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Praxistest: Jaguar XKR Cabriolet
Hörprobe
Jaguar XKR 5.0 Cabriolet

Vor Jahren wimmerten sich die Kompressormodelle von Jaguar an ihre Leistungsgrenzen. Diese Zeiten sind längst vorbei. Der Jaguar XKR bietet mehr als nur Hörgenuss – gerade als Cabriolet.

[+] Ausgezeichnete Fahrleistungen, klasse Sound, bequeme Sportsitze, ausgewogene Automatik, sehr gute Verarbeitung, agiles Handling, umfangreiche Serienausstattung
[-] Teuer in Anschaffung und Unterhalt, enttäuschendes Navi

Allen Unkenrufen zum Trotz produziert und entwickelt Jaguar seit der Übernahme durch den indischen Tata-Konzern munter weiter. Prunkstück der Modellpalette ist der elegante Jaguar XKR. Geschlossen ein formidabler Cruiser, offen eine optische Versuchung für Herrenfahrer jeden Alters. Und: Das Kompressorjammern vergangener Generationen haben die Techniker dem britischen Beau mittlerweile abgewöhnt. Gibt man dem fünf Liter großen V8-Triebwerk Feuer, entlädt sich ein gewaltiges Stakkato durch die vierflutige Auspuffanlage.

Hat der Brite auch ohne die mechanische Zwangsbeatmung schon mit keinerlei Leistungsdefiziten zu kämpfen, so presst der im "V" der Zylinderbänke untergebrachte Kompressor den offenen Jaguar zu wahren Bestleistungen. Sind die 375 KW/510 PS des XKR erst einmal entfacht, gibt es kein Halten mehr. Ab 2.500 Touren kann der Fahrer die 625 Nm maximales Drehmoment via Direkteinspritzung in grandiosen Vortrieb umsetzen.

Jaguar XKR 5.0 Cabriolet - Foto: Viehmann

Bei allem Tatendrang spürt man jedoch schon nach kurzer Strecke, dass man in einem bullig motorisierten Cabriolet und nicht in einer echten Sportskanone sitzt. Der XKR verwöhnt seine Passagiere nicht nur mit allzeit abrufbaren Leistungsausbrüchen, sondern auch mit Nehmerqualitäten für den Alltag. Straff, aber niemals hart bügelt er über nahezu alle Fahrbahnunebenheiten hinweg, die sich den 20-Zöllern in den Weg legen.

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Schnelle Gangart
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Die engagierte Fahrweise bringt einen echten Lustgewinn - doch im absoluten Grenzbereich zeigt sich, dass der Jaguar nicht zum Rennwagen taugt. Die Lenkung ist zu leicht, die Automatik selbst im Sportmodus kaum bissig genug.

Deutlich gewonnen hat die Traktion des XKR. Gab es beim Cabrio in der Vergangenheit oft Probleme, die üppig portionierte Leistung auf den Asphalt zu bannen, so macht sich das elektronisch gesteuerte Sperrdifferenzial an der Hinterachse nicht nur bei Kurvenfahrten angenehm bemerkbar. Via Elektromotor und Mehrscheibenkupplung wird die Antriebskraft zu dem Rad mit der besten Traktion weitergeleitet. Das macht den fast 1,8 Tonnen schweren XKR auch in schnellen Kurven agil und das ESP wird an der langen Leine gelassen. Die Bremse ist bissig, zeigt bei schneller Gangart und bergigem Terrain jedoch durchaus nachlassendes Engagement.

Dass bei ambitionierter Gangart deutlich mehr als die avisierten 12,3 Liter Superkraftstoff auf 100 Kilometern durch die Einspritzdüsen rauschen, versteht sich von selbst. Doch selbst bei normaler Gangart liegt diese Norm in weiter Ferne. Im Durchschnitt gab sich das Jaguar XKR Cabriolet mit 15,9 Litern auf 100 Kilometern zufrieden. Vielleicht sollte man im Hause Jaguar doch einmal über die Kombination aus Direkteinspritzung und Turboaufladung nachdenken.

Gewohnt gut abgestimmt zeigt sich die serienmäßige Sechsgang-Automatik von ZF. Selten ist man versucht, in die berechneten Schaltvorgänge einzugreifen. Im Sportmodus geht es flotter, bissiger und eine deutliche Spur lauter zur Sache. Beim Herunterschalten brüllt das Achtzylindertriebwerk einmal kurz nach und nervt beim Beschleunigen nicht mit voreiligem Hochschalten. Die Gänge werden stilecht ausgedreht.

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Abgeregelt
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Bei den Fahrleistungen liegt das Jaguar XKR Cabriolet auf Höhe der Konkurrenten, die ohne Kompressoraufladung auskommen müssen. Wenn Untergrund und Reifentemperatur stimmen, schafft der Brite den Spurt von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden. Bei schlechteren Bedingungen sind es rund 5,3. Der mit 416 PS deutlich schwächere motorisierte Vorgänger XKR-S durfte 280 km/h rennen. Die direkten Wettbewerber von Aston Martin, BMW, Mercedes und Maserati lassen ihre sportlichen Kronjuwelen bis an die 300er-Marke laufen. Das XKR-Cabrio dagegen wird bei 250 km/h abgeregelt.

Der Innenraum des R-Modells unterscheidet sich - abgesehen von den bequemen Sportsitzen - kaum von denen der normalen XK-Versionen. Das meiste ist gut bedienbar und nach der Modellpflege wertiger als zuvor. Das vollelektrische Dach lässt sich bis Tempo 30 während der Fahrt öffnen. Da der Kofferraum alles andere als üppig dimensioniert ist, sollte man als Ablagefläche gleich die Rückbank mit einbeziehen. Sitzen kann dort ohnehin allenfalls die Katze des Hauses.

Bei kaum einer anderen Luxusmarke entscheiden sich mehr Kunden für das Topmodell als bei Jaguar. Der Anteil der R-Modelle liegt hier bei rund 50 Prozent. Der offene Jaguar XKR startet mit Komplettausstattung bei 112.100 Euro. Serienmäßig sind dafür an Bord ein komplettes Sicherheitspaket mit Airbags, ABS und ESP, Xenonlicht, exzellenten Sportsitzen, Soundsystem, Rückfahrkamera und Navigation. Die allerdings ist in Sachen Rechengeschwindigkeit und Kartendarstellung nicht auf Konkurrenzniveau. Hier sollte Jaguar dringend nachbessern.

 Technische Daten
Jaguar XK R 5.0 Cabriolet 
 Motor V-Form 
 Zylinder
 Hubraum (cm³) 5000 
 Leistung (kW/PS) 375/510 
 Zuladung(kg) keine Angabe 
 Gesamtgewicht (kg) 2185 
 0-100 km/h (s) 5,6 
 Vmax (km/h) 250 
 Verbrauch (L/100 km) 12,3 
 Kraftstoff Super 
 Grundpreis (€) 114.400 
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Herstellerangaben 
 
Jaguar XKR 5.0 Cabriolet- Foto: Grundhoff
Jaguar XKR 5.0 Cabriolet- Foto: Grundhoff
Jaguar XKR 5.0 Cabriolet- Foto: Grundhoff
Jaguar XKR 5.0 Cabriolet- Foto: Grundhoff

 Alternativen
BMW 6er M6 Cabriolet
BMW 6er
Porsche 911 Turbo CabrioletPorsche 911
Mercedes-Benz SL 63 AMGMercedes-Benz SL
Aston Martin Vantage V8 RoadsterAston Martin Vantage

Text: | Fotos: Grundhoff


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