Optisch zeigt die neue GS-Limousine die aktuelle Lexus-Formensprache - ohne dabei europäische Einflüsse außen vor zu lassen. Der Lexus GS will sich in der Oberklasse als Designschmuckstück in Szene setzen. Kein Wunder, dass die Toyota-Verantwortlichen ihn nicht auf einer schnöden Automesse enthüllten, sondern auf dem prestigeträchtigen Concours d’Elegance in Pebble Beach. Der Concours gilt als eine der exklusivsten Autoveranstaltung der Welt. Nirgends sind die Oldtimer exklusiver und die Besucher wohlhabender als im kalifornischen Pebble Beach.
Genau der richtige Auftritt für den Lexus GS. Der elegante Vorgänger, der hierzulande zuletzt nur noch als 340 PS starke Hybridversion GS 450h zu bekommen war, wurde im Jahr 2010 kaum mehr als 150mal verkauft. Das soll sich mit dem emotionaler und kraftvoller gezeichneten Nachfolger ändern.
Auffällig am neuen GS des Modelljahres 2012 ist der aggressive Kühlergrill, der sich in Form eines imaginären "X" zur Mitte hin verjüngt und die Seitenlinie, die nicht nur durch den Hofmeister-Knick in der C-Säule an die ausgelaufene Generation des BMW 5ers erinnert. "Mit starker Fahrdynamik, markantem Design und geräumigem Interieur trägt der neue Lexus GS den immer anspruchsvolleren Kundenwünschen Rechnung", verspricht Andy Pfeiffenberger, Vizepräsident von Lexus Europa.
Während die Dimensionen außen nahezu gleich blieben, bietet der Lexus GS im Innenraum bessere Platzverhältnisse und einen erhöhten Sitzkomfort vorne und hinten. Besonders viel Wert haben die Lexus-Ingenieure auf die Entwicklung des Fahrwerks gelegt. Hierfür wurde die Spur im Vergleich zum wenig fahraktiven Vorgänger um 40 bzw. 50 Millimeter verbreitert.
Bei der Weltpremiere in Pebble Beach wurde der Lexus GS mit einem 310 PS starken Sechszylinder-Triebwerk vorgestellt. Ein Diesel: Fehlanzeige. Ein Sechszylinder mit 2,5 Litern Hubraum ist geplant. Überraschenderweise bleibt auch die Allradversion des Lexus GS 350 AWD dem zentraleuropäischen Markt vorenthalten. Ungewöhnlich deshalb, weil die härtesten Wettbewerber allesamt Allradversionen im Programm haben. Auch eine in Europa besonders beliebte Kombiversion ist zunächst nicht in Planung.
Deutlich abgespeckt
Zum Serienumfang des Lexus GS zählen ein 12 Zoll großer Multifunktionsbildschirm sowie zwölf Airbags, darunter Knieairbags für Fahrer und Beifahrer. Die hinteren Plätze sind mit in die Sitze integrierten Seitenairbags ausgerüstet, seitliche Kopfairbags für alle äußeren Plätze sind ebenfalls an Bord. Ein neues Schleudertrauma-Schutzsystem auf den vorderen Plätzen bringt die Passagiere bei einem Aufprall in eine möglichst sichere Position.
Internetzugang, Fernsehen oder eine Verkehrszeichenerkennung sucht man im GS vergeblich. Immerhin ist er der erste Lexus mit einem Voll-LED-Scheinwerfer. Neben Abstandstempomat und Spurhalteassistent gibt es Totwinkelüberwachung und ein Head-Up-Display.
In Sachen Fahrdynamik hatte die aktuelle GS-Generation nicht viel zu bieten. "Daher hat die neue Generation deutlich abgespeckt", erklärt Chefentwickler Yoshihiko Kanamori, "die Hybridversion wiegt mit 1.760 Kilogramm 60 Kilogramm weniger als bisher." Der Fahrer kann zwischen verschiedenen Fahrprogrammen wählen.
Noch mehr dürften potenzielle Interessenten des Hybridmodells das neue Kofferraumvolumen schätzen. Kanamori: "Der Laderaum ist um rund 50 Prozent auf nun 465 Liter gewachsen. Zudem ist die Ladeöffnung deutlich breiter als bisher. Das erhöht den Alltagsnutzen spürbar." Die Akkus arbeiten jedoch weiterhin mit Nickel-Metallhydrid-Technik.
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