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Faszination: Peugeot 208 T16 Pikes Peak
Bergwertung
 Peugeot 208 T16

Peugeot schockt mit dem Fabelsieg am Pikes Peak die internationale Konkurrenz. Sebastian Loeb stürmt in seinem 895 PS starken Peugeot 208 T16 in 8.13,878 Minuten den 4.301 Meter hohen Berg hinauf. Kommt da noch mehr?

In Sachen Motorsport tun sich die Franzosen derzeit schwer. Aus der Le-Mans-Serie ist man 2012 ausgestiegen und auch in Sachen Tourenwagen bietet die Löwenmarke ihren Fans derzeit nichts Greifbares. Peugeot, durch den wegbrechenden europäischen Markt stärker als viele andere Marken betroffen, sucht nach festem Boden und einer neuen Strategie - auch im Motorsport. Das zeigt auch der phantastische Sieg von Sebastian Loeb am Pikes Peak in Colorado.

 Peugeot 208 T16 - Foto: Hersteller

Die 12,42 Meilen lange Achterbahn mit ihren 156 Kurven hinauf auf den renommiertesten Berg im Motorsport schafft der neunmalige Rallyeweltmeister aus Frankreich in 8.13,878 Minuten und verbesserte die Bestzeit von Vorjahressieger Rhys Millen um fast eineinhalb Minuten. Das hatte es in der Geschichte des 1916 ins Leben gerufenen Rennens noch nicht gegeben.

"Wir wollten nach unserem Aus für das 24-h-Engagement ein Zeichen setzen", erläutert Peugeots Motorsport-Chef Bruno Famin: "Wir sind ein kleines Team und kommen hier am Pikes Peak mit einem Bruchteil der Kosten für Le Mans oder eine Rallye aus. Die Zeit von Sebastian war phantastisch."

Für Sebastian Loeb war das Pikes-Peak-Engagement ein Traum. Große Motorsport-Namen wie Walter Röhrl, Ari Vatanen, Stig Blomquist, Michele Mouton oder drei Mitglieder der legendären Unser-Familie waren in den vergengenen Jahrzehnten den 4.301 Meter hohen Pikes Peak bereits mit Vollgas hochgejagt und hatten sich so in die Geschichtsbücher geschrieben.

Peugeot 208 T16 Pikes Peak, Faszination
Peugeot war mit gerade mal zehn Mann nach Colorado Springs gereist
Peugeot 208 T16 Pikes Peak, Faszination

Trotzdem bleibt die Frage, was Peugeot mit dem prägnanten Aufschlag am Pikes Peak bezweckt. Die Franzosen sind auf dem amerikanischen Automarkt seit Jahren nicht mehr vertreten und besonders dort hat das schwerste Bergrennen der Welt einen Ruf wie Donnerhall. Der Nutzen des imageträchtigen Sieges in den Rocky Mountains und der Abstrahleffekt für Europa oder Asien halten sich dagegen in Grenzen.

Peugeot war mit gerade mal zehn Mann nach Colorado Springs gereist und hatte mit dem 208 T16 Pikes Peak eine einzigartige Kanonenkugel als Einzelstück auf Rennreifen gestellt. Zahlreiche Komponenten des 875 PS starken Allradlers stammen aus den alten Le-Mans-Rennwagen vom Typ 908. Der aufgeladene Sechszylinder-Turbo mit seinen 3,2 Litern Hubraum kommt aus einer alten Le-Mans-Entwicklung für ein Privatteam. Seine Höchstgeschwindigkeit trotz nachlassender Motorleistung in der Höhe: 250 km/h.

"Die Idee zu dem Engagement hier am Pikes Peak hatten wir im vergangenen Sommer", erinnert sich Bruno Farim, "am 19. November haben wir dann offiziell mit dem Projekt begonnen." Es gab erste zaghafte Kontakte mit Sebastian Loeb, seit vielen Jahren Topfahrer der Konzernmarke Citroen. Zum Jahreswechsel sagte der schnelle Elsässer zu. Loeb: "Wieso nicht einmal der Pikes Peak? Es war ein komplett neues Projekt und eine ganz neue Erfahrung im Vergleich zu einer Rallye." Und weiter: "Welchen Stellenwert das Rennen neben den neun Rallye-Weltmeistertiteln hat? Schwer zu sagen; ich kann nicht das eine oder das andere werten. Aber auf jeden Fall war es was ganz besonderes."

Peugeot 208 T16 Pikes Peak, Faszination
Ein Fehler und man stürzt hunderte von Metern in die Tiefe
Peugeot 208 T16 Pikes Peak, Faszination

Um den Werbewert möglichst hoch zu halten, bekam der Bergrenner die Bezeichnung Peugeot 208 T16 Pikes Peak. Mit dem Serien-208, der auch als 200 PS starke GTI-Version zu bekommen ist, hat der in rund vier Monaten entstandene Pikes-Peak-Donnervogel - abgesehen vom Markenlogo und dem 208er-Signet am Heck - nicht eine Schraube gemein. Allein die Silhouette wurde nachempfunden und einige Details wie Scheinwerfer und Rückleuchten als Aufkleber auf das Einzelstück gebracht.

Der Bergmonster Peugeot 208, mit dem Loeb die Konkurrenz in Grund und Boden fuhr, besteht aus nicht viel mehr als vier Rennreifen, einem Gitterrohrkäfig, Karbonhülle, Turbo-Triebwerk, Lenkrad, dem mittig positionierten Sitz und gigantischen Spoilern für maximalen Abtrieb. Schließlich hat die Strecke den beliebtesten Berg der USA hinauf keine Begrenzungen. Ein Fehler und man stürzt hunderte von Metern in die Tiefe. Sebastian Loeb: "Klar war ich nervös; aber man darf sich nicht verrückt machen. Das Auto war klasse, was sollte also schief gehen?"

Bleibt abzuwarten, welche Einzelprojekte Peugeot noch im Blick hat. Für größere Motorsport-Engagements scheint das Geld zu fehlen - daher will man mit markanten Signallichtern wie am Pikes Peak auf sich aufmerksam machen. Fehlt nur noch der Transfer in die Serie. Da haben die Franzosen derzeit nichts wirklich Sportliches zu bieten.

 
 Peugeot 208 T16 - Foto: Hersteller
 Peugeot 208 T16 - Foto: Hersteller
 Peugeot 208 T16 - Foto: Hersteller
 Peugeot 208 T16 - Foto: Hersteller

Text: | Fotos: Hersteller


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