DAS AUTO-MAGAZIN IM INTERNET

Waren das noch Zeiten, als der Ford Sierra Maßstabe in der Mittelklasse war. Der Mondeo als Nachfolger hat es gegen die übermächtige Konkurrenz von Audi A 4, Mercedes C-Klasse und BMW 3er schwer und steht zumeist unspektakulär in der zweiten Reihe neben Opel Vectra und Co. Im Laufe der Produktionsjahre hat sich der Mondeo jedoch gemacht. Eleganz und Hightech stehen der starken Konkurrenz in fast nichts nach. Wer sich nicht für einen der drehmomentstarken Diesel begeistern kann, darf durchaus mit dem Mondeo 1.8 sci flirten.

1,8 Liter Hubraum für eine mehr als ausgewachsene Limousine hört sich zunächst nicht viel an. Doch der Vierzylinder mit der Benzindirekteinspritzung bringt es zumindest auf 96 kW/130 PS. Viel weniger sollten es für einen Mondeo dann auch nicht sein. Der 16-Ventiler mit Schichtladung leistet bei 4.250 U/min sein maximales Drehmoment von 175 Nm. Allzu sportlichen Durchzug darf man insbesondere im Vergleich zu den Selbstzündern nicht erwarten. Doch der 4,75 m lange Mondeo 1.8 sci ist weit davon entfernt, als lahme Ente über die Landstraße zu dösen. Beim Beschleunigen muss man jedoch schon kräftig aufs Gas gehen und die sechs Gänge willig ausdrehen, sonst ist es schnell vorbei mit dem Vortrieb. Schließlich müssen mit entsprechender Ausstattung mindestens 1,5 Tonnen bewegt werden.

Was bringt "sci"?

Auf der Autobahn enttäuscht der Mondeo nicht. Wenn er einmal läuft, fallen die recht lang übersetzten Gänge nicht mehr ins Gewicht. So liegt die Höchstgeschwindigkeit bei knapp 210 km/h. Der Motor ist angenehm leise. Doch bei realer Fahrweise liegt der versprochene Benzinverbrauch von 7,2 Litern Super auf 100 km in weiter Ferne. Schnell ist die Acht-Liter-Marke übersprungen – Tendenz steigend.

Subjektiv merkt der Fahrer nichts von der aufwendigen Technik der Benzindirekteinspritzung. Zum Vergleich: Die Fahrleistungen des normalen 1,8-Liter-Motors im Mondeo mit seinen 92 kW/125 PS sind absolut auf Augenhöhe. Einen wirklichen Nutzen hat der sci-Motor somit nicht. Gleiche Fahrleistungen, gleicher Verbrauch - wie soll man dem Kunden da den Preisaufschlag von 1.050 Euro erklären? Allein mit den Argumenten Wiederverkauf und Sechsganggetriebe kann man hierbei kaum locken. Problematisch um so mehr, weil beide 1,8-Liter Aggregate die Euro-4-Norm schaffen und die meisten Kunden sich sowieso für die 2.0- und 2.2 TDCi-Varianten interessieren.

Besser denn je

Ansonsten haben Mondeo 1,8 und Mondeo 1.8 sci keinerlei Unterschiede. Nach den jüngsten Modellpflegemaßnahmen zeigt sich der Kölner besser denn je. Einstige Verarbeitungsmängel und preiswerte Haptik sind verschwunden und es gibt am Mondeo fast nichts auszusetzen – besonders wenn man sich für die empfehlenswerte Ghia-Variante entscheidet. Die bietet neben elegantem Chromdekor unter anderem Klimaautomatik, CD-Soundsystem, Sitzheizung, Alufelgen und eine beheizte Frontscheibe. Wer noch mehr möchte, schielt zum edlen Ghia X oder gönnt sich für knapp 300 Euro sogar eine Sitzlüftung.

Sinnvolle Extras sind zudem das DVD-Navigationssystem (2.095 Euro) und das optionale Xenonlicht (840 Euro). Die komplette Sicherheitsausstattung haben alle Mondeos gemein. ESP, Front-, Kopf- und Seitenairbags sind ebenso serienmäßig wie Aktivkopfstützen und wegklappende Sicherheitspedale. Der Ford Mondeo 1.8 sci Ghia kostet als fünftürige Limousine 25.675 Euro - ohne Direkteinspritzung sind es 1.050 Euro weniger. Der 130 PS starke Mondeo 2.0 TDCi liegt bei 26.850 Euro und schafft ohne Partikelfilter ebenfalls Euro 4.