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Faszination: Rallye-Autos in Paris
Zurück auf die Piste
 Rallye-Cars in Paris

Es darf wieder sportlich zugehen in der Autowelt. Die vielen neuen Elektrofahrzeuge auf dem Pariser Salon versorgen Vernunft und gutes Gewissen. Die Rennversionen daneben den Adrenalinspiegel.

Mit der Automobilindustrie geht es wieder aufwärts. Klares Zeichen dafür: Immer mehr Konzerne leisten sich wieder ein imageträchtiges, aber teures Engagement im Rennsport - und nutzen diese Basis wieder, um auch ihre Alltagsautos mit einem Renn-Outfit auf sportlich zu trimmen.

Der wichtigste Neueinsteiger dabei ist wohl Mini. Die BMW-Tochter will an alte Erfolge anknüpfen und ab der Saison 2011 wieder im internationalen Rallyegeschäft mitmischen - zunächst in einigen ausgewählten Läufen der FIA World Rally Championship (WRC), ab 2012 über die komplette Saison.

 Rallye-Cars in Paris - Foto: Wolff

Das Einsatzfahrzeug Mini Clubman WRC, das von Prodrive auf der Basis des Serienmodells entwickelt wird, ist auf dem Autosalon in Paris der Mittelpunkt des Mini-Standes. Der Wagen erinnert schon allein wegen der Scheinwerferbatterie auf der Fronthaube stark an die siegverwöhnten Cooper S aus den 60er Jahren. Unter der Haube des Allradlers arbeitet ein von BMW Motorsport zugelieferter 1,6-Liter-Turbomotor. Damit passt er genau in das neue Super2000-Reglement der FIA.

Ein paar Stände weiter in Halle 1 zeigt Ford sein neues Wettbewerbsfahrzeug für die Rallye-WM. Das World Rallye Car basiert als Nachfolger des Ford Focus RS WRC auf dem Fiesta S2000, der Anfang des Jahres sein Wettbewerbsdebüt gleich mit einem Sieg bei der Rallye Monte Carlo ableistete. Der von Ford Europa und M-Sport neu entwickelte Turbo-Allradler geht im kommenden Februar bei der Rallye Schweden erstmals in einem WM-Lauf auf die Piste.

Im Unterschied zum Ford Fiesta S2000 hat die WRC-Version einen auf dem Großserienaggregat basierenden 1,6 Liter EcoBooster-Turbomotor mit vier Zylindern statt des Zweiliter-Saugers. Dazu kommen Modifikationen der Karosserie, der Aerodynamik, des Fahrwerks, der Bremsen und der Kraftübertragung. Noch wird heftig an dem endgültigen Einsatzfahrzeug entwickelt - deshalb zeigt der Wagen in Paris auch noch nicht den endgültigen Stand. Aber er kommt dem schon sehr nahe, mit dem dann erstmals Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala auf Titeljagd gehen werden.

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Alles andere als Serie
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Auch Sébastien Loeb und Daniel Elena bekommen einen neuen Dienstwagen von ihrem Arbeitgeber Citroën. Die Franzosen rutschen ebenso wie die Kollegen von Ford zumindest nominal eine Stufe in der Modellleiter runter und sind statt mit dem DS4 WRC im kommenden Jahr mit dem DS3 WRC unterwegs. Aus Focus wird Fiesta, aus DS4 wird DS3 - Downsizing im Rallyeformat. Und eher eine Entscheidung der Marketingstrategen. Denn unter der Oberfläche, die den jeweiligen Serienkollegen zumindest nachempfunden ist, steckt dann wie gehabt alles andere als Serie.

Citroën hat an dem kleinen Flitzer einige Änderungen am Chassis vorgenommen - vor allem, um es dem Vierradantrieb und der McPherson-Federbein-Aufhängung anzupassen. Das neue Reglement erlaubt nun den Einsatz von Motoren mit Direkteinspritzung, was den Ingenieuren neue Möglichkeiten eröffnet - vor allem auch, was den Spritverbrauch angeht. Das Citroën-Aggregat wurde in der hauseigenen Rennabteilung konstruiert und hat "um die 300 PS".

Einen Ableger für die Straße liefert Citroën auf seinem Stand gleich mit: Die Ingenieure haben sich auch des serienmäßigen DS3 angenommen und ihn nach ihren Vorstellungen umgestaltet. Übernommen wurden so zum Beispiel einige Karbonteile und diverse Ausstattungsdetails aus dem Rennsport. Der von Citroën Racing abgestimmte 1,6-Liter-Motor auf der Basis des THP 150 leistet 147 kW/200 PS (statt 156 wie in der Serie) und ein maximales Drehmoment von 275 Nm (statt 240). Das Fahrgestell samt Achsen wurde neu und präziser abgestimmt. "Um quasi auf der Straße zu kleben", wurde die Spurweite vorne und hinten um je 30 mm vergrößert und der Wagen um 15 mm tiefer gelegt. Exakt 1000 Exemplare des 3,98 Meter langen und dunkelgrau und orange lackierten Alltagsflitzers sind geplant.

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Rallye ist nicht alles
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Ein wenig Rallye in den Alltag bringt auch Audi auf seinem Stand. Etwas abseits geparkt steht eine der A1-Spezialausgaben, die von den Designern für das GTI-Treffen am Wörthersee im Frühjahr aufbereitet worden waren. Klar, da prangt die "1" als Startnummer. Und das Rallye-Design zieht sich auch thematisch durch den gesamten Innenraum. Unter der Haube werkelt der 1,6-Liter-TDI mit 105 PS.

Wer es nicht so sehr mit Rallyesport hat, der verzichtet auf seinem Messestand in Paris deswegen noch lange nicht auf Motorsport. Renault zum Beispiel hat gleich neben seinen Formel 1-Boliden eine Trophy-Version des Megane V6 gestellt. Mit bullig breiten Radkästen, riesigen Lüftungs-Kiemen, wuchtigem Heckflügel und dem weit aufgerissenen Maul macht der gelb-schwarze Kraftprotz nicht viel weniger her als der Formel 1er: 3498 cm³ Hubraum, 360 kW Leistung, 390 Nm Drehmoment bei 4500 U/min. und einem Topspeed von 250 km/h lauten die Daten.

In der neuen Motorsportversion wird es also nicht mehr nur um den Erfolg in den Zulassungsstatistiken gehen - auch auf den Rennstrecken sind Siege wieder gefragt.

 
 Rallye-Cars in Paris - Foto: Wolff
 Rallye-Cars in Paris - Foto: Wolff
 Rallye-Cars in Paris - Foto: Wolff
 Rallye-Cars in Paris - Foto: Wolff

Text: | Fotos: Wolff


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