest, der geht von Längsdynamik aus. Das ist beim Leon Cupra ST mit 280 PS nicht anders. Zwei Liter Hubraum und 350 Newtonmeter Drehmoment lassen ihn bis Tempo 265 rasen. Nach 6,0 Sekunden wird bereits die 100er-Markierung erreicht. Die mit 265 PS etwas schwächere Version kostet ab 32.560 Euro - der starke Cupra ST schlägt mit mindestens 33.860 Euro zu Buche.
Was Seat recht ist, ist Škoda nur billig. Der Škoda Octavia RS 230 trägt seine Kraft schon im Namen. Die 230 PS kommen vom bekannten Zweiliter-TSI und damit hat der RS 230 zehn PS mehr als der reguläre Octavia RS. Das schlägt sich marginal in den Fahrleistungen nieder: Der RS 230 ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h um ganze zwei Stundenkilometer schneller als sein Bruder.
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