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Aston Martin Vanquish
Zweiter Frühling
Aston Martin Vanquish

Wer an einen neuzeitlichen Gran Turismo denkt, der kommt am Aston Martin Vanquish nicht vorbei. Der noble Brite wurde gründlich aufgefrischt, lässt aber bei den Details einige Wünsche offen.

[+] Phantastischer Motorsound, exzellentes Fahrverhalten, zeitloses Design
[-] Eingeschränktes Platzangebot, hoher Preis, keine Assistenzsysteme

249.995 Euro muss man an den Aston-Martin-Händler seines Vertrauens überweisen, wenn der neue Vanquish ein paar Monate später die eigene Hauseinfahrt zieren soll. Das Luxuscoupé mit einem Chassis aus Aluminium und einer Karosserie aus Karbon wurde technisch gründlich überarbeitet. Er bleibt einer der grandiosesten Gran Turismos unserer Zeit, lässt gerade im Innenraum und bei Details jedoch einige Wünsche offen.

Aston Martin Vanquish - Foto: Hersteller

Auch wenn unter der verführerisch langen Motorhaube nach wie vor ein sechs Liter großer V12-Motor brabbelt, so wurde auch dort Hand angelegt. Das potente Triebwerk, das bei Ford in Köln produziert wird, ist neu und eng mit dem des Supersportlers Aston Martin One-77 verwandt.

Die opulente Motorleistung des Briten stieg auf 573 PS und 620 Nm. Nach wie vor ist für Aston Martin die Saugtechnik gesetzt. Doch der neue Sechsliter schafft Euro 6 und kann mittelfristig sogar auf Turbotechnik umgerüstet werden. "Der neue Motor hat mehr Leistung und er ist deutlich effizienter als bisher", unterstreicht Aston Martin-Chef Ulrich Bez: "Seit 2002 konnten wir vom Vanquish 2.200 Fahrzeuge verkaufen. Wir werden diese Zahl in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln."

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Das Fahrverhalten des Vanquish war und bleibt ein Genuss. Hauptgrund ist die Karosserie, die komplett aus ebenso fester wie leichter Kohlefaser besteht, die ihrerseits auf einem Aluminiumchassis thront. Das V12-Triebwerk liegt weit hinter der Vorderachse positioniert und das sechsstufige Automatikgetriebe wurde wegen der besseren Gewichtsverteilung an die Hinterachse verbannt. Einlenkverhalten, Federung und Dämpfung sind ein Genuss. Der schaltbare Sportmodus bewirkt allerdings keinen großen Unterschied.

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Bulliger Spurt
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"Es dauert mehr als 200 Stunden ehe in unserem Werk in Gaydon ein Vanquish fertig gestellt wird", erläutert Produktmanager Andy Aslam, "allein die aus einem Stück gefertigte Kofferraumklappe braucht zwei Tage. Sie wird wie die anderen Kohlefaserteile von einem Zulieferer im Süden Englands nach Gaydon geliefert, wo der Vanquish zusammengebaut wird."

Der Aston Martin Vanquish lässt sich trotz seiner üppigen Dimensionen auch im Grenzbereich agil und dynamisch bewegen. Die Lenkung könnte jedoch gerade im Sportmodus mehr Rückmeldung geben. Das Lenkrad mutet mit seiner ungewöhnlich quadratischen Form mehr wie eine überdimensionale Tafel Ritter Sport Schokolade an.

Auch bei den Fahrleistungen hätte man angesichts der gewaltigen V12-Power durchaus etwas mehr erwartet. Eindrucksvoll sind sie trotzdem. Von 0 auf Tempo 100 schafft es der eilige Brite in 4,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt mit 295 km/h unter der 300er-Marke. Der Normverbrauch: stattliche 14,4 Liter Super. Das maximale Drehmoment von 620 Nm liegt im Sportmodus bei 5.500 U/min an. Mit gedrückter Sporttaste sorgt eine Klappenauspuffanlage für gewohnt beeindruckenden Sound und die neidischen Blicke der Umgebung.

Beeindruckender als die Beschleunigung des 1,8 Tonnen scheren Renners ist die Art und Weise, wie der Brite seine Motorleistung auf die Straße bringt. Eine Karbon-Keramik-Bremsanlage sorgt für entsprechende Verzögerungswerte.

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Schwächen im Innenraum
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Der Innenraum wurde ebenfalls überarbeitet. Doch viel geräumig geht es trotz des üppigen Radstandes und neuer Verkleidungen nicht zu. Fahrer und Beifahrer macht insbesondere der breite und erhabene Mitteltunnel zu schaffen. Die Sportsitze könnten mehr Oberschenkelauflage und Seitenhalt bieten. Die beiden Sitzhöhlen im Fond sind sowieso nicht zum Personentransport gedacht. Man kann sie abbestellen und als Ablagefläche nutzen. Zudem wurde der Laderaum im Vergleich zum Aston Martin DBS um 60 Prozent auf 368 Liter vergrößert.

Eine weitere Schwäche konnte der teure Supersportler auch im Modelljahr 2013 nicht ablegen: Nicht alles im Innenraum ist auf Edelniveau. Die Lenkstockhebel kommen nach wie vor aus betagter Ford-Billigproduktion, die Handbremse an der Außenseite des Fahrersitzes würde nach wie vor besser in einen rustikalen Transporter passen und viele Kunststoffoberflächen wirken alles andere als wertig.

Da passt es nur ins Bild, dass das ausklappbare Navigationssystem selbst in einem preiswerten Kleinwagen eine peinliche Figur machen würde und Assistenzsysteme - abgesehen von ESP und einer Rückfahrkamera - Fremdwörter in der Aufpreisliste sind. Aston-Martin-Chef hält diese schlicht für überflüssig: "Wir haben erfahrene und vorausschauende Fahrer."

 Technische Daten
Aston Martin Vanquish  
 Motor V-Form 
 Zylinder 12 
 Hubraum (cm³) 5935 
 Leistung (kW/PS) 422/573 
 Zuladung(kg) 331 
 Gesamtgewicht (kg) 2070 
 0-100 km/h (s) 4,1 
 Vmax (km/h) 295 
 Verbrauch (L/100 km) 14,4 
 Kraftstoff SuperPlus 
 Grundpreis (€) 249.995 
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Herstellerangaben 
 
Aston Martin Vanquish - Foto: Hersteller
Aston Martin Vanquish - Foto: Hersteller
Aston Martin Vanquish - Foto: Hersteller
Aston Martin Vanquish - Foto: Hersteller

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Text: | Fotos: Hersteller


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