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Weder die grandiosen Dachkonstruktionen, die schwebenden Flächen und die nüchternen Übergängen sind der eigentliche Höhepunkt noch die sehenswerten Wissenschaftsstationen, ein Abstecher ins Edel-Studio BMW-Individual oder eine Hörprobe beim 507 PS starken Hochleistungs-Zehnzylinder. Wer wirklich beeindruckt sein möchte, der besuche den Junior Campus - ein eigener kleiner Club in der strahlenden BMW Welt, in dem der Nachwuchs allerhand Wissenswertes über Autos von gestern, heute und morgen erfährt. Sehen, hören, anfassen und begreifen – hier kann der BMW-Kunde mehr als einfach nur seinen Filius parken, während er sich eine Etage höher den bestellten 5er auf der Drehscheibe abholt.
Wie wird ein Auto gemacht? Wozu ist Quarzsand da? Was heißt es, ein Auto zu recyclen? Der Junior Campus ist interessant - und das wirklich nicht nur für Kinder von 7 bis 13 Jahren. Kein leeres Marketinggeschwafel - dafür echte Informationen, die man von einem Autohersteller so nicht erwartet hätte.
Wer Lust und Laune hat, setzt bei Rennbahn, Rollpiste und Paternoster auf "Gelb". Felder mit dieser Farbe können durch die Kinder beeinflusst werden, die so aktiv in die Programme eingreifen. Das ganze macht so viel Spaß, dass Papa und Mama künftig ganz oft einen BMW kaufen müssen. Oder Opa geht regelmäßig zur Förderstunde in die BMW Welt, um den Enkel zum Beispiel mit selbst kreierten Autos bei Laune zu halten.
Aber nicht alles macht hier Spaß - vor allem nicht bei den Erwachsenen. Denn die einfache Übergabe des neuen Autos in den heiligen BMW-Hallen hat ihren - gepfefferten - Preis. Fast schon sinnfreie 457 Euro kostet es, sich seinen neuen BMW im bayrischen Automekka abholen.
Immerhin stimmt das Ambiente: Das Architekturbüro COOP Himmelb(l)au gefiel vor knapp sieben Jahren nicht nur mit seinem Namen sondern vor allem auch mit dem extravaganten Entwurf, den man nach vier Jahren Bauzeit nun höchst sehenswert in die Tat umgesetzt hat.
Der Preis ist heiß
850.000 Besucher sollen künftig in die BMW Welt kommen und staunen. 45.000 Fahrzeuge sollen hier jährlich an BMW-Kunden ausgeliefert werden – macht ohne Kost und Logis Einnahmen von rund 20 Millionen Euro.
Selbst das funktioniert nur als Mischkalkulation. Denn die offiziell angegebenen Baukosten von 500 Millionen Euro dürften tatsächlich kaum mehr als den Rohbau finanzieren. Hinter vorgehaltener Hand rechnen Experten aus der Architekturbranche mit weit mehr als einer Milliarde Euro Investitionsvolumen – ohne das noch nicht fertig gestellte Museum, das man derzeit noch deutlich vermisst.
55.000 Kubikmeter Beton, 12.000 voll gepackte Lastwagen, 775 Bohrpfähle und 800.000 Stunden Planung sind ein deutlicher Fingerschnipser gen Wolfsburg, Ingolstadt und Stuttgart, wo in den vergangenen Jahren ähnliche und doch wieder ganz andere Automobiltempel entstanden. Auch die neue BMW Welt wird sicher ein Volltreffen und steht München prächtig zu Gesicht - an gleicher Stelle stand zuvor ein wenig schmuckes Parkhaus.
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