Automobilclubs und Autohersteller bieten Eintagestrainings an, bei denen es nicht um Verkehrsregeln, sondern um eine sparsame und umweltschonende Fahrweise geht. Denn viele Autofahrer haben das in der Fahrschule gar nicht gelernt. Und bei anderen liegen die Übungsstunden zur automobilen Reifeprüfung schon einige Jahre zurück. Für ein paar sinnvolle Tipps nimmt man die Kosten für ein Eco-Training in Höhe von zwei bis drei Tankfüllungen gerne in Kauf.
Die Instruktoren bei Audi zum Beispiel sind sich der Skepsis deutscher Autofahrer durchaus bewusst und verzichten in ihren Ausführungen auf den mahnenden Zeigefinger. Es geht nicht um den niedrigsten möglichen Verbrauch, sondern um die mögliche Verbesserung des persönlichen Fahrstils aus ökonomischer Sicht.
Die Einsparpotenziale lassen sich bei einer Ausfahrt ins Umland schnell demonstrieren. Zunächst wird das Auto so wie immer bewegt: ein Drittel Autobahn, Landstraße und Stadt. Im zweiten Teil des Fahreffizienz-Trainings steht die Theorie an. In lockerer Runde werden die technischen Grundlagen für eine ökonomische Fahrweise erläutert - angefangen von der Drehzahl des Motors über den Kraftstoffverbrauch bis hin zu Luftwiderstandskurven in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit.
Ausgerüstet mit jeder Menge Tipps und Tricks für ökonomisches Beschleunigen, vorausschauendes Fahren, richtiges Schalten und Hinweisen in Sachen Reifendruck, Dachboxen und Beladung darf jeder Teilnehmer dann erneut auf die Straße. Damit in etwa gleiche Bedingungen wie bei der ersten Fahrt herrschen, wird die gleiche Strecke, jedoch in entgegen gesetzter Richtung gefahren. Wieder geht es um Verbrauch und Durchschnittsgeschwindigkeit, die per Bordcomputer ermittelt werden. Bis zu zwanzig Prozent weniger Spritverbrauch sorgen bei vielen schon jetzt für große Augen. Ziel erreicht? In Sachen Lernerfolg in jedem Fall.
Bleibt nur die Frage, ob der übers Jahr gesparte Kraftstoff in etwa die Lehrgangskosten aufwiegt.
Das ist bei Privatpersonen, die moderate Fahrstrecken in Mittelklassefahrzeugen mit entsprechend durchschnittlicher Motorisierung absolvieren, kaum klar zu entscheiden. Ganz anders sieht das Einsparpotential bei Berufskraftfahrern aus - seien es nun Taxifahrer, Fernfahrer oder Handelsvertreter. Hier bietet sich über die Schulung der Mitarbeiter für Unternehmen wie Speditionen ein durchaus beachtliches Mittel zu Kostensenkung an.
|