Auto + Motor + Katalog + Test = www.alle-autos-in.de: Auf uns fahren Sie ab
DAS AUTO-MAGAZIN IM INTERNET
SucheInhalt
Fahrbericht: BMW X1 xDrive28i
Gefühlsecht
BMW X1 xDrive28i

Kaum eine Marke verbindet man so mit 6-Zylinder-Motoren wie BMW. Beim X1 wird ein 6er durch einen flotten 4er ersetzt. Der xDrive28i ist schneller und sparsamer – macht er auch mehr Spaß?

[+] Ausgezeichnete Fahrleistungen, vergleichsweise niedriger Verbrauch, straffe Straßenlage, direkte Lenkung, gute Traktion
[-] Hoher Preis und lange Aufpreisliste, wenig variabler Innenraum, Heckscheibe verschmutzt schnell

Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Dieses Credo galt lange in der Autoindustrie. Und selbst nach zwei großen Downsizing-Trends – zuerst in den 70er Jahren und nun wieder – wollen sich manche Autofans nicht mit der Ersatzbefriedigung Turbolader begnügen. Das gleiche gilt für die Zylinderzahl. BMW hat schon immer Sechszylinder gebaut, bei denen Sportwagenfans die Freudentränen in den Augen standen. Und um es gleich vorwegzunehmen: Auch in Zukunft werden die Münchner nicht auf Sechs verzichten. Doch beim neuen X1 xDrive28i kappt BMW zwei Kolben und schickt den gleichnamigen Sechszylinder mit seinen 258 PS in Rente.

BMW X1 xDrive28i - Foto: Hersteller

Der neue Vierzylinder hat mit 245 PS/180 kW zwar ein paar Pferdchen weniger im Stall, gewinnt im Quartett aber trotzdem spielend gegen den Sechszylinder. Das Drehmoment wächst um 40 Zähler auf 350 Newtonmeter, die Beschleunigung von 0 auf 100 Sachen sinkt von 6,8 auf 6,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit klettert von 230 auf 240 km/h.

Das große Ziel der Übung war natürlich die Verbrauchssenkung, und auch dort schickt der aufgeladene Vierzylinder seinen saugenden Vorgänger nach Hause. Der Durchschnittsdurst sinkt um 16 Prozent von 9,4 Liter auf 7,9 Liter pro 100 Kilometer. Das Nachsehen hat das neue Aggregat allerdings beim Hubraum. Der Sechser hat drei Liter, der Vierer nur noch zwei – dafür aber eben Turboaufladung.

Anzeige

, Fahrbericht
So viel Luft, wie gerade nötig
, Fahrbericht

Genau wie der große Sechszylinder 335i baut der Vierzylinder-Direkteinspritzer auf eine Aufladung nach dem TwinScroll-Prinzip. Dabei werden die Abgaskanäle von jeweils zwei Zylindern zusammengefasst, bevor sie zur Turbine geführt werden. Damit gleicht man Druckschwankungen aus, reduziert den Abgasgegendruck und verbessert so das Ansprechverhalten des Turbomotors. Der Vierzylinder hat außerdem eine Benzindirekteinspritzung mit Magnetventil-Injektoren und eine variable Ventilsteuerung. "Wir bringen damit nur so viel Luft in die Brennräume, wie gerade benötigt wird. Das reduziert die Ladungswechselverluste", erklärt Fritz Steinparzer, Entwicklungschef für Ottomotoren bei BMW.

Auf der Straße fällt eins sofort auf: Das Ansprechverhalten des Motors ist ausgezeichnet. Ein Turboloch ist quasi nicht mehr spürbar, kraftvoll und gleichmäßig stellt der Vierzylinder sein Drehmoment zur Verfügung. Optional gibt es eine Achtgangautomatik, testen konnte man den Wagen bislang nur mit der serienmäßigen Sechsgang-Handschaltung. Beim gemütlichen Gleiten muss man den Ganghebel kaum bemühen, bewegt sich selbst bei niedrigem Tempo und geringen Drehzahlen im fünften oder sechsten Gang.

Bei hohen Drehzahlen lässt der BMW die Sau raus, wirkt aber nicht so angestrengt wie andere aufgeladene Vierzylinder. Ein Zweiliter-Turbo im Golf GTI pumpt nach Leibeskräften, der BMW-Motor führt eher mit kontinuierlichem Ausatmen ruhig und brav seine Fitnessübungen durch. Das souveräne Grollen des Sechszylinders allerdings bleibt im X1 auf der Strecke, trotz der gebotenen Leistung ist der Unterschied im Feeling spürbar. Der Vierer mag gefühlsecht wirken, aber er ist eben kein echter Sechser.

, Fahrbericht
Ab 3 Grad Plus
, Fahrbericht

Der Durchschnittsverbrauch pendelte sich bei den Testfahrten laut Bordomputer zwischen acht und neun Litern pro 100 Kilometer ein, bei Vollgas-Fahrten auf kurvenreicher Strecke wurden es 11 bis 12. Der X1 xDrive28i ist serienmäßig mit Allradantrieb ausgerüstet, die Traktion lässt keinerlei Wünsche übrig.

In die Kurve legt sich das kleine SUV schön stramm ohne spürbare Wankneigung, insgesamt fährt sich der 1,6 Tonnen schwere Wagen fast wie ein 3er. Die Start-Stopp-Automatik reduziert beim Handschalter den Verbrauch vor allem im Stadtverkehr, hat aber wie viele dieser Systeme einen Haken: Sie funktioniert erst ab einer Umgebungstemperatur von drei Grad Celsius. Bei den Testfahrten war es stets zwischen null bis zwei Grad kalt, der Motor ging daher nicht einmal automatisch aus.

Der X1 xDrive28i ist ab 40.400 Euro zu haben, das sind 2000 Euro weniger als beim alten xDrive28i mit sechs Zylindern. Dort war eine Automatik allerdings serienmäßig an Bord, im neuen Modell kostet sie 2050 Euro extra. Zur nicht gerade üppigen Serienausstattung des Wagens gehören unter anderem Klimaanlage, elektrische Fensterheber, elektrische Heckklappenentriegelung, Nebelscheinwerfer und CD-Radio.

Nachdem nun der Sechszylinder aus der regulären X1-Palette verschwunden ist, wäre eigentlich der Weg frei für ein neues Top-Modell. Schon jetzt gibt es für den X1 das M-Sportpaket mit härterer Fahrwerksabstimmung und allerlei Zierrat. Es darf also spekuliert werden, ob BMW nicht auch einen X1 M auf die Räder stellt. Der hätte unter der Haube bestimmt ganz viel Sechs-Appeal.

 Technische Daten
BMW X1 xDrive28i 
 Motor Reihe 
 Zylinder
 Hubraum (cm³) 1997 
 Leistung (kW/PS) 180/245 
 Zuladung(kg) 475 
 Gesamtgewicht (kg) 2130 
 0-100 km/h (s) 6,1 
 Vmax (km/h) 240 
 Verbrauch (L/100 km) 7,9 
 Kraftstoff Normalbenzin 
 Grundpreis (€) 40.400 
 Mehr BMW-Daten im Katalog
Herstellerangaben 
 
BMW X1 xDrive28i- Foto: Hersteller
BMW X1 xDrive28i- Foto: Hersteller
BMW X1 xDrive28i- Foto: Hersteller
BMW X1 xDrive28i- Foto: Hersteller

 Alternativen
Land Rover Freelander i6
Land Rover Freelander
Volkswagen Tiguan 2.0 4MotionVolkswagen Tiguan
Ford Kuga 2.0 TDCi 4x4Ford Kuga
Nissan Qashqai 2.0 dCi 4WDNissan Qashqai

Text: | Fotos: Hersteller


Anzeige
 Gefunden bei AutoScout24
 

© Copyright 2004 - 2017 by www.alle-autos-in.de
Anzeige