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Faszination: Villa d´Este Auktion
Träume unterm Hammer
 Villa d’Este Auktion

Das gab es noch nie: Bei der italienischen Klassiker-Auktion Villa d’Este werden sechs Unikate der von Bertone versteigert. Neben den faszinierenden Studien verblassen fast die anderen Seltenheiten.

Wer schon immer mal die Design-Vorläufer des Lamborghini Countach oder des Lancia Stratos besitzen wollte und das nötige Kleingeld übrig hat, kann am 21. Mai in einen heißen Bieter-Wettstreit treten. Das Auktionshaus RM Auctions versteigert beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este in Cernobbio sechs Raritäten aus der Konkursmasse des Bertone-Museums.

 Villa d’Este Auktion - Foto: Hersteller

Die Witwe des legendären Designers Nuccio Bertone konnte den Rest der 90 Autos starken Sammlung erwerben und hofft, dass auch noch die restlichen sechs nicht in irgendwelchen Sammlergaragen verschwinden – doch bislang soll der Hammer fallen. "Diese Autos repräsentieren einen höchst signifikanten Teil von Bertones kreativem Schaffen. Eine einmalige Gelegenheit, ein paar der bekanntesten und einflussreichsten Traumautos zu erwerben", sagt Max Girardo, Europa-Chef des Auktionshauses.

Zu den Träumen unterm Hammer zählt der Lancia Stratos HF Zero von 1970. Noch heute sieht der ultraflache Keil aus, als habe man ihn direkt aus der Zukunft zu uns gebeamt. "Wir wollten eigentlich nur wissen, wie niedrig man ein Auto bauen kann", sagte einmal ein Mitglied des Bertone-Designteams in einem Interview. Der Prototyp war von Anfang an fahrbereit und hat immer noch seinen 115 PS starken V4-Motor unter der Haube. Der Schätzpreis liegt bei 1,8 Millionen Euro.

Ein weiterer Bertone-Meilenstein ist der Lamborghini Marzal. Fürst Rainier von Monaco, der bekanntlich bis ins Mark ein Autonarr war und dem Stadtstaat ein beeindruckendes Museum hinterließ, präsentierte den Wagen in seinem Fürstentum 1967 beim Start des Grand Prix.

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Die Beine der Frauen
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Den 175 PS starken Sechszylindermotor borgte sich die Studie vom Lamborghini Miura, indem man dessen V12-Maschine quasi halbierte. Der weit nach hinten versetzte Motor machte im Marzal Platz für vier Passagiere, die sich hinter den vollverglasten Flügeltüren wie Fische im Aquarium vorkommen mussten. Ferruccio Lamborghini war allerdings von dieser Lösung nicht begeistert: "Da können ja alle auf die Beine der Frauen schauen", soll der Sportwagenbauer gesagt haben.

Noch viel offenherziger wäre man im Lamborghini Athon von 1980 unterwegs gewesen, einer kantigen Roadster-Studie mit futuristischem Cockpit. Ein klassischer Bertone ist auch der Lamborghini Bravo von 1974, in dem man die Formen des Countach erkennen kann. Aus der Reihe tanzt zwischen all den Italo-Kanten der rundliche Chevrolet Testudo von 1963, der ein wenig an den Jaguar E-Type erinnert und durch seine riesige Frontscheibe samt transparentem Dach hervorsticht.

Die Bertone-Schönheiten sind allerdings nicht die einzigen Raritäten in Cernobbio – und bei weitem nicht die teuersten. 3,2 bis 4,2 Millionen Euro lautet der Schätzpreis für einen Bugatti Typ 57 SC Atalante Coupé aus dem Jahr 1937. Das 200 PS starke Achtzylinder-Coupé mit Kompressoraufladung wurde bis zur letzten Schraube restauriert. Mindestens 3,1 Millionen Euro erwarten die Auktionatoren für ein extravagantes Talbot-Coupé von 1938, das ähnliche Proportionen wie der Bugatti aufweist, aber noch extremere Rundungen bei Passagierkabine und Kotflügeln präsentiert.

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Schatz auf Matratzen
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Rar und teuer ist auch der Ford GT 40 Works, ein Prototyp aus dem Jahr 1965. Der Verwandte des legendären Le Mans-Siegers Ford GT 40 ist einer von nur fünf bekannten Roadster-Prototypen, denn auf der Rennstrecke kamen die Coupés zum Einsatz.

Der Roadster wurde im September 2006 entdeckt, als ein Sammler beim Goodwood Festival of Speed ein paar Mechanikern erzählte, er habe da einen alten GT 40 zuhause, und den könne man kaufen. Der Wagen mit der Seriennummer GT/111 ruhte auf Matratzen in einer Garage bei London. Den zuerst nur milde interessierten Mechanikern gingen die Augen über, als sie die Bedeutung des Fundes erkannten. Der Schätzpreis des perfekt restaurierten grünen Flitzers, der bereits bei historischen Rennveranstaltungen an den Start ging, liegt bei 2,9 Millionen Euro.

Rennsportluft hat auch der Ferrari 500 TRC Spider von 1957 geschnuppert, der für 3,3 Millionen Euro den Besitzer wechseln soll. Der 190 PS starke Vierzylinder-Flitzer ist seltener als ein Ferrari 250 GTO und kann auf eine beeindruckende Rennhistorie zurückblicken. Der Bizzarrini 5300 GT Strada von 1968 hat zwar nicht so viele Zielflaggen gesehen, aber die exotische Flunder gehört sicher zu den schönsten Autos der Auktion. Mit einem Schätzpreis von 480.000 Euro ist der Bizzarrini auch fast ein Schnäppchen, ähnlich wie der Ferrari 330 GTC von 1966. Und sogar ein Nobel-Hobel wie der Rolls-Royce Springfield Phantom I Riviera Town Brougham von 1929 zählt mit 700.000 Euro Schätzpreis nicht zu den teuren Vertretern. Da hilft selbst die Blattgold-Verzierung nichts.

 
 Villa d’Este Auktion - Foto: Hersteller
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 Villa d’Este Auktion - Foto: Hersteller
 Villa d’Este Auktion - Foto: Hersteller

Text: | Fotos: Hersteller


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