Kurz & bündig
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[+] Variabler Innenraum, großzügiges Raumgefühl, leichte Bedienung, sehr gute Straßenlage, niedriger Verbrauch, gute Serienausstattung, Partikelfilter, Euro 4 |
[-] Wenig Platz in der dritten Reihe, mittelprächtige Verarbeitung, unpräzise Schaltung, stoßiges Fahrwerk, teuer in der Versicherung |
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Der Peugeot 307 SW unterscheidet sich von der Kombiversion "Break" durch pfiffige Features wie sein überdimensionales Panorama-Glasdach und eine dritte Sitzreihe im Kofferraum. So verbindet der Franzose die vermeintlich besten Eigenschaften von Kombi und Van. Der Station-Wagon SW ist in seinen Abmessungen identisch mit dem Break. Durch einen verlängerten Radstand, einen größeren Überhang am Heck stehen auf einer Fahrzeuglänge von 4,42 Metern üppige Dimensionen für Kind und Kegel zur Verfügung. Das 1,3 Quadratmeter große Glasdach erstreckt sich bis zur Rückbank und unterstützt die großzügige Kopffreiheit optisch. Leider lässt es sich aus Gründen der Fahrzeufstabilität nicht öffnen.
Punkten kann der SW mit der Variabilität seines Innenraums. Auf Wunsch wird aus dem Fünf- ein Siebensitzer - zwei weitere Sitze (jeweils 299 Euro) lassen sich problemlos in entsprechenden Bodenhalterungen im Kofferraum einrasten. Nur Personen bis 1,60 m ist die leicht erhöhte dritte Reihe jedoch zuzumuten. In der zweiten Reihe sind drei verschiebbare Einzelsitze montiert, der mittlere lässt sich bei Bedarf herausnehmen. Die Rückenlehne des mittleren Sitzes kann auch als praktischer Tisch genutzt werden. Die Staufächer in den Seitentüren, unter und hinter den Vordersitzen sorgen für einen aufgeräumten Innenraum. Die nächste Urlaubsfahrt kann kommen. Bei Standardbestuhlung stehen 520 Liter Kofferraum-Volumen zur Verfügung. Als Siebensitzer sind es 137 Liter und wer die Rücksitze komplett ausbaut, kann stattliche 1.875 Litern transportieren.
Overboost-er
Ein Peugeot ohne Dieselantrieb? In heutigen Zeiten nahezu undenkbar. Das Topmodell in der SW-Klasse verfügt über einen Russpartikelfilter und erfüllt die strenge Schadstoffnorm Euro 4. Mit satten 100 kW/136 PS steht der Fahrspaß oben an. Für den Sprint von 0 auf Tempo 100 braucht der Peugeot 307 SW 135 HDI nicht einmal elf Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h. Noch wichtiger ist das maximale Drehmoment. Im Overboost-Modus liegen bei 2.000 U/min sogar bis zu 340 Newtonmetern an. Das serienmäßige Sechsganggetriebe lässt sich leicht schalten. Etwas präziser dürften die Schaltwege jedoch sein. Der lange sechste Gang dient der Geräuschminimierung und dem Spritsparen. Im Praxistest lag der Durchschnittsverbrauch selbst bei zügiger Fahrweise bei kaum mehr als sechs Litern Diesel auf 100 km.
Das straff abgestimmte Fahrwerk erlaubt eine sportliche Fahrweise und flotte Kurvengeschwindigkeiten. Auf schlechten Straßen werden Stöße und Bodenwellen geschluckt und Lastwechsel sind absolut unproblematisch - trotz der komfortablen Federung. Für Sicherheit, aber wenig Freude bei Fahrfanatikern sorgt das mächtige Untersteuern des 1,5 Tonnen schweren Fronttrieblers, der im Grenzbereich mächtig über die Vorderachse schiebt. Die Lenkung könnte zudem eine Spur direkter sein. Der Innenraum des 307 SW zeigt sich nicht nur durch das große Glasdach wohnlich. Die Sitze sind bequem, der Langstreckenkomfort erfreulich. Gleiches gilt in der zweiten Reihe. Das Armaturenbrett ist übersichtlich - etwas mehr französischer Chic würde dem 307 jedoch gut zu Gesicht stehen. Wenig praktisch ist die Platzierung des Lichtschalters am Blinkerhebel.
Üppige Ausstattung
Bereits in der Basisvariante ist der 307 SW üppig ausgestattet: Front-, Kopf- und Seitenairbags, ABS, ESP, Bremsassistent, Dachreling, Klimaanlage, Bordcomputer, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel. Der 23.800 Euro teure, hochwertigere "Premium" kommt zusätzlich mit automatischer Klimaanlage und CD-Radio daher, Navigation kostet leider extra – teure 1680 Euro.
Weniger überzeugend zeigt sich die Verarbeitungsqualität des familiären Peugeot. Auf schlechten Straßen knisterte es beim Testfahrzeug an mehreren Stellen im Innenraum, Schlaglöcher erzeugten nicht selten laute Poltergeräusche.
Wie entsteht ein Praxistest? Das erfahren Sie hier
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