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Fahrbericht: Mercedes-Benz GL 450
American Dream
Mercedes-Benz GL 450

Mercedes-Benz nimmt den US-Markt ins Visier. Nach R- und ML-Klasse soll sich nun der neue GL gegen die starke inländische Konkurrenz durchsetzen. Erst im Herbst kommt die mächtige GL-Klasse auch nach Europa. Wir haben den 5,09 Meter langen Deutsch-Amerikaner schon in den USA gefahren.

[+] Riesiges Platzangebot, stark im Gelände, kräftige Motoren, sehr gute Verarbeitung, hohe Anhängerlast, ausgezeichnetes Automatikgetriebe, guter Federungskomfort
[-] Hoher Preis, magere Serienausstattung

Schon die Optik der GL-Klasse schindet mächtig Eindruck. Muskulöse Schultern, große Räder und Scheinwerfer - das alles gepaart mit gewaltigen Dimensionen. So will Mercedes-Benz die Geländewagenfans in West und Ost gleichermaßen begeistern. Das Platzangebot ist grandios, kein Wunder bei einer Länge von deutlich über fünf Metern und einem Radstand von 3,07 Metern.

Mercedes-Benz GL 450 - Foto: Hersteller

Wer einsteigt, der sitzt im ersten Geländewagen, der sich mit Fug und Recht "Siebensitzer" nennen darf. In der - nur über die rechte Fondtür zu erreichenden - dritte Reihe haben selbst Personen von 1,90 Meter Körpergröße noch ordentlich Platz - und noch eine lichte Glasluke über dem Kopf. So viel Platz bietet derzeit kein anderer Europäer. Wer das zweite Fondabteil nicht braucht, verzichtet auf das mindestens 1.566 Euro teure Kreuzchen in der Bestellliste oder klappt die zu diesem Preis doch georderten Sitze mit einem Knopfdruck elektrisch nach vorne um. Dann kann er bis zu 2.300 Liter Stauraum nutzen. Klappt grandios - nur beim Umklappen der zweiten Reihe sind zwei bis drei Handgriffe von Nöten.

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Ohne Konkurrenz
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Wer behauptet, der GL sei nur eine aufgeblasene ML-Klasse - der hat Recht. Und auch wieder nicht. Beide kommen aus dem gleichen Werk im amerikanischen Tuscaloosa. Und beide basieren auf der gleichen Plattform. Doch keine Frage: der GL bietet deutlich mehr Auto. Diesen Abmessungen sind selbstverständlich in erster Linie auf den US-Markt gezielt. Dorthin sollen rund 70 Prozent der Produktion gehen. Doch auch in Europa wird der GL sicher seine Freunde finden.

Denn die Fahrdynamik, die der Mega-Allradler von Mercedes bietet, ist in dieser Klasse wohl derzeit ohne Konkurrenz. Rund 2,5 Tonnen Leergewicht lassen sich ohne Mühen über kurvigste Straßen bewegen. Nick- und Wankbewegungen sind Dank dem adaptiven Dämpfersystem ADS kaum spürbar. Die Luftfederung macht selbst bei der komfortabler abgestimmten US-Version des getesteten GL 450 einen angenehm straffen Eindruck. Allein die Lenkung dürfte etwas direkter sein.

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Luxus im Gelände
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Das "G" in der Produktbezeichnung steht für Gelände, "L" für Luxus – der GL macht seinem Namen alle Ehre und bietet beides. Auch im schweren Geläuf gibt es für den Benz kaum ein Halten. Geländeuntersetzung, Sperren und eine variable Luftfederung für bis zu 30 Zentimeter Bodenfreiheit lassen nur das Gewicht zu einem echten Hindernis werden.

Auf und abseits der Straßen arbeitet der neue Achtzylinder des 450ers angenehm lässig mit der Siebengang-Automatik und dem Fahrwerk zusammen. Der Name des Motors ist wie meist im Hause Benz pure Augenwischerei. Statt der erwarteten 4,5 Liter hat der Achtzylinder 4,7 Liter Hubraum und eine Leistung von 250 kW/340 PS. Da wird es der größere 500er schwer haben, sich beim Kunden durchzusetzen. Die satte Leistung merkt man dem GL 450 in der Praxis allerdings kaum an. Er legt zwar kraftvoll los - doch es dürfte subjektiv ruhig etwas mehr sein als die objektiv vorhandenen 460 Nm Maximaldrehmoment zwischen 2.700 und 5.000 Umdrehungen.

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Für ein paar Dollar mehr
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Trotz der gewaltigen Massen wird der Spurt 0 auf 100 km/h in gerade mal 7,6 Sekunden hinter sich gebracht. Und bei einer Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h lässt man die Träumereien von dem noch potenteren GL 500 schnell wieder entschwinden. Eher ein Traumgespinst dürfte auch der versprochene Durchschnittsverbrauch von 13,4 Litern Super auf 100 Kilometern sein. In der Realität sollte sich nur wenig unter 16 Litern abspielen - aber das ist für diese Klasse immer noch akzeptabel. Und 100 Liter Tankvolumen reichen für eine ausgedehnte Fahrt ins Wochenende.

Ambiente und Verarbeitung liegen auf dem Niveau der ML-Klasse. Zugegeben: Ein Q7 von Audi ist im Innern deutlich schicker. Aber die Preiswert-Zeiten bei Mercedes sind auch schon lange vorbei. Der ganze Luxus hat natürlich seinen Preis. Der Mercedes-Benz GL 450 kostet mindestens 77.604 Euro. Man kennt es nicht anders: Für Xenonlicht, Navigation, Einparkhilfe und elektrische Ledersitze muss man nochmals tief in die Tasche greifen. 10.000 Euro sind für Extras schnell ausgegeben.

So kostet der in Deutschland als Volumenmodell erwartete GL 320 CDI in schließlich nicht 63.684 Euro, sondern ein paar Euro-Bündel mehr. Dafür gibt es einen exzellenten Geländekreuzer, der den Spagat zwischen USA und Europa schafft.

Wer es robuster möchte und Nostalgie liebt, kann sich übrigens freuen: Die mittlerweile 27 Jahre alte G-Klasse aus Graz bleibt weiter im Angebot. Ein Ende ist für den kantigen Allradler nicht in Sicht.

 Technische Daten
Mercedes-Benz GL 450 
 Motor V-Form 
 Zylinder
 Hubraum (cm³) 4663 
 Leistung (kW/PS) 250/340 
 Zuladung(kg) 720 
 Gesamtgewicht (kg) 3150 
 0-100 km/h (s) 7,2 
 Vmax (km/h) 235 
 Verbrauch (L/100 km) 13,1 
 Kraftstoff Super 
 Grundpreis (€) 83.538 
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Herstellerangaben 
 
Mercedes-Benz GL 450- Foto: Hersteller
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 Alternativen
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Porsche Cayenne SPorsche Cayenne
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Text: | Fotos: Hersteller


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