DAS AUTO-MAGAZIN IM INTERNET

Bei der Buchung im Internet oder per Telefon wird auf die Ausstattung mit Sommerreifen meist nicht hingewiesen. Oft gibt es nicht einmal bei der Übernahme den wichtigen Hinweis. Wer auf Winterreifen besteht, hat oftmals Pech - egal ob bei Miet-Konzernen wie Sixt, Europcar, Avis oder bei der kleinen Mietfirma um die Ecke. Die meisten ihrer Autos rollen auf Sommerreifen. Selbst, wer Winterreifen ausdrücklich bestellt, kann nicht sicher sein, welche zu bekommen: Schließlich ist die Option in den meisten Fällen nicht verbindlich. "Nach Verfügbarkeit" heißt der wenig Vertrauen erweckende Hinweis.

Besonders dreist ist, dass die Winterreifen oft noch mit Aufpreis oder erst ab bestimmten Fahrzeugklassen geordert werden können. Vor kurzem untersuchte der Automobil-Club-Europa (ACE) die Mietwagenbranche und kam zu einem erschreckenden Ergebnis: Gerade einmal jeder dritte Mietwagen ist in der kalten Jahreszeit auf Winterreifen unterwegs.

Keine Luft

Von den deutschlandweit rund 650 Mietwagenanbietern rüsten die führenden Unternehmen wie beispielsweise Hertz, Sixt, Avis, Europcar und Budget lediglich zwischen 25 und 60 Prozent Ihrer Fahrzeuge auf Winterreifen um. Das wintertaugliche Profil gibt es nur gegen Aufpreis. Der ist unabhängig vom Fahrzeugtyp und beträgt je nach Anbieter 10 bis 15 Euro pro Tag. "Für Kunden, die eine Winterbereifung wünschen, ist eine vorherige Reservierung mit Bestätigung ratsam", zitiert der ACE Caroline Oberheide, Pressesprecherin der Hertz Autovermietung. Wer sich mit Winterreifen beim Mietauto mehr Verkehrssicherheit "einkauft", kann aber im Gegenzug nicht mit einer geringeren Versicherungsprämie rechnen. Bei den eng kalkulierten Preisen sei "keine Luft mehr zum Rabattieren drin," sagte Budget-Sprecher Frank Rettig dem ACE. Die Vermieter verweisen durchweg auf eine immer noch fehlende gesetzliche Regelung und den logistischen Aufwand, der entsprechende Kosten verursache.

Wer mit dem Mietwagen ohne Winterreifen an einem Unfall beteiligt ist, kann allerdings eine böse Überraschung erleben: Denn es haftet allein der Fahrzeugführer, der das Auto angemietet hat - und nicht etwa das Mietwagenunternehmen als Fahrzeughalter. Doch auch Allwetterreifen sind alles andere als Winterspezialisten.