Was wäre eine Automesse ohne zukunftsweisende Konzeptfahrzeuge? Um einiges ärmer und langweiliger. Denn die - in den meisten Fällen auf vier Rädern rollenden - Vehikel zeigen auf, wie wir in wenigen oder vielen Jahren von A nach B kommen. Dass dabei der Fokus auf alternativen Antrieben und anderen Sprit sparenden Maßnahmen liegt, ist schon auf den ersten Blick zu sehen.
Doch in Detroit ist in diesem Jahr einiges anders. Denn reine Designstudien, die niemals zu einem Serienfahrzeug reifen werden, sind hier nahezu gar nicht vertreten. Der Trend geht hin zu Studien, die innerhalb eines Jahres auf dem Markt angeboten werden könnten. So auch der VW Beetle Dune. Die 210 PS starke fahrende Erinnerung an die Zeit der Strandbuggys ist um fünf Zentimeter höhergelegt worden als sein Serienbruder und zeigt die typischen Cross-Applikationen aus dem Hause Volkswagen. Dass sowohl im Winter als auch im Sommer zwei Paar Ski auf seinem Heck verstaut werden können, ist ein durchaus nettes Gimmick.
Aus der gleichen Pkw-Schmiede stammt der VW Passat Blue Motion Concept. Die Limousine verfügt über einen 1,4 Liter-TSI-Benzinmotor mit 150 PS inklusive Turboaufladung, Start-Stopp-System und Zylinderabschaltung. Zudem hat VW dem Spar-Passat die Fähigkeit zum Segeln gegeben. Nimmt der Fahrer den Fuß vom Gas, wird der Motor vom Antriebsstrang per DSG-Getriebe ausgekoppelt. Mit all den Spartechniken sollen nach 100 Kilometern nur 5,6 Liter Benzin nachgefüllt werden müssen.
Von der Schwestermarke mit den vier Ringen als Logo ist der Audi allroad shooting brake Concept zu bestaunen. "Das Showcar vereint Sexappeal, hocheffiziente e-tron-quattro-Technologie mit 300 kW/408 PS bei nur 1,9 Liter auf 100 Kilometern Verbrauch und wegweisende Elektronikanwendungen", sagt Audi-Entwicklungs-Chef Ulrich Hackenberg: "Damit geben wir einen sehr konkreten Ausblick in die nahe Zukunft". Der Plug-In-Hybrid stemmt bis zu 650 Newtonmeter auf alle vier angetriebenen Räder. Rein elektrisch sollen so rund 50 Kilometer möglich sein. Den Sprint auf Tempo 100 schafft der 1,6 Tonnen schwere Allradler in 4,6 Sekunden - bei 250 Kilometern pro Stunde ist Schluss.
Mit noch mehr Leistung könnte im Serienzustand der Infiniti Q50 Eau Rouge auf die Straße kommen. Der zu großen Teilen aus Carbon bestehende Sportwagen rollt auf 21 Zoll großen Leichtmetallfelgen und könnte mit einem direkteinspritzenden V-Motor mit über 500 PS und mehr als 800 Newtonmetern Drehmoment ausgestattet werden - die Zusammenarbeit mit Daimler macht es möglich.
Aus Schweden hat es der Volvo XC Coupe Concept nach Detroit geschafft
Auch aus Japan kommt der Toyota FT-1. Der für das Playstation 3-Spiel Gran Turismo 6 designte Sportwagen erinnert durch seine Karosserieform stark an einen Ferrari Enzo oder sogar ein Formel 1-Fahrzeug. Die lange Motorhaube, die großen Luftein- und Auslässe sowie der gewaltige Heckflügel machen Lust auf eine Testfahrt. Doch die wird vorerst nur den Besitzern des Rennspiels vorbehalten bleiben.
Der dritte Japaner im Bunde der Konzeptfahrzeuge ist der Mazda Clubsport 3 Concept. Der von einem 2,5 Liter großen Skyactiv-G-Ottomotor angetriebene Sportler zeigt sich in einem weißen Stahlkleid mit Rallyepfeilen und silbernen Linien, die sich über die Fahrzeugseite erstrecken. Auf der Tür ist eine große 3 für Mazda 3 zu sehen.
Aus Schweden hat es der Volvo XC Coupe Concept nach Detroit geschafft. Der im Vergleich zur Coupé-Studie (die auf der IAA in Frankfurt zu sehen war) in die Höhe gewachsene Neuling soll einen Ausblick auf den kommenden XC90 darstellen. Für den Antrieb steht die Vierzylinder-Motorenpalette mit 120 bis 305 PS zur Wahl.
Auf dem Kia-Stand strahlt ein orangefarbener GT4 Stinger. Der 232 kW/315 PS starke 2+2-Sitzer ist 4,31 Meter lang, 1,89 Meter breit und 1,25 Meter hoch. Das Sechsgang-Schaltgetriebe versorgt die 275er-Breitreifen an der Hinterachse mit der korrekten Leistungsdosis. Die schlitzförmigen Aussparungen in den A-Säulen sollen zum einen Gewicht einsparen und zum anderen dem Fahrer die Möglichkeit einer 270-Grad-Rundumsicht einräumen. Wie es sich für einen echten Sportwagen gehört, arbeitet sein Triebwerk unter einer gläsernen Heckklappe.
Bei Mini steht der John Cooper Works Concept auf 18 Zoll großen Leichtmetallrädern. Der in einer grauen Lackierung mit roter Bemalung schon im Stand aggressiv ausschauende Mini zeigt sich mit einem umfangreichen Aero-Paket. Dazu gehören neue Seitenschwellerverkleidungen, ein Diffusor-Element und eine Heckschürze mit Flaps sowie ein Dachkantenspoiler. Die rot lackierten Bremssättel der Sportbremsanlage und der mittig positionierte und verchromte Doppelauspuff sind typische JCW-Merkmale. Das Serienmodell dürfte seine 240 PS leisten und 250 km/h schnell sein.
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