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Unser Autor: Sebastian Viehmann

Hintergrund  Hintergrund: Erdgas-BMW

Der Langstrecken-Bomber



1400 Kilometer ohne einmal zu tanken? Das geht wohl nur mit einem top-modernen Diesel. Doch weit gefehlt: Kersten Schulz fährt mit Erdgas und Benzin - und mit einem Auto, das kaum einer mehr kennt: dem BMW 518g

 
 Erdgas-BMW
   
 Erdgas-BMW - Foto: Janusiewicz  Erdgas-BMW - Foto: Janusiewicz  Erdgas-BMW - Foto: Janusiewicz  Erdgas-BMW - Foto: Janusiewicz  Erdgas-BMW - Foto: Janusiewicz  Erdgas-BMW - Foto: Janusiewicz

Kersten Schulz plant gern voraus. Exakt einmal im Jahr entfernt er die Spinnweben vom Tankdeckel seines BMW und füllt 80 Liter Benzin ein. Denn der Innenarchitekt und Tischlermeister benötigt den Sprit pro Jahr nur einmal, wenn er mit seiner italienischen Frau und den zwei Kindern nach Apulien fährt. 1110 Kilometer weit bringt ihn die Tankfüllung, wenn er gemütlich mit 120 bis 150 km/h über die Autobahn zuckelt. Die restlichen 300 Kilometer – und alle anderen Fahrten im Jahr – unternimmt Kersten Schulz mit Erdgas.

Damit schlägt sein 13 Jahre altes Auto in Sachen Langstreckentauglichkeit spielend so manchen modernen Diesel-PKW.

Die beiden Erdgas-Kombis, die vor Schulz’ Auffahrt stehen, sind beides bivalente Erdgasfahrzeuge, doch technisch Generationen voneinander entfernt. Schulz’ BMW 518g, gebaut im März 1996, hat fast 400.000 Kilometer auf dem Buckel. Damit dürfte der 5er eines der meist genutzten privaten Erdgasautos Deutschlands sein und mit nur knapp 300 gebauten Exemplaren auch eins der seltensten.

Der VW Passat TSI EcoFuel dagegen, mit dem der Erdgas-Tourer Rainer Zietlow zurzeit in einer Marathon-Fahrt alle 800 CNG-Tankstellen Deutschlands ansteuert, markiert die neueste Generation turbogeladener Erdgasfahrzeuge. Seine Tanks sind unter dem Laderaum untergebracht, der Innenraum bleibt komplett nutzbar.

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Bergauf wird es zäh
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Auch Kersten Schulz kann seinen Kofferraum voll laden, und die Kinder dürfen sich auf der Rückbank austoben. Der ein Meter lange Edelstahl-Gaszylinder, etwa so groß wie drei Kisten Wasser und von Schulz "Fliegerbombe" getauft, steckt zwischen Rückbank und Kofferraum. Bei umgelegten Fondsitzen ist das Gepäckabteil daher nur eingeschränkt nutzbar und auch die Skidurchreiche fällt weg.

115 PS leistet der BMW 518g im Benzinbetrieb, 101 Pferde sind es mit Erdgas. "Damit zieht man natürlich nicht die Wurst vom Brot", sagt Kersten Schulz. "Mit vier Leuten an Bord brauche ich schon Anlauf, bis ich Tempo 180 schaffe und bergauf geht der Wagen schnell in die Knie", so der Freiburger. Wenn er per Knopfdruck zwischen Benzin und Erdgas umschaltet, geht immer ein Ruck durchs Auto – "dann nicken alle gleichzeitig mit dem Kopf", schmunzelt Schulz.

Doch die geringen Betriebskosten seines Wagens machen alles wieder wett. Der bescheidene Durst sowohl mit Benzin als auch mit Gas liegt auch am geringen Gewicht. "Mein Wagen ist ´ne ziemlich abgespeckte Kiste. Keine elektrischen Fensterheber und kein Zubehör außer Klimaanlage, Radio, Nebelscheinwerfern und Anhängerkupplung", sagt der Architekt.

Als Schulz den Wagen im Jahr 2004 für 4500 Euro kaufte, hatte der Erstbesitzer schon fast 300.000 Kilometer abgespult. Der BMW gefiel Schulz vor allem "wegen der schönen Optik". Außerdem hatte er sich eingehend mit alternativen Antrieben befasst und der Umweltaspekt – weniger Schadstoffausstoß und bis zu 25 Prozent weniger CO2-Emissionen als ein Benziner – habe ihn schließlich vom Erdgas überzeugt. Die geringen Unterhaltskosten seien als "angenehmer Nebeneffekt" hinzugekommen.

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Kurze Episode
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Das Tankstellennetz – vor vier Jahren nur rund halb so groß wie heute – habe ihm eigentlich nie Probleme bereitet, sagt Schulz. "An einer Tankstelle in Freiburg kann ich den Gastank bei guter Witterung mit 15 Kilogramm befüllen. In Italien ist es schwieriger, da reicht der Druck in den Zapfanlagen manchmal nur für 10 oder 11 Kilogramm. Man kann sich außerdem nicht so wie in Deutschland darauf verlassen, dass alle Tankstellen auch betriebsbereit sind", berichtet der Erdgas-Pilot von seinen langjährigen Erfahrungen.

Der 518g blieb genau wie der 316g ein kurzfristiges Experiment, über das BMW heute nicht mehr viele Worte verliert. Von 1995 bis 2000 habe es Erdgasmodelle gegeben, sagt Firmensprecher Daniel Kammerer. "Nur wenige tausend" seien produziert worden, die meisten davon 316g.

Den Ausstieg begründen die Bayern unter anderen damit, dass "die Nutzung von Erdgas ebenso wie die Nutzung von Erdöl oder Kohle nicht nachhaltig" sei. Beim Streben nach weniger Abhängigkeit setzt BMW langfristig auf Wasserstoff. Vielleicht passte ein Erdgasauto aber auch einfach nie so recht zum sportlich-dynamischen Anspruch der Marke. Der 316g war außerdem ein eher unpraktisches Zwei-Personen-Auto: Den Platz hinter den Vordersitzen beanspruchten die riesigen Gastanks.

Kersten Schulz hat Vertrauen in die Technik seines Autos. Den BMW werde er fahren, "bis er auseinander fällt". Wenn der Tag der Trennung doch einmal kommt, soll es wieder ein Erdgasauto sein - möglichst eine Mercedes E-Klasse. Dass das Angebot an CNG-Fahrzeugen immer noch so mager ist, enttäuscht ihn ein wenig: "Kaum jemand beschäftigt sich mit Erdgasautos. Die Diesel-Lobby muss wohl 100-mal so groß sein", meint Schulz.

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