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Fahrbericht: Mercedes SLS AMG
Benz is back
Mercedes-Benz SLS AMG

Jeder spricht in diesen Zeiten von sparsamen Autos, effizienten Motoren und von Downsizing. Schön, dass einer den Mut für einen Supersportwagen wie den SLS AMG hat. Danke, Mercedes-Benz.

[+] Exzellente Fahrleistungen, bulliger Motor, ausgewogenes Sportfahrwerk, spektakulärer Auftritt
[-] Üppiger Preis, hoher Verbrauch, zu wenig Beinauflage, kleiner Kofferraum

Jahrzehntelang war Mercedes-Benz das Aushängeschild der deutschen Automobilindustrie, die stärkste Marke der deutschen Wirtschaft. Letzteres ist zwar immer noch so. Doch die Konkurrenz ist längst härter - und Daimler hat geschwächelt. Die Stuttgarter vergaßen bei ihren Fahrzeugen zu oft die Emotionen.

Das war gestern. Der Mercedes SLS AMG ist da - und endlich gelingt den Schwaben damit wieder ein wirklich großer Wurf.

AMG-Chef Volker Mornhinweg strahlt: "Dieses Auto ist einfach großartig", lobt er sich und seine Leute mit dem Brustton der Überzeugung. Und das dürfte diesmal sogar keine der üblichen Marketingfloskeln sein. Beim Mercedes SLS AMG zogen erkennbar alle an einem Strang. Die Designer rund um Gordon Wagener waren mit ganzem Herz dabei und bei den Entwicklern in Stuttgart und Affalterbach war es auch nicht anders.

Mercedes-Benz SLS AMG - Foto: Hersteller

Mercedes hat AMG und AMG hat einen neuen Supersportwagen. Abgesehen von Porsche stellt das die ganze Konkurrenz nun in Verzug. Audi wirft zumindest noch seinen R8 in die Waagschale, der zuletzt einen Zehnzylinder und die Tourenwagenversion R8 LMS bekam. Im Frühjahr folgt ein offener Spyder und auch eine Elektroversion scheint beschlossene Sache. Von BMW hatte man einen Supersportler wie den SLS seit Jahren als Nachfolger des legendären M1 auch längst erwartet. Doch die Bayern spielen auf Zeit, konzentrieren sich auf effiziente Triebwerke.

Mercedes-Benz dagegen hat schon die Linie angekündigt: Eine offene Version kommt spätestens 2012, eine scharf gemachte Black-Series-Edition wohl noch früher. Spätere Renneinsätze sind nicht ausgeschlossen.

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Besonders die prognostizierten Verkaufszahlen dürften im internationalen Premiumsegment für Unruhe sorgen: Mercedes will vom Start weg pro Jahr mehr als 15.000 Fahrzeuge verkaufen. Wer denkt da noch an ein Kleinserienspielzeug wie den Mercedes SLR? Im April nächsten Jahres ist es endlich soweit – die ersten Modelle werden ausgeliefert.

Die Rechnung könnte aufgehen. Kein anderes Auto-Video etwa wurde in unserem YouTube-Kanal während der vergangenen Wochen öfter abgerufen als das vom SLS. Und keines kann so viele - so gut wie ausnahmslos begeisterte - Kommentare für sich verbuchen.

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Spektakuläre Ansage
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Der SLS ist so sportlich, wie man es kaum noch von einem Mercedes erwartet hätte. Weder SLK noch der Dauerbrenner SL oder selbst der McLaren SLR konnten in den vergangenen Jahren echte fahrdynamische Akzente setzen.

Anders der SLS. Flügeltüren, Aluminiumkarosse, 6,3-Liter-V8, 571 PS und 317 km/h Spitze – das ist eine spektakuläre Ansage speziell in Zeiten, in denen Hersteller mit Euro 6, Hybridantrieb, Akkumodulen und Effizienzprogrammen zu kämpfen hat. Da kann ein Verbrauch von 13,2 Litern Super auf 100 Kilometer bei gebremster Gangart schon einmal vernachlässigt werden.

Egal ob der kurvenreiche Pazific-Coast-Highway nördlich von San Simeon oder die Vollgasrennstrecke Laguna Seca in der Nähe von Monterey – der SLS ist auf Straße und Piste gleichermaßen eine Glanzbesetzung. Das Fahrwerk ist feinfühlig abgestimmt, wie man es sonst allenfalls von Porsche oder BMW kennt. Eine präzise Lenkung, der bullige V8-Sound aus 6,3 Litern Hubraum und allzeit präsente 420 kW/571 PS. Die Gewichtsverteilung mit 47:53 zugunsten der Hinterachse ist vorbildlich neutral, die Kraftübertragung Dank gut abgestimmtem Doppelkupplungs-Getriebe vorbildlich und dazu ein Styling, das an den legendären Vorgänger aus den 50er Jahren erinnert. Das ist der Stoff, aus dem automobile Träume sind.

Nur am Rande stört, dass der SLS mit über 1,7 Tonnen zu viel Gewicht auf den Rippen hat und die Flügeltüren nicht elektrisch öffnen. Auch über kaum sichtbare Nachlässigkeiten im Innenraum oder die etwas zu knapp dimensionierten Sportsitze sieht man wohlwollend hinweg.

Einsteigen, anschallen, starten - und Dank 650 Nm Drehmoment geht es von 0 auf 100 km/h ab in 3,8 Sekunden – lange hat das nicht mehr so viel Freude bereitet wie im SLS AMG. Dass die Spitze bei 317 km/h und somit ein km/h über dem Tempo des deutschen Hauptkonkurrenten Audi R8 V10 5.2 FSI elektronisch abgeregelt wird, ist überflüssige Spielerei. Der SLS braucht keinen Konkurrenten zu scheuen - egal ob der aus Modena, Zuffenhausen, Neckarsulm, Maranello oder Santa Agata kommt.

Selbst der Preis von knapp 180.000 Euro dürfte kaum einen potenziellen Kunden verschrecken. "Wir wollen keinen elitären Sportwagen", sagt Volker Mornhinweg, "sondern ein Auto, das man auch im Straßenverkehr wahrnimmt."

So ganz wurde das ökologische Denken bei der Entwicklung des SLS AMG übrigens nicht ausgeblendet: Im Winter gehen die ersten Prototypen mit Elektromotor in die Erprobung. Eine Serieneinführung könnte 2013 folgen. Die Silberpfeile sind wieder zurück.

 Technische Daten
Mercedes-Benz SLS AMG  
 Motor V-Form 
 Zylinder
 Hubraum (cm³) 6208 
 Leistung (kW/PS) 420/571 
 Zuladung(kg) 315 
 Gesamtgewicht (kg) 1935 
 0-100 km/h (s) 3,8 
 Vmax (km/h) 317 
 Verbrauch (L/100 km) 13,2 
 Kraftstoff Super 
 Grundpreis (€) 186.830 
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Herstellerangaben 
 
Mercedes-Benz SLS AMG - Foto: Hersteller
Mercedes-Benz SLS AMG - Foto: Hersteller
Mercedes-Benz SLS AMG - Foto: Hersteller
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 Alternativen
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Text: | Fotos: Hersteller


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