Um ein Auto schneller zu machen, schrauben Rennwagen-Konstrukteure gern an zwei Stellgrößen herum: Leistung und Gewicht. So sind es nicht die PS-Zahlen, die wirklich etwas über die Performance eines Wagens aussagen, sondern das Leistungsgewicht. Beim Mosler MT900 GTR-XX, mit einem Kampfgewicht zwischen 980 und 1120 Kilogramm, muss sich jede einzelne Pferdestärke lediglich um 1,58 Kilo Auto kümmern. Die Rennwagen-Rakete wiegt fast 400 Kilogramm weniger als ein Golf GTI – bei dreifacher Motorleistung.
Traditionell unterscheiden sich die für die Straße zugelassenen Mega-Flundern des amerikanischen Kleinserienherstellers Mosler kaum von den Fahrzeugen, die im Rennsport eingesetzt werden. Auch der GTR-XX macht da keine Ausnahme. Angetrieben wird der Wagen vom sieben Liter großen Achtzylindermotor aus der Corvette Z06.
Im GTR-XX entfaltet die Hochleistungsmaschine ein Drehmoment von 673 Newtonmetern und leistet bei 5100 Umdrehungen 620 PS. Aus dem Stand erreicht die gelbe Rakete nach nur 3 Sekunden 100 km/h, Tempo 200 sind nach 8,7 Sekunden erreicht. Zur Höchstgeschwindigkeit gibt es keine offiziellen Angaben. Aber man darf wohl davon ausgehen, dass es nur wenige bodengebundene Verkehrsmittel gibt, die es mit einem Mosler aufnehmen können.
Selbst das Radio muss abspecken
Für die Kraftübertragung sorgt ein sequentielles 6-Gang-Getriebe. Eine 6-Kolben-Keramikbremsanlage soll sicherstellen, dass das US-Geschoss bei Bedarf auch rechtzeitig zum Stehen kommt.
Viele Details des Fahrzeugs sind auf Gewichtsersparnis getrimmt, darunter auch die neu entwickelte Auspuffanlage aus Titan. Selbst das Audio-System musste Federn lassen: Das maßgeschneiderte System bringt inklusive Karbon-Lautsprechern nur 4,5 Kilogramm auf die Waage. Der GTR-XX ist je nach Ausstattung bis zu 150 Kilo leichter als sein Vorgänger.
Mosler verspricht neben extremer Leistungsfähigkeit auch eine hohe passive Sicherheit seiner Autos. Die in das Karbon-Monocoque integrierte Fahrgastzelle habe die anspruchsvolle Prüfung des US NCAP-Crashtests mit Auszeichnung bestanden, sagt der Hersteller. Beim Überroll- und Seitencrashverhalten habe die Rennflunder gar die besten Werte aller bisher gemessenen Straßenfahrzeuge in den USA erreicht.
Mehr geht immer
Der Rennsport-Traum kostet ohne Mehrwertsteuer 187.500 Euro, der Endpreis variiert je nach Ausstattung. 2009 soll es eine weitere Leistungssteigerung geben – in Form einer auf 10 Exemplare limitierten Sonderserie mit Biturbo-Motor. "Bei entsprechender Nachfrage durch erfahrene Automobil-Enthusiasten werden die Fahrzeuge gebaut und erst nach einem Fahrertraining mit Rennsport-Instruktoren auf dem Nürburgring abgegeben", verspricht Christof Flugel von Mosler Deutschland.
Die Supersportwagen-Schmiede wurde von dem amerikanischen Finanzinvestor Warren Mosler gegründet. Der Autonarr und Ehrenprofessor der University of Cambridge will in naher Zukunft mit seinem Wagen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start gehen. Private Rennteams haben mit Mosler-Rennwagen unter anderem schon die 24 Stunden von Daytona, die 1000 Kilometer von Spa sowie die britische und spanische GT-Meisterschaft gewonnen.
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