Auto + Motor + Katalog + Test = www.alle-autos-in.de: Auf uns fahren Sie ab
DAS AUTO-MAGAZIN IM INTERNET
SucheInhalt
Praxistest: MG ZT 260
Mustang unter der Haube
MG ZT 260

Endlich einmal eine Limousine, die für Wirbel sorgt. Exotischer als mit einem MG ZT 260 kann man kaum unterwegs sein. Der Motor des 260ers wurde bei Ford/USA eingekauft - der 4,6-Liter-V8 stammt aus dem Mustang. Was für ein Sound.

[+] Bulliger Motor, toller Sound, komplette Serienausstattung
[-] Nur mittelmäßige Fahrleistungen, wenig Kopffreiheit, schwergängige Gangschaltung, mittelmäßige Verarbeitung, zum Teil billige Materialanmutung

Mit dem leistungsgesteigerten Prototypen des ZT-T 260 hat MG Rover unlängst auf dem Salzsee in Utah den Geschwindigkeitsweltrekord für Kombifahrzeuge aufgestellt. Für MG ZT 260 und ZT-T 260 hat man einen neuen Heckantriebsstrang in die Karosserie integriert – mit viel Aufwand wurde von Front- auf Hecktriebler umgerüstet. Bei Vollgas qualmt es nun aus den hinteren Radkästen. Die Karosserie blieb weitgehend unverändert, die Plattform unter dem Blechkleid dagegen ist weitgehend neu. Zahlreiche Baugruppen des Fahrzeugs wurden signifikant modifiziert und werden im Werk auf einer eigenen Fertigungsstraße produziert. Beispielsweise ist der V8 längs statt quer eingebaut. Dabei kam MG Rover zustatten, dass die einst zusammen mit BMW entwickelte Basis des MG ZT/Rover 75 erstaunlich anpassungsfähig ist.

MG ZT 260 - Foto: press-inform

Außerdem wurden für den 260er ein neuer Einlasstrakt und eine neue Auspuffanlage mit neuem Abgasreinigungssystem entwickelt. Vier Endrohre für klassisches V8-Geblubber außen, im Innenraum dagegen angenehme Ruhe - bis man den die Leistung voll auskostet, dann gibt es den sportlich-kraftvollen Klang des V8 auch innen: Immer wieder schön. Der MG ZT 260 ist keine Sportlimousine, die Maßstäbe setzen will, sondern ein Muscle-Car mit hohem Spaßfaktor. Der V8 produziert jede Menge Drehmoment und passt gut zum kernigen Charakter des MG ZT. Die Kraft wird über ein schwer zu schaltendes Ford-Fünfgang-Getriebe an die Hinterräder übertragen. Die lange Getriebeübersetzung zwingt zum schaltfaulen Fahren bei niedrigen Drehzahlen: Der ZT 260 hat also Talent zum Cruisen, nicht zum Heizen.

Anzeige

, Praxistest
Der lange Weg auf Tempo 250
, Praxistest

Satte Straßenlage stand bei der Abstimmung im Vordergrund, das Kurvenverhalten ist hervorragend, ohne lästiges Untersteuern erreicht man überraschend hohe Querbeschleunigungen. Dafür filtert die Federung nur die gröbsten Schläge heraus. Die präzise Lenkung ist angenehm schwergängig und passt zum Charakter des Boliden. Zusammen mit der strammen Differenzialsperre ist es begabteren Fahrern möglich, auf freier Strecke effektvolle Powerslides hinzulegen.

Allzu viel Dampf sollte man jedoch nicht erwarten. Aus dem 4,6-Liter-Motor schöpft der 4,74 m lange MG Rover nur 260 PS – das kann die Konkurrenz besser. Mit den maximal 410 Nm Drehmoment beschleunigt der ZT 260 in etwas über 6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Oberhalb von 200 km/h tut er sich schwer – auf die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h wartet man beinahe endlos.

Der Innenraum entspricht dem Rover 75 bzw. dem MG ZT. Lediglich ein V8 Schild wurde in das Armaturenbrett eingearbeitet. Die Verarbeitung ist für diese Fahrzeugklasse unangemessen - schlecht. Die Optik des Interieurs wirkt an manchen Stellen durch unschöne Kunststoffe preiswert. Wunderschön dagegen die Uhr in der Mitte des Armaturenbrettes und die Instrumente in der Fahrerkonsole: Blau für alle analogen Anzeigen, komplementäres Orange für die Statusmeldungen. Auch die elektrischen Sportsitze gefallen durch guten Komfort und Seitenhalt. Große Piloten nehmen Kontakt mit dem Dach auf. Der Kofferraum bietet mit 432 Litern nur mittelprächtig viel Platz für Reisegepäck und lässt sich durch Umlegen der geteilten Rücksitzlehnen auf über 1.200 Liter vergrößern.

, Praxistest
Durstiger Brite
, Praxistest

Äußerlich entspricht der 260er seinen Brüdern aus der ZT-Reihe. Mit Spoilern vorn, einem anderen Kühlergrill und verändertem Stoßfängern sowie den mächtigen 18-Zoll-Rädern unterscheiden sich die MG ZT vom Rover 75. Ebenso deutlich ist der Unterschied bei den Umweltdaten: Die Schadstoffeinstufung ist mit Euro 3 zu niedrig, der vom Hersteller angegebene Verbrauch von 13,2 Liter pro 100 km zu hoch - und konnte in der Praxis selbst durch den bestimmungsgemäßen Gebrauch des elegante Engländers - Cruisen, Cruisen, Cruisen - nicht erreicht werden. Mit 15 bis 16 Litern auf 100 km sollten MG-Mustang-Fans kalkulieren.

MG Rover gleicht diese Schwächen auf eigene Weise aus: Nur 50 Exemplare von Limousine und Kombi werden pro Jahr nach Deutschland verkauft, ab 45.750 Euro pro Stück. Die Serienausstattung ist mit Navigationssystem, elektrischen Lederstühlen, sechs Airbags und Xenonlicht gut, lässt jedoch ein paar Lücken. Beispielsweise kostet ein Komfort-Sicherheitsfeature wie der Regensensor 150 Euro Aufpreis. Dafür werden sowohl der Lippenheckspoiler als auch das Union-Jack-Logo vorn kostenfrei - entfernt.

 Technische Daten
MG ZT 260 
 Motor V-Form 
 Zylinder
 Hubraum (cm³) 4601 
 Leistung (kW/PS) 191/260 
 Zuladung(kg) 415 
 Gesamtgewicht (kg) 2030 
 0-100 km/h (s) 6,2 
 Vmax (km/h) 250 
 Verbrauch (L/100 km) 13,2 
 Kraftstoff Super 
 Grundpreis (€) 47.650 
 Mehr MG-Daten im Katalog
Herstellerangaben 
 
MG ZT 260- Foto: press-inform
MG ZT 260- Foto: press-inform
MG ZT 260- Foto: press-inform
MG ZT 260- Foto: press-inform

 Alternativen
Audi S4 4.2 quattro
Audi S4
BMW 3er M3BMW 3er
Ford Mondeo ST 220Ford Mondeo
Mercedes-Benz C 55 AMGMercedes-Benz C

Text: | Fotos: press-inform


Anzeige
 Gefunden bei AutoScout24
 

© Copyright 2004 - 2017 by www.alle-autos-in.de
Anzeige