In der Automobilindustrie hat sich längst herumgesprochen, dass die Präsentation einer Neuheit auf einer Weltmesse zwar Sinn macht, aber in der gewaltigen Konkurrenz medial untergehen könnte. Aus diesem Grund stehen auch in diesem Jahr auf der Internationalen Automobil Ausstellung, kurz IAA, in Frankfurt jede Menge Weltpremieren, die bereits im Vorfeld vorgestellt, beschrieben oder sogar schon getestet wurden. Die berühmtesten von ihnen sind zugleich auch die eigentlichen Stars der am 15. September startenden Automesse.
Einer von ihnen ist der neue Audi A4. Sowohl Limousine als auch Avant wurden bereits präsentiert und stehen erstmals vor breitem Publikum auf der IAA. Von 30.000 Euro an aufwärts sollen die ab Herbst erhältlichen Messestars kosten. Aus gleichem Hause rollt eine erste Studie zum Q6 e-tron nach Frankfurt - ein viertüriges Crossover-Coupé mit Elektroantrieb.
Porsche könnte mit dem Pajun einen Ausblick auf den kleinen Bruder des Panamera zeigen. Wichtiger wird der überarbeitete Porsche 911. Neben einem kaum wahrnehmbaren äußeren Facelift wird unter der Motorhaube alles neu sein. So sollen, mit Ausnahme der GT3-Modelle, alle 911 über Motoren mit Turboaufladung verfügen. Zudem werden die Hubräume der 3,4- und 3,8-Liter-Aggregate auf 2,7 und 3,0 Liter reduziert.
Wie schon der Audi A4 ist auch der neue BMW Siebener auf der einen Seite eine der Hauptattraktionen der diesjährigen IAA. Auf der anderen Seite ist das um bis zu 130 Kilogramm abgespeckte Flaggschiff der Münchener auch schon gezeigt worden. Die serienmäßige Luftfederung und eine Hinterachslenkung sowie jede Menge neuester Technik sollen für einen Sieg im Konkurrenzkampf mit Audi und Mercedes-Benz sorgen. Besonders die Option, dass der neue Siebener ohne Fahrer an Bord in eine Parklücke rangiert, birgt großes Potential.
Auch auf dem BMW-Stand zu sehen ist mit dem X1 ein ebenfalls nicht mehr unbekannter Neuling: Tochterfirma Mini präsentiert den neuen Clubman - einen echten Sechstüren mit jeder Menge Lifestyle.
Der dritte deutsche Premiumhersteller im Bunde, Mercedes-Benz, ist dieses Jahr auf der IAA noch etwas zeigefreudiger und holt jede Menge Hingucker aufs Parkett. Neben der gelifteten A-Klasse, die ab Ende September beim Händler steht, geht es vor allem luxuriös und sportlich zur Sache. So bietet das S-Klasse Cabrio mit klassischem Stoffdach jede Menge Stoff zum Schwärmen. Das neue C-Klasse Coupé und die Topversion AMG C 63 lassen wie auch die straßenzugelassene Version des AMG GT3 die Herzen der Stern-Fans höher schlagen. Letzterer muss sich zwar mit 4,0 Litern Hubraum des Biturbo-V8 zufrieden geben, doch sollen nicht weniger als 550 PS daraus resultieren.
Auf eine Premiere ist nahezu die ganze Automobilwelt gespannt: Die Wiederauferstehung der Marke Borgward
Mercedes-Ableger Smart zeigt zum ersten Mal seinen offenen Zweisitzer Fortwo. Anfang 2016 soll das Kleinst-Cabrio auf den Markt kommen. Mit dem ab 44.506 Euro teuren GLC, der auf die Ecken und Kanten seines Vorgängers GLK verzichtet, rundet Mercedes-Benz seinen Messeauftritt gelungen ab. Ein Konkurrent des GLC rollt aus dem Volkswagen-Konzern an: der neue Tiguan. Der auch als Siebensitzer geplante Wolfsburger verfügt über nahezu alle technischen Feinheiten, die schon der neue Passat zu bieten hat.
Auf eine Premiere ist nahezu die ganze Automobilwelt gespannt: Die Wiederauferstehung der Marke Borgward und ihr erstes Modell, einen SUV. Im Übrigen eine der wenigen Weltneuheiten, über die auch im Vorfeld noch keinerlei Informationen kommuniziert wurden.
Von vielen gewünscht, aber bislang kaum gesehen, wurde der Jaguar F-Pace. Das erste SUV der Marke ist nahezu unsichtbar bei der erst vor kurzem beendeten Tour de France als Begleitfahrzeug am Start gewesen.
Wesentlich schneller als im Radtempo unterwegs waren die Testfahrer des neuen Bentley Bentayga. Bis zu 300 Kilometer pro Stunde soll der 608 PS starke Zwölfzylinder innerhalb des schnellsten SUV der Welt ermöglichen. Mit 330 Sachen noch schneller ist der neue Ferrari 488 Spider. 670 PS katapultieren den Italiener in 3,0 Sekunden aus dem Stand bis Tempo 100.
Mit 3,9 Sekunden fast genauso schnell und mit 510 PS nur wenig schwächer startet die neue Giulia von Alfa Romeo auf den Markt. Der Hecktriebler macht nicht nur aufgrund dieser Daten auf sich aufmerksam, sondern auch wegen eines sehr modernen Äußeren. Auch aus Italien und sogar demselben Unternehmen, aber gefühlt 1.000 Nummern langsamer, ist der aufgefrischte, als neu verkaufte Fiat 500. Der eigentlich nur von echten Cinquecento-Fans zu erkennende Neuling kommt in frischen Farben und als Cabrio auf die Straße.
Kein Cabrio, aber dennoch gut für mächtig viel Wind, ist der stärkste Serien-Peugeot unterwegs, der 270 PS starke 308 GTi. In derselben Gewichtsklasse rollt die Weltpremiere mit dem wahrscheinlich geringsten Anfahrtsweg an: der neue Opel Astra - ebenfalls bereits scheibchenweise vorgestellt. Der um fünf Zentimeter in der Länge geschrumpfte Kompaktwagen kommt nun auf 4,37 Meter, bietet weniger Gewicht, mehr Platz und mehr Hightech. Ebenfalls in die Kompaktklasse fällt der neue Infiniti Q30, der auf der A-Klasse von Kooperationspartner Mercedes basiert.
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