Basis für den zweisitzigen Cayman ist die Boxster-Reihe, mit der er optisch auf den ersten Blick allenfalls die Frontpartie gemeinsam hat. Insgesamt ist seine Linienführung als Coupé wesentlich besser gelungen - eine Mischung aus Boxster, 911er und - na, ja - mit seinen hohen Radhäusern im Heck vielleicht dem Crossfire. Ähnlich wie bei dem Chrysler-Sportler lässt sich auch die Heckklappe öffnen. Nur dass der hintere Kofferraum des Cayman vor dem Mittelmotor endet. Der Stauraum hinten: 260 Liter. Vorne kommen noch einmal 150 Liter dazu - ein Sprudelkasten passt da rein. Geprägt wird die Heckansicht auch von dem automatisch ausfahrenden Heckflügel. Die sorgen bei Tempo 270 für eine Bodenlast von 1265 Kilo.
Der Motor - zunächst wird es nur einen Cayman S geben - bringt aus sechs Zylindern und 3,4 Litern Hubraum 217 kW/295 PS. Die wichtigsten anderen Daten: 340 Nm Drehmoment zwischen 4.400 und 6.000 U/min, eine Höchstgeschwindigkeit von 275 km/h und ein Sprint von Null auf 100 in 5,4 Sekunden. Bei einem Leergewicht von 1340 kg kommt der Cayman auf ein Leistungsgewicht von 4,6 kg pro PS, die Literleistung liegt bei 87,5 PS pro Liter Hubraum. Übertragen wird die Kraft durch ein aus dem Boxster übernommenes und weiterentwickeltes Sechsgang-Schaltgetriebe. Wahlweise gibt es den Cayman auch mit der Fünfgang-Automatik Tiptronic S, die auch über Wippen am Lenkrad geschaltet werden kann. Das Cockpit unterscheidet sich so gut wie nicht vom Boxster.
Drei Sekunden
Serienmäßig läuft der neue Porsche auf 18-Zoll Leichtmetallrädern. Ebenfalls Serie: das Porsche Stability Management (PSM). Aufpreispflichtig dagegen ist das Porsche Active Suspension Management (PASM), das die Fahrwerkdämpfung automatisch an die aktuelle Fahrsituation anpasst. Mit im Paket: eine Tieferlegung um zehn Millimeter. Über Tasten an der Mittelkonsole kann der Fahrer zwischen einem Normal- und einem Sport-Programm wählen: Ein sportlich-komfortables Fahrwerk für die Langstrecke und ein Sportfahrwerk mit maximaler Performance für Rundstrecken.
Über das Sport Chrono Paket werden alle Systeme vernetzt: Das PASM-Sportprogramm wird aktiviert, die PSM-Abstimmung wird dynamischer für sportliches Lastwechselverhalten, die Kennlinie des Gaspedals wird durch die dynamische Steuerung der Drosselklappen steiler und der Drehzahlabsteller härter. Das Ergebnis laut Porsche: Eine deutliche Steigerung der Performance - der Cayman S schafft die Nordschleife des Nürburgrings drei Sekunden schneller. Walter Röhrl schaffte mit dem Cayman S 8 Minuten, 11 Sekunden.
Besser bremsen
Gegen einen Aufpreis sind auch die aus dem Rennsport abgeleiteten Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB), deren Bremsscheiben aus Verbundkeramik im Vergleich zu herkömmlichen Grauguss-Scheiben nur die Hälfte wiegen und durch die geringere rotierende Masse mehr Agilität bringen. Durchaus erwünschter Nebeneffekt: Der Bremsweg verkürzt sich dramatisch. Wenn der Cayman S bei einer Vollbremsung aus 100 km/h zum Stehen kommt, rutscht ein normaler Pkw auf seinem Bremsweg noch mit Tempo 30 bis 60 an ihm vorbei.
Bewusst verzichtet haben die Ingenieure bei Porsche auf überbordende Elektronik: Keine Lenkung die erst durch den Computer muss, keine Bremsleitungen, die ihren Druck per Bits und Bytes aufbauen: Der Fahrer soll die Straße fühlen - nicht nur im Hintern sondern auch in Hand und Fuß.
Nordschleife
Dass der Verbrauch des Cayman S selbst auf der Nordschleife um 20 Prozent unter dem seiner Konkurrenten liegt, führt Porsche vor allem auch auf die Werkstoffauswahl zurück. Typ: Porsche-Leichtbau. Unter den Werkstoffen finden sich nur 48 Prozent Stahl. Mit 42 Prozent Anteil ist fast genau so viel Aluminium verbaut, der Rest sind Magnesium, Kunststoffe & Co.
Mit einem Basispreis von 58.529 Euro wird der Cayman S zwischen Boxster (gut 6000 Euro weniger) und 911er (rund 20.000 Euro mehr) liegen.
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