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Er ist nicht mehr der Jüngste und nach seiner letzten Modellpflege muss er es wohl noch bis 2012 machen. Aber so sehr sich die europäische Konkurrenz im Luxussegment auch mit Modellen wie Aston Martin Rapide, Porsche Panamera oder Audi A5 Sportback streckt: Geht es um Design und Ästhetik, sitzt der Maserati Quattroporte allein auf dem Thron. Und das bereits seit 2003.
Über zwei Tonnen bringt die rund fünf Meter lange Sportlimousine auf die Waage. Während sich die Konkurrenz mit allen erdenklichen Diäten um Abmagerung bemüht und die CO2-Diskussion in den Fokus der Entwicklungsbestrebungen stellt, zeigt sich der Bolide aus Modena trotz eines Verbrauches von 14 bis 18 Litern lässig.
Die jüngste Leistungsspritze auf 440 PS mit entsprechender Hubraumerweiterung auf 4,7 Liter hätte man sicher auch in Stuttgart, München oder Ingolstadt gern mit ähnlicher Leichtigkeit vollzogen. Doch dort kämpft man in der neu geschaffenen Kategorie "Downsizing" vor allem um neue Minimalwerte. Immer im Blick: Den rechten Mix aus Getriebe, Antrieb, Turbo, Benziner und Diesel.
Das ficht den Italiener alles nicht an. Leichtfüßig setzt er sich über die ohnehin längst aufgeweichte Selbstverpflichtung für eine 250er-Tempobegrenzung hinweg. Das sportliche Topmodell spurtet in fünf Sekunden auf Tempo 100 und stellt seinen Tatendrang erst nahe der magischen 300er-Marke ein. Das ist Sportwagenkunst für Liebhaber, die für einen automobilen Traum gerne 120.000 Euro auszugeben bereit sind.
In dieser Liga gibt es daher kaum einen ehrlicheren Klassensprecher als den Maserati. Klarer Name, klare Ansage, klare Erwartungen – und die werden erfüllt.
Da sieht man über die ein oder andere Bedienschwäche im Cockpit ebenso hinweg wie über ein allenfalls zufriedenstellendes Platzangebot oder das Fehlen anderswo längst etablierter Selbstverständlichkeiten wie modernen Assistenzsystemen oder Keyless Go. Mit jedem neuen Konkurrenten scheint der Maserati authentischer zu werden.
Dass Maserati hinter geschlossenen Türen mit gedämpftem Hochdruck an einem Nachfolger arbeitet, ist längst kein Geheimnis mehr. Man hört von weniger Hubraum, Direkteinspritzung, Doppelkupplung und deutlich weniger Gewicht. Wenn das gelingt, dürfte der neue Quattroporte wieder das werden, was das aktuelle Modell seit 2003 ist: der schönste Viertürer der Welt.
