Sie gehören zu einer Automesse, wie die Fahrzeuge selbst: gut aussehende Frauen und Männer - Messemodels. Auf der diesjährigen IAA ist das nicht anders. Was hingegen anders geworden ist, sind die Anforderungen an das stets strahlende Standpersonal.
Galten sie viele Jahre lang nur als schmückendes Beiwerk oder gar atmende Ablenkung von so manch drögem Automobildesign, so liegen heutzutage mehrere Stunden, wenn nicht Tage an Vorbereitung hinter ihnen. Und damit sind nicht Laufsteg-Seminare oder ähnliches gemeint. "In den vergangenen Jahren kommt immer stärker die "Wissens"-Komponente hinzu. Das Personal an den Fahrzeugen wird nicht mehr als Host oder Hostess bezeichnet sondern zum Beispiel als Car Explainer", erklärt Mandy Linnecke, Geschäftsführung der Agentur topteam.
"Die Hersteller legen heutzutage großen Wert auf die Produkt- und Marken-Schulung. Früher konnte man beobachten, dass dies häufig nur im Schnelldurchlauf geschah. Um die bestmögliche Qualität zu gewährleisten, werden unsere Mitarbeiter nun ein bis drei Tage intensiv geschult. Dabei werden ihnen in Vorträgen und Präsentationen Fakten vermittelt." Wird am Ende einer solchen Fortbildung innerhalb eines abschließenden Tests die Mindestpunktzahl nicht erreicht, war es das.
Neben der reinen Theorie gehören mittlerweile sogar fahraktive Maßnahmen zur Vorbereitung hinzu. Soll heißen, dass die netten Damen und Herren nicht nur neben den Messefahrzeugen stehen, sondern dass sie sie teilweise sogar schon selbst in Aktion erlebt haben. Das hat ganz nebenbei noch einen netten Nebeneffekt: Es dient der Motivations- und Teambildung, was in Anbetracht einer mehrtätigen Zusammenarbeit sehr von Vorteil ist.
Des Weiteren werden die aus einem Portfolio von über 2.000 männlichen und weiblichen Freiberuflern ausgewählten Bewerber, die bereits das Agenturcasting bestanden haben, auf allgemeine Verhaltensrichtlinien und Problemsituationen geschult.
Speziell auf Messen kommt es nicht selten vor, dass vor allem die die weiblichen Hostessen, Promotoren oder Models mit voyeuristischen Fotografen konfrontiert werden. Und das, obwohl der "sexy Blick in die Kamera" in der Agentur topteam weder Voraussetzung noch gern gesehen ist, sondern "vielmehr unangebracht". "Das Personal ist das Aushängeschild. Der Eindruck, der hinterlassen wird, wird automatisch mit der Marke verknüpft", sagt Mandy Linnecke.
Und das nicht erst seit gestern. Die Agentur Topteam besteht seit 1998 und bietet mittlerweile Modelle aller Altersgruppen von 18 bis 64 Jahre und von nahezu jede Nationalität. "Von deutsch über spanisch und schwedisch bis hin zu indisch und brasilianisch ist so gut wie jede Sprache dabei. Einmal quer um den Globus sozusagen", sagt die Geschäftsführung.
Dass sich diese Vielfalt auszahlt, ist unter anderem an der diesjährigen Buchung für die IAA zu sehen. "Auf der IAA 2015 betreuen wir zehn Marken und stellen für unsere Kunden rund 400 Personen." Mit Blick auf vorrangegangene IAAs, fällt Mandy Linnecke besonders eines auf: "Die Verkäufermannschaft wird zunehmend reduziert und das Standpersonal nimmt verstärkt beratende Aufgaben sowie die Beantwortung von Fragen zu Technik, verfügbare Motorisierungen, Ausstattungsvarianten, etc. wahr."
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