Manchmal muss man einfach Zahlen sprechen lassen, um pures Fahrvergnügen zu erahnen. Die Daten des Roding Roadster jagen jedem Sportwagen-Fan einen wohligen Schauer über den Rücken: 950 kg Leergewicht, davon 120 kg Karbon. Mittelmotor, sechs Zylinder in Reihe, 320 Pferdestärken, 450 Newtonmeter Drehmoment ab 1300 Touren, Hinterradantrieb, Differenzialsperre mit 40 Prozent Sperrwirkung. Für den Spurt von 0 auf 100 km/h vergehen 3,9 Sekunden, erst bei Tempo 285 ist Schluss. Das Leistungsgewicht beträgt 2,98 kg pro PS. Auf dem Genfer Salon ist diese Rakete nun zum ersten Mal in der Serienausführung zu sehen.
Der 4,1 Meter lange und zwei Meter breite Roding Roadster ist nicht nur ein reinrassiger Sportwagen, sondern verspricht auch Alltagstauglichkeit. Durch abnehmbare Dachteile wird der Zweisitzer vom Coupé zum Cabrio, auch das kleine Sportgepäck wie ein Golfbag oder zwei Paar Skier findet seinen Platz. Die Dachschalen lassen sich ebenfalls im 330 Liter großen Laderaum verstauen.
Die tragende Struktur des Roadsters besteht aus Karbonfaser-verstärktem Kunststoff (CfK). Für Teile wie Front- und Heckklappe, Türen, Fahrgastzelle und Dach mit den vier Seitenwänden, Frontsplitter, Schweller sowie Heckdiffusor haben die Entwickler Sichtkarbon verwendet. Die Lackierung des zweifarbigen Roadster-Exterieurs soll jeder Kunde selbst gestalten können.
Ein Unternehmer und vier ehemalige Studenten der Universität München haben sich zusammengetan, um mit dem Karbon-Renner ihren Traum vom eigenen Sportwagen zu verwirklichen. "Der Roding Roadster 23 bedient die automobilen Ansprüche von Menschen, die Agilität und ungefiltertes Fahrerlebnis als tatsächliche Maxime eines Sportwagens ansehen", heißt es aus Roding. Der kleine Ort in der Oberpfalz, in dem der Roadster in Handarbeit entsteht, gibt dem Fahrzeug seinen Namen.
BMW inside
Für Exklusivität sorgt schon die Stückzahl: Das Fahrzeug wird nur 23-mal gebaut. "Unser Roadster sollte eine moderne Version des britischen Sportwagenklassikers Super Seven sein. Wir wollten uns deutlich von Fahrzeugen der Großserie abheben", betont Robert Maier, einer der vier Geschäftsführer von Roding Automobile.
Als Antrieb dient ein turbogeladener Sechszylinder von BMW. Dieses Erfolgsrezept machte bereits den Wiesmann Roadster berühmt. Die Wiesmann-Boliden allerdings haben den Motor vorn, der Roding wird ein Mittelmotor-Sportler. Für das Fahrwerk kommen Komponenten aus dem Rennsport zum Einsatz. Der Pilot kann zudem durch verschiedene Einstellmöglichkeiten am Fahrwerk Druck- und Zugstufe der Stoßdämpfer, Bodenfreiheit, Spur und Sturz - beim Setup des Wagens selbst Hand anlegen. Eine Sechsgang-Handschaltung übernimmt die Kraftübertragung. Der Roadster hat Servolenkung und ABS.
Was der exklusive Sportflitzer kosten soll, haben die Männer aus Roding noch nicht verraten. Der Roadster soll aber noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Zur Serienausstattung zählen unter anderem Rennschalensitze mit Lederausstattung, das zweiteilige Dachsystem und eine Multimedia-Anlage. Klimaanlage und Rennsportfahrwerk sind optional erhältlich.
|