Jedes Jahr trifft der Wintereinbruch etliche Autofahrer völlig unvorbereitet und die Nachrichtensender zeigen ähnliche Straßenbilder wie im Jahr zuvor: Autos, die in abenteuerlicher Weise über die Pisten schlingern und Karambolagen zuhauf. Dabei sollte sich längst herumgesprochen haben, dass Winterreifen die deutlich bessere Wahl sind, sobald das Quecksilber unter die Sieben-Grad-Marke rutscht. Denn bereits in diesem Temperaturenbereich verlieren Sommerreifen ihre Flexibilität - und die Asphalthaftung nimmt ab.
Wer sich rechtzeitig um einen Termin beim Reifenfachmann kümmert, geht nicht nur auf Nummer Sicher. Lange und ärgerliche Wartezeiten bleiben ihm auch erspart. Denn sobald der erste Schnee fällt, sind die meisten Reifenspezialisten und ihre Terminkalender wieder einmal hoffnungslos überlastet. Außerdem haben meist nur die frühen Reifenwechsler die ganz große Auswahl. Wer erst kommt, wenn die Welt weiß trägt, bekommt seine Wunschreifen oft nicht mehr.
4 Millimeter
Wer seinem Auto die Winterschuhe selbst anziehen will, sollte die Gummis zunächst mal gründlich ins Visier nehmen. Mindestens vier Millimeter Profil sollten die Pneus noch haben, raten Experten von der „Reifeninitiative“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrates. Wichtig ist auch, dass alle vier Gummis vom gleichen Fabrikat sind und gleichmäßig abgefahren sind. Reifen, die älter als fünf Jahre sind, sollten aus dem Verkehr gezogen werden. Zumindest dann, wenn sie regelmäßig im Einsatz waren. Neue Pneus, die fachmännisch gelagert und jahrelang nicht benutzt wurden, kann man länger verwenden – aber auch nicht unbegrenzt. Spätestens nach zehn Jahren wird das Gummi porös – und die Haltbarkeitsdauer ist erschöpft. Aufschluss über das Reifenalter geben übrigens die Zahlen am Gummi: Dreieck und zweistellige Jahreszahl – Vorsicht: diese Reifen wurden noch in den 90er Jahren produziert, gehören inzwischen zum Reifenverwerter oder haben zumindest ein sehr kritisches Alter erreicht. Seit Januar 2000 ist die Angabe vierstellig. Die ersten beiden Ziffern bezeichnen die Produktionswoche, die letzten beiden das Produktionsjahr.
Sind die Winterreifen aufgezogen, sollten die Radschrauben nach 100 Kilometern noch einmal kontrolliert und wenn nötig nachgezogen werden. Die demontierten Sommerreifen sind bei möglichst konstanten Temperaturen im Keller oder in der Garage gut aufgehoben. Reifen ohne Felgen stellt man senkrecht und dreht sie von Zeit zu Zeit. Reifen mit Felgen dürfen dagegen nicht auf den Laufflächen stehen. Sie überstehen den Winterschlaf am besten, wenn man sie auf der Seite liegend stapelt oder an der Wand aufhängt. Der optimale Reifendruck für die Ruhephase liegt um 0,3 bis 0,5 bar höher als der Wert, der für die Aktivphase empfohlen wird.
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