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IAA - noch zeitgemäß?
Show war gestern
 IAA noch zeitgemäß?

Vergangenheit sind die Jahre, in denen auf der IAA jede Premiere vom Publikum mit stürmischem Beifall gefeiert wurde. Die Zeiten der großen Automessen scheinen vorbei zu sein – auch in Frankfurt.

Die Vorzeichen für die am 15. September startende IAA könnten noch schlechter sein. Die größte deutsche und bedeutendste europäische Automesse findet nur alle zwei Jahre statt. Die Abwrackprämie hat bis vor kurzem noch Schwung in die deutschen Verkaufszahlen gebracht. Und die Elektroantriebe sind längst mehr als Spielzeuge der Ingenieure. Und doch kann einem um die Frankfurter IAA durchaus Bange werden.

 IAA noch zeitgemäß? - Foto: Hersteller

So will es sich kaum ein Hersteller noch erlauben, seine Neuheiten erstmals auf der Messe zu zeigen. Der Druck ist groß, die Konkurrenz riesig - und so gehen immer mehr Autobauer dazu über, ihre neuen Hoffnungsträger bereits vor der Messe einem ausgewählten Publikum zu zeigen oder bei Einzelevents zu präsentieren. Das schlimmste für heimische Marken wie Mercedes, Opel, Audi oder Ford wäre, wenn wegen der Fülle der Messethemen über das eigene neue Modell nicht berichtet oder das Fahrzeug nur am Rande wahrgenommen würde.

Besonders die deutschen Autobauer zeigen sich denn auch bei ihrer Heimmesse in Frankfurt angeschlagen. Bei der "Öko-IAA" vor zwei Jahren sprachen auf einmal alle über Hybrid, Elektroantrieb und Effizienzprogramme. Schnell zeigte sich: Da steckte wenig Substanz dahinter – aber viel Schau und nichts Greifbares.

Zwei Jahre später sind jetzt die ersten teilelektrifizierten Fahrzeuge im Handel - doch die großen Schritte liegen immer noch in weiter Ferne. Opel zeigt schon zum wiederholten Male seinen steten Hoffnungsträger Ampera und Mercedes eine S-Klasse mit Sparantrieb. Moderne Triebwerke bei VW und BMW setzen auf Turbotechnik und die Koreaner bieten sparsame Fahrzeuge en Masse.

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Zündende Ideen fehlen
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Viele der gezeigten Studien sind noch wilde Ingenieursträume, andere Fahrzeuge ein Stochern im Grünen. Zu kaufen gibt es viele dieser Messemodelle – wenn überhaupt – erst in zwei bis vier Jahren. Gedankenspielereien wie der BMW Vision Efficient Dynamcs oder der Elektroantrieb für den Mercedes SLS sind sicher sexy. Der Realitätsbezug ist dagegen dünner, als vor zwei Jahren schon befürchtet. Sparsamere Motoren, Hybridantrieb, Downsizing und Start-Stopp sind bei jedem ein Thema - doch wenn etwas fehlt, dann ist es eine wirklich zündende Idee.

So wird auch von der diesjährigen IAA kaum ein ernsthafter Impuls für ein neues Zeitalter ausgehen. Das liegt zum einen an den gelähmten Firmen. Aber es liegt auch daran, dass einige Hersteller der Frankfurter Leistungsschau schlicht fern bleiben. Renommierte Autobauer wie Nissan, Honda oder Mitsubishi haben abgesagt. Hilfreich ist das in diesen Zeiten sicher nicht.

Die meisten Hersteller haben ihre Standflächen zudem verkleinert und geben für den Messeauftritt deutlich weniger aus als in den Jahren zuvor. Auch im beliebten Rahmenprogramm rund um die Messe will keiner der Hersteller so richtig auf den Putz hauen wie in den Jahrzehnten zuvor. Man macht nur das nötigste. Das merkt auch die Öffentlichkeit - und damit auch der Kunde. Wenn die großen Ideen fehlen und dann auch noch die Show ausbleibt, dann wirkt das wie ein Abgesang und macht keine Lust auf neue Autos und moderne Technik.

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Ausnahmen zur Regel
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Fatal erscheint in diesem Zusammenhang auch, dass im Vorfeld die Emotionalität von Marken und Autos zwar bei jedem Hersteller heraufbeschworen wird, die Produkte und Messeauftritte aber etwas völlig anderes befürchten lassen. Bei einem Blick auf Messeplan und Neuheiten scheint für viele das lustlose Motto zu gelten: Okay – es ist nun mal Messe, da müssen wir durch.

Natürlich gibt es Ausnahmen. Der grandiose Mercedes SLS ist einer der Höhepunkte, der offene Audi R8 Spyder und das filigran gezeichnete Maserati GranCabrio ebenso - ohne Emotionen ist das Auto für die meisten eben nicht mehr als ein Fortbewegungsmittel.

Die Internationale Automobil Ausstellung in Frankfurt in der zweiten Septemberhälfte und die Tokio Motorshow Ende Oktober hätten für die internationale Autobranche einen Herbst der Veränderung bringen können. Doch wenn schon die heimische IAA nur mit dem Basisprogramm beschickt wird, dann trifft es eine Interkontinentalmesse wie in Tokio noch schwerer. Die großen europäischen Autohersteller haben die wichtigste Messe in Asien aus Kostengründen gestrichen. Auch sie findet nur alle zwei Jahre statt. Weitblick und der unbedingte Wille, die Stimmung zu wechsel, sehen anders aus.

 
 IAA noch zeitgemäß? - Foto: Viehmann
 IAA noch zeitgemäß? - Foto: Wolff
 IAA noch zeitgemäß? - Foto: Wolff
 IAA noch zeitgemäß? - Foto: Wolff

Text: | Fotos: Wolff


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