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Faszination: Irre Autos unterm Hammer
Picasso-Ente und Mikro-Mini
 Irre Auto-Auktion

Andy Saunders Autos sehen aus, als hätten Spielzeughersteller sie im LSD-Rausch entworfen. Jetzt kommen die Kreationen und Sammlerstücke des Briten unter den Hammer. Wir zeigen die wildesten Autoträume.

Wenn Andy Saunders ein Auto gestaltet, ist nur eines sicher: So etwas hat man vorher noch nie gesehen. Der Kult-Designer hat keinen Respekt vor Form, Farbe oder Marke, sammelt rare Autoklassiker und hat in den vergangenen Jahrzehnten selbst mehr als 40 "Custom Cars" – heftig modifizierte Autos - auf die Räder gestellt.

Die Bandbreite könnte dabei nicht bunter sein. Saunders Lancia Stratos etwa sieht wie die von Bertone gestylte Original-Designstudie Zero atemberaubend futuristisch aus und könnte auch als nächster Lamborghini Countach durchgehen. Saunders Version des Zero ist sogar fahrbar – ein 75 PS starker Fiat-Motor sorgt für Vortrieb.

 Irre Auto-Auktion - Foto: RM Auctions

Ebenso hat sich Saunders aber auch Autos wie den Austin Allegro vorgenommen, einen billigen Kleinwagen aus den späten 70ern und so ziemlich das beste Argument dafür, über den Niedergang der alten britischen Automobilindustrie nicht traurig zu sein. Saunders hat aus dem steifen Langweiler-Auto einen Speedster mit gewagter Zweifarblackierung gemacht und ihm den Namen "All-Ego" gegeben.

Selbst vor der britischen Ikone Mini hat Saunders nicht Halt gemacht. Seine Kreation "Mini Ha-ha" sieht bis zur Windschutzscheibe aus wie das Original, dann wird es jedoch radikal: Saunders hat die Fahrerkabine so extrem geschrumpft, dass der Mini daher kommt wie der Dienstwagen eines Clowns.

Im krassen Gegensatz dazu steht der "Mentley Insanne", Saunders Version eines 83er Bentley Mulsanne. Der Mentley könnte die Hauptrolle im Video eines Gangster-Rappers spielen. Der Rolls Royce und Bentley-Club nahm es gelassen: Saunders Kreation wurde vom Nobel-Club einmal sogar zum Auto des Monats gekürt.

Der "Customizer" hat auch Eye-Catcher entworfen, die es ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft haben. Den "Flat-Out", der ebenfalls in London versteigert wird, hat Saunders mit zwei weiteren Autoverrückten in nur drei Tagen gebaut. Das Vehikel ist gerade mal einen halben Meter hoch. Wem die Scheinwerfer sonderbar bekannt vorkommen, hat den Teilespender des Flat-Out schon erahnt: Ein ausgedienter Fiat 126 diente als Basis für das flache Geschoss.

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Kubismus on Tour
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Das Aufsehen erregendste Exemplar, das Ende Oktober in London versteigert wird, dürfte die "Picasso-Ente" sein. Basis des Projektes war ein gewöhnlicher Citroën 2CV, Baujahr 1983. Saunders hat die Elemente des Autos so neu montiert, dass der Wagen dem Kubismus alle Ehre macht – die Ente sieht aus wie durch einen Zerrspiegel betrachtet. Der Grill sitzt völlig schief auf der Haube, beide Scheinwerfer hocken links, und auch die Seitenansicht scheint die Gesetze der Perspektive aufzuheben.

"Saunders Fahrzeuge kann man am besten als rollende Werke der modernen Kunst betrachten", sagt Max Girardo. Er ist Chef der europäischen Abteilung von RM Auctions, die die Versteigerung "Automobiles of London" in Zusammenarbeit mit dem Londoner Auktionshaus Sotheby’s ausrichtet. Neben den rollenden Kunstwerken kommen auch vergleichsweise zivile Stücke aus Saunders Sammlung unter den Hammer. Darunter ist ein nur leicht modifizierter Strand-Buggy.

Auf der Webseite von Andy Saunders Kustoms lässt der Künstler verlauten, warum er sich überhaupt von seiner obskuren Sammlung trennen will: Er habe einfach keinen Platz mehr. "Es war eine logische Entscheidung. RM Auctions fand meine Kreationen so gut, dass ich mich entschlossen habe, die Autos zu verkaufen und dann innerhalb von zwei Jahren eine völlig neue Kollektion zu kreieren", verrät Saunders seine Zukunftspläne. Seine rollenden Kunstwerke sind bereits bei vielen Sammlern begehrt.

Unter den Hammer kommen bei der Londoner Großauktion neben Saunders Autoverrücktheiten auch klassische Sportwagen von Bugatti, Ferrari oder Lamborghini, ein Mc Laren Formel 1-Renner von 1997 und absolute Raritäten wie ein Horch-Roadster von 1938. Die im letzten Jahr bei "Automobiles of London" versteigerten Fahrzeuge haben laut RM Auctions-Chef Max Girardo einen Gesamterlös von mehr als 18 Millionen Pfund (umgerechnet rund 23 Millionen Euro) erzielt.

 
 Irre Auto-Auktion - Foto: RM Auctions
 Irre Auto-Auktion - Foto: RM Auctions
 Irre Auto-Auktion - Foto: RM Auctions
 Irre Auto-Auktion - Foto: RM Auctions

Text: | Fotos: RM Auctions


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