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Opel macht es mit dem Astra nicht anders als Mercedes mit der E-Klasse oder BMW mit seiner 5er-Reihe: Man muss ihm schon ganz tief und genau in die Augen sehen, um ihn im Modelljahr 2007 von seinen Vorgängern unterscheiden zu können. Was also? Die Chromspange im Kühlergrill ist nicht zuletzt durch die guten Erfahrungen der letzten zwei Jahre breiter und selbstbewusster geworden und die Frontschürze bekam die gerade im Trend liegende Pfeilung. Alles andere blieb zumindest optisch weitgehend beim Alten.

Vier neue Triebwerke sollen dafür sorgen, dass der Astra auch weiterhin konkurrenzfähig bleibt. Zwei neue Volumendiesel mit 1,7 Litern Hubraum und 115 sowie 125 PS lösen die bisherigen 1,9-Liter-Diesel mit 100 und 120 PS ab. Besonders stolz sind die Entwickler jedoch auf das neue 1,6 Liter Aggregat, das mit und ohne Turboaufladung zu haben ist. Die Zwangsbeatmung macht es möglich: Trotz des vergleichsweise kleinen Hubraums leistet der hochmoderne Vierzylinder 132 kW/180 PS und ein maximales Drehmoment von 230 Nm. Damit folgt Opel dem Trend nach immer kleineren Triebwerken, den Volkswagen mit seinem 1.4 Liter großen Doppelturbo im vergangenen Jahr eingeläutet hatte.

Mehr Leistung - weniger Hubraum

Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem 2.0 Turbo mit 170 PS, verspricht Opel nicht nur bessere Fahrleistungen sondern auch eine Kraftstoffersparnis von bis zu 13 Prozent. Doch besonders genügsam zeigte sich das drehfreudige Triebwerk bei den ersten Testfahrten nicht. Statt der versprochenen 7,7 Liter Superbenzin auf 100 Kilometern lag der durchschnittliche Durst nur knapp unter der Zehn-Liter-Marke – zuviel für ein Triebwerk dieser Bauart.

Die Leistungsentfaltung konnte dagegen vollends überzeugen. Das Turboloch ist kaum spürbar und so dreht der kleine Vierzylinder aus nahezu jeder Drehzahl willig und elastisch nach oben, bis ihm der Begrenzer bei 6.800 Touren ein Ende setzt. Kurzfristig steigert sich das maximale Drehmoment von 230 Nm Dank Turboboost bei Bedarf sogar auf 268 Nm – das kann sich sehen lassen. 0 auf 100 km/h in 8,3 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 221 km/h unterstreichen, wie sportlich man mit dem neuen Motor unterwegs sein kann.

Das neue Triebwerk ist genau richtig für den dynamisch positionierten Opel Astra GTC. Ob mit oder ohne riesige Panorama-Frontscheibe: Der Rüsselsheimer wedelt durch enge Kehren und schnell gefahrene Bergaufpassagen, als ob's das einfachste der Welt sei. Die Feder-Dämpfer-Abstimmung ist gerade mit dem optionalen IDS-Plus-Fahrwerk straff und passt ebenso zum sportlichen Gesamtpaket wie die direkte Lenkung und das knackige Sechsganggetriebe.

Licht und Schatten

An seinen dynamischen Grenzen stößt dabei bisweilen der Vorderradantrieb, der die Antriebskräfte spürbar an den Fahrer weitergibt. Nachdem Opel in den vergangenen Jahren Styling, Qualität und Aggregate auf Vordermann gebracht hat, wartet man nun auf einen Einsatz von Allradtechnik, die mittelfristig in allen Modellreihen kommen soll.

Auch im Innenraum halten sich die Veränderungen des Modelljahres 2007 in Grenzen und nicht alle Modifikationen sind wirklich gelungen. Während dezente Chromringe hier und da den Innenraum durchaus aufwerten, präsentieren sich Instrumentierung und Bedienmodule nach wie vor so karg und lieblos wie bisher. Alles andere als stimmig präsentiert sich die Symbiose von Zierelementen im Holz- und Klavierlack-Look. Schwarze Lackflächen und seltsam anmutende Holzleisten, wie sie gerade beim Topmodell Cosmo verbaut werden, sollte man sich bei der Bestellung einfach schenken.

Stattdessen dürfte es gerade im Schulterbereich gerne etwas mehr Seitenhalt bei den Sitzen sein und auch die Kopffreiheit ist aufgrund der hohen Coupé-Sitzposition gerade noch ausreichend.

Der Einstiegspreis für den gut ausgestatteten Opel Astra GTC 1.6 Turbo Cosmo liegt bei 25.085 Euro. Im Herbst bekommt die bereits umfangreiche Astra-Modellfamilie übrigens noch einmal Nachwuchs: Für die osteuropäischen Märkte wird eine viertürige Stufenhecklimousine aufgelegt.