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Praxistest: Jaguar XJ 3.0d S
Große Klasse
Jaguar XJ 3.0 V6 D

Jaguar kämpft für eine neue Designlinie und junge Kunden. Kein Auto zeigt das mehr als der XJ. Der Konkurrent von Audi A8, 7er BMW und Mercedes S-Klasse ist eine Versuchung der modernen Art.

[+] Gute Fahrleistungen, vorbildliches Raumangebot, gute Serienausstattung, souveränes Fahrverhalten, großer Langstreckenkomfort
[-] Schwaches Navigationssystem, Xenonlicht kostet Aufpreis, kein Allradantrieb lieferbar, wenig Assistenzsysteme

Sein Design macht den Jaguar XJ zu einem Hingucker. Die einen sind begeistert – andere schütteln den Kopf. Dazwischen gibt es wenig. Die Linienführung ist polarisierend - und das ist im Segment der Luxuslimousinen so eine Sache. Aber Jaguar musste nach der Retro-Ära alte Zöpfe abschneiden und will mit dem XJ Kunden ködern, die sich bisher vorrangig in Ingolstadt oder München bedienten. Es ist offensichtlich: Jaguar ist im dritten Jahrtausend angekommen.

Jaguar XJ 3.0 V6 D - Foto: Grundhoff

Auch im Innenraum geht Jaguar moderne Wege. Bisher traute sich zum Beispiel kein anderer in der Luxusklasse, mit komplett projizierten Instrumenten zu glänzen. Die bieten auch beim XJ Licht und Schatten - so könnten sie filigraner und ein wenig exklusiver erscheinen.

Die Vollprojektion von Tacho, Drehzahlmesser und weiteren Details bietet aber viele Veränderungs- und Visualisierungsmöglichkeiten. Besonders Assistenzsysteme wie ein Nachtsichtgerät, Spurhalte- und Spurwechselassistent lassen sich so einfacher ins Blickfeld des Fahrers bringen. Doch auf dem Gebiet leistet der Jaguar XJ im Vergleich zur innovationsfreudigen deutschen Konkurrenz zu wenig: Abstandstempomat, Totwinkelassistent und Rückfahrkamera alleine reichen nicht.

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Eine Klasse für sich
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Dafür ist der Sitzkomfort in der 5,12 Meter langen Luxuslimousine eine Klasse für sich. Die klimatisierten Ledersitze lassen sich für jede Körpergröße perfekt einstellen und das Platzangebot ist vorne ebenso wie hinten trotz mächtiger Mittelkonsole und stark abfallender Dachlinie üppig. Allerdings wird es über 1,85 Meter im Fond etwas eng über dem Kopf. Ebenso weniger gut: Die Kartendarstellung des Multifunktionsbildschirm in der Mittelkonsole erinnert an ein historisches Computerspiel und die Verzögerung bei der Dateneingabe ist ähnlich inakzeptabel wie die Ablesbarkeit bei Sonneneinfall. Und: Die Sprachbedienung kann kaum überzeugen. Jaguar gelobt Besserung und will die neuesten XJ-Modelle bereits überarbeitet haben.

Im Fond reist es sich kaum weniger luxuriöser als in der ersten Reihe. Die angenehm konturierten Sitze mit weichem Leder gefallen. Die getrennt regelbare Klimatisierung für Fond und Fondsitze ist in dieser Klasse mittlerweile Standard. Serienmäßig gibt es das große Sonnendach, dessen vordere Hälfte sich öffnen lässt. Das wenig schmucke Heck des Jaguars hat neben der individuellen Erscheinung einen weiteren Vorteil: Der Kofferraum fasst üppige 520 Liter.

Der Vorzeige-Jaguar ist eine exzellente Luxuslimousine - das geringe Geräuschniveau eine Verlockung, der drei Liter große Diesel kaum hörbar und das Fahrverhalten vorbildlich. Nicht jedem Fahrer dürfte die sehr leichtgängige Servounterstützung der Lenkung gefallen. Doch das Fahrwerk federt souverän alles locker weg ohne schwammig zu erscheinen. Dank der Aluminiumkarosse fühlt sich die Luxuslimousine nie träge oder so gigantisch an, wie er ist. Im Grenzbereich überrascht die spürbare Neigung zum Untersteuern, die der Dynamik jedoch keinen Abbruch tut.

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Volumenmodell: Diesel
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Das Volumenmodell in Deutschland ist der XJ 3.0 Diesel. Der seidige Leerlauf gaukelt müden Tatendrang vor - doch wer dem gut 1,8 Tonnen schweren Hecktriebler die Sporen gibt, sieht sich schnell eines Besseren belehrt. 202 KW/275 PS und 600 Nm Drehmoment bei 2.000 U/min lassen die Katze dieseln, als es ob nie anders gewesen wäre. Von 0 auf 100 km/h in 6,4 Sekunden und eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h sind klassenüblich.

Im Praxistest verbrauchte der XJ real 8,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Wenn mit der Modellpflege die nächste Motorengeneration mit Start-Stopp-System, Achtgangautomatik und regenerativen Bremsen kommt, sollte der Normverbrauch von sieben Litern nochmals deutlich nach unten gehen. Dann wird für den edlen Briten auch der überfällige Allradantrieb nachgereicht.

Der Basispreis für den gut ausgestatteten Jaguar XJ 3.0 Diesel Luxury liegt bei 78.800 Euro. Eine luxuriöse Komplettausstattung gibt es beim XJ Portfolio, der als 3.0 Diesel mindestens 90.800 Euro kostet und dafür Details wie klimatisierte Sitze vorn und hinten, 19-Zöller und eine Vierzonenklimatisierung sowie Klapptische im Fond bietet. Kaum zu glauben, das Xenonlicht beim Jaguar XJ 3.0 Diesel 935 Euro Aufpreis kostet. Doch besser ist ein Jaguar wohl nie gewesen.

 Technische Daten
Jaguar XJ 3.0 V6 D 
 Motor V-Form 
 Zylinder
 Hubraum (cm³) 2993 
 Leistung (kW/PS) 202/275 
 Zuladung(kg) 569 
 Gesamtgewicht (kg) 2365 
 0-100 km/h (s) 6,4 
 Vmax (km/h) 250 
 Verbrauch (L/100 km) 7,0 
 Kraftstoff Diesel 
 Grundpreis (€) 78.800 
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Herstellerangaben 
 
Jaguar XJ 3.0 V6 D- Foto: Grundhoff
Jaguar XJ 3.0 V6 D- Foto: Hersteller
Jaguar XJ 3.0 V6 D- Foto: Hersteller
Jaguar XJ 3.0 V6 D- Foto: Grundhoff

 Alternativen
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Audi A8 4.2 TDI quattroAudi A8
Mercedes-Benz S 450 CDIMercedes-Benz S
BMW 7er 740dBMW 7er

Text: | Fotos: Grundhoff


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